Durch Schluchten und Klingen von Wüstenrot nach Sulzbach am 12. Okt. 2023

 

Im Schwäbisch-Fränkischen Wald sollen sich zwei tief eingeschnittene Klingen, die Bodenbachschlucht und die Tobelschlucht, befinden. Diese wollte der Schwarzwaldverein Bietigheim-Bissingen bei einer Wanderung erkunden.

Von Wüstenrot aus führte der Georg-Fahrbach-Weg zum Parkplatz Seewiese und von dort weiter zum Einstieg in die Bodenbachschlucht. In diese stieg nun die Wandergruppe. Über felsige Stufen, schmale, rutschige Pfade und kleine Brücken hinab bis zum Dentelbach.  Oftmals mussten die mitgeführten Wanderstücke zur Hilfe genommen werden. Imposant, großartig war der Tenor der Teilnehmer.

Nach einer kleinen Pause folgte man dem Dentelbach aufwärts, den Georg-Fahrbach-Weg verlassend, in die Tobelschlucht. Einen Kilometer lang schlängelt sich der Bach durch die schroffe Klinge, dabei fließt er über Felsen und bizarre Steinformationen. In der Tobelschlucht wanderte man durch ein phantastisches Naturdenkmal im Schwäbisch-Fränkischen Wald.  Manche Klinge bekommt den Namen Schlucht verpasst, was das eine oder andere mal etwas übertrieben wirkt. In der Tobelschlucht jedoch kommen sich steile Felswände so nahe, dass sich wirklich  Schluchtartig wirken. Immer wieder blieben die Wanderer stehen um zu schauen und zu fotografieren. Den Abschluss dieser Schlucht bildet der Hohle Stein, eine imposante Erscheinung. Mehrere Meter hoch und etliche Meter breit wurde die Wand von unten her grottenartig ausgespült, sodass sich ein beeindruckender Überhang gebildet hat. Die Stelle bot sich zu einem Gruppenfoto an. Ein, mit mehr oder weniger begehbaren Stufen, steiler Pfad führte durch Amphitheaterartige abschließende Felswände der Tobelschlucht hinauf zu einem Rastplatz. Diese Schlucht war ja noch großartiger und imposanter als die Bodenbachschlucht. Aber dieser Teil der Wanderung war auch kräftezehrend und man hatte sich eine Vesperpause wohlverdient.

Nach der Rast folgte der weitaus weniger anstrengende Teil der Wanderung. Er führte die Gruppe über freies Feld mit guter Fernsicht nach Großhöchberg und weiter nach Kleinhöchberg.

In Kleinhöchberg führte der Weiterweg  zuerst sehr steil dann aber flach abfallend durch eine liebliche Talaue ins Fischbachtal. Dem Fischbach folgend ging es dann durch schöne Schrebergärten zur Schlusseinkehr nach Sulzbach. Bei einem herzhaften Vesper und einem Dank vom Vorsitzenden Rolf Kaufmann klang dieser erlebnisreiche Wandertag aus.

Vom Travertinpark zum Max-Eyth-See am 15. Juni 2023

Nach der Brünneles-Tour am 04.Mai war eine weitere Tour in Bad-Cannstatt/Stgt. Münster geplant. Und so startete eine Gruppe am 13. Juni am Stadtbahn-Halt Mühlsteg der U-14 um ein weiteres Kleinod in Stuttgart, den Travertinpark, kennenzulernen.

Der Travertin – was ist das??

Der Travertin, dem der Park seinen Namen verdankt, ist ein besonderer Kalkstein, der durch die Nähe zu den Stuttgarter Mineralquellen entstanden ist, und der viele Jahre lang hier in Cannstatt abgebaut wurde.
Das Stuttgarter Vorkommen an Travertin ist einzigartig in Deutschland. Schon in der Antike nutzten die Menschen hier, vor allem die Römer, den schnell verfügbaren Kalkstein. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Travertin im Stadtteil Hallschlag industriell abgebaut. Bis 2007 wurde der Steinbruch betrieben.
In Stuttgart wurde der Stein z.B. an der Außenfassade der Wilhelma oder der Neuen Staatsgalerie verbaut. Auch die Fassade des Mittnachtbaus in der Innenstadt besteht aus Travertin. So wurde der Kalkstein aus Bad‐Cannstatt in den letzten beiden Jahrhunderten für Bauwerke weit über die Stuttgarter Stadtgrenzen hinaus verwendet z.B.  beim Bau des Nürnberger Märzfeldes (Bahnhof) oder die 14 steinerne Zeitzeugen unterhalb des Parks. Die 15 m hohen „Lauster‐Säulen“.
Zunächst ging es dem Neckar entlang zum und durch das Müll-Heizkraftwerk. An der Neckartalstr. konnten dann die 14 Lauster-Säulen bestaunt werden die 1936 von der Stadt Berlin beim Steinbruch Lauster bestellt aber nie abgeholt wurden.
Weiter führte der Weg teilweise parallel der stillgelegten Industriebahn Münster–Cannstatt hoch zum Travertinpark. Sie war die erste elektrisch betriebene Industriebahn Württembergs.
Von einem Aussichtspunkt konnte der Rest über das Abbaugelände der ehemaligen 3 Steinbrüche überschaut werden.
Weiter ging es zu den noch teilweise vorhandenen Resten des Maschinenparks wie Kranbahnen, große Kreissäge, Steinbearbeitungsgeräte und Reste der Gleisanlage. Nebenbei konnte man von hier oben die wunderschöne Aussicht auf Bad-Cannstatt und einen Teil von Stuttgart genießen. Nun ging es in den Steinbruch wo man noch die Spuren des Abbaus und die verschiedene Färbungen des Kalksteins sehen konnte. Die Zeit verging und es war Zeit weiter zu gehen.

Vorbei an der ehemaligen Zuckerfabrik von der lediglich nur noch zur Bottroper Straße hin Teile der Verwaltungs- und Wohngebäude der ehemaligen Fabrik stehen.
Die Zuckerfabrik Stuttgart wurde 1851 von der Württembergischen Hofbank gegründet. Aufgrund ihres gleichwertigen Zuckergehalts sollten Zuckerrüben zur Zuckergewinnung herangezogen werden. Dies war zwar bereits 1747 erkundet aber es fehlte die Nachfrage. Die Gründung der Zuckerfabrik fiel in eine Zeit, in der die Stuttgarter Schokoladenindustrie aufblühte. Hohe Nachfrage entstand bei den Herstellern Waldbaur, Moser-Roth und Eszet.
1903 wurde das Betriebsgelände am Stuttgarter Nordbahnhof verkauft und der Firmensitz in das damals noch selbstständige Münster verlegt. Dort wurde eine moderne Industrieanlage mit Raffinerie und Gleisanschluss errichtet, der zum an der Schusterbahn gelegenen Bahnhof Münster führte. Ein Großbrand zerstörte die Fabrik im Jahr 1906; Nahezu baugleich wurde die Fabrik wiederhergestellt. Um 1910 konnten aufgrund der hohen Auftragslage  zwischen 200 und 400 Arbeiter beschäftigt werden. 1926 ging die Zuckerfabrik Stuttgart durch Verschmelzungsvertrag in der Süddeutschen-Zucker-AG, später Südzucker AG (dem größten Zuckerfabrikanten Europas), auf. Nach weiteren Bränden wurde die Fabrik 1971 geschlossen. Heute hat Stuttgart keine Zuckerfabrik mehr. Der Betrieb in Münster wurde eingestellt und die Produktionsanlagen größtenteils abgerissen. Stattdessen wird auf dem ehemaligen Betriebsgelände modernes Gewerbe betrieben. Dort hat u. a. die Freie Kunstschule Stuttgart ihren Standort.

Nun führten uns die Wanderführerin hinüber zur Einkehr in der “Alten Ziegelei“. Eine Gastronomie auf dem Gelände der ehemaligen Ziegeleien auf dem Hallschlag. Schon die Römer nutzten den hier vorhandenen Lösslehm zur Herstellung von Tonwaren. Die Ziegelei Höfer fertigte industrielle Ziegelwaren hier bis ca. 1940.
Nach der Einkehr erfolgte der nächste Halt beim “Schusterbähnle“ im Stadtteil Münster. Die Schusterbahn verdankt ihren Namen den Zügen welche die Arbeiter zu den Salamanderwerken in Kornwestheim brachten. Die Bahnstrecke Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim (regional auch als Schusterbahn  bekannt) ist eine ca. 11, 5 Kilometer lange Güterumgehungsbahn. Die zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn verbindet Stuttgart-Untertürkheim mit Kornwestheim und dient als Umgehungsbahn in erster Linie dem Güterverkehr zur Umfahrung des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Die Strecke wurde am 30. September 1896 mit der Einweihung des Bahnhofs in Stuttgart-Münster eröffnet.
Der Weiterweg führte durch eine schöne Gartenanlage hinunter zum Neckar dem wir flussabwärts  folgten.
Am linken Ufer des Neckars in Stuttgart-Münster erreichten wir eine ca. 12 m hohe Wand aus Löß, die als Naturdenkmal Erdgeschichtlicher Aufschluss im Löß Freienstein ausgewiesen worden ist.
Löß ist ein Sediment. Das feine Gestein wurde während der vor rund 30.000 Jahren aus dem Oberrheingraben mit den vorherrschenden Westwinden hierher geweht und abgelagert wurde. Lößböden sind sehr fruchtbar.
Nun gelangte die Gruppe zum ehemaligen Wasserwerk von Feuerbach (heutiges Weingut “Zaiserei“). Am 31. August 1895 wurde dies seiner Bestimmung übergeben und versorgte bis 1935 den aufstrebenden Ort mit Wasser.
Nach Überquerung des Neckars gelangten die Wanderer zum Max-Eyth-See. Dieser entstand in den 1920er Jahren aus einer immer größer werdenden Kiesgrube. Im Zuge der Neckarkanalisierung wurde der See als Stausee genutzt. 1970/71 erfolgte der Ausbau des Geländes zum Naherholungsgebiet. Hier an der U-Bahn Haltestelle endete auch der Industrie-kulturhistorische Wandertag.

5 Jahre Nachmittagstreff im Back-Café Stöckle am 29. Juni 2023

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, im Juni 2018 trafen sich die älteren Wanderfreunde des Bietigheimer Schwarzwaldvereins zu ihrem ersten gemütlichen Nachmittagstreff im Back-Café Stöckle im Laiern.

Unter dem Motto „bei einem Kaffee und Kuchen zwanglos zusammen sitzen und mit einander schwätzen“ was es Neues gibt, trafen sie sich immer am letzten Donnerstag des Monats zu diesem Nachmittagstreff.

Seitdem sind nun 5 Jahre ins Land gezogen, und aus diesem Anlass gab es seitens des Vereins für jeden ein Hefegebäck in Form einer ,,Fünf“ als kleinen Dank für dieses fünfjährige Jubiläum!

Wolfgang Wachter

Backphilosopie hautnah erlebt! Am 30. März 2023

Unter diesem Motto bot der Bietigheimer Schwarzwaldverein, im Rahmen seines monatlichen Nachmittagstreffs im Back-Café-Stöckle im Laiern, eine Führung durch den modernst ausgestatteten Bäckereibetrieb an.

Herzlich willkommen geheißen zu dieser Führung vom ,,Chef“ Herrn Mahl in seiner großen Backstube wo trotz aller Technik noch heute mit Leidenschaft und Liebe geknetet und gebacken wird, denn neben dem Backen geht nicht nur der Teig auf…. sondern auch das Herz.

Bei der Führung erfuhren wir vieles über die Teigherstellung unter dem Stichwort „was lange geht, wird besser“, den verschiedenen Mehlsorten aus denen die Brote hergestellt werden. Ein jedes Brot hat seinen eignen und  Sortentypischen Geschmack, kurz gesagt die Auswahl lässt keine Wünsche offen! 20 verschiedene Brotsorten werden in der Woche gebacken, davon wird eine zum Brot des Monats auserkoren.
Die vielen Auszeichnungen bei den Brotprüfungen zeugen von der hohen Qualität des nach altem Bäckerhandwerk gebackenen Brotes.

Neben den Broten werden eine Vielzahl von Brötchen, süßen Stückchen, Laugengebäck, Kuchen und Torten hergestellt, alles was das Herz begehrt.

Wie schon Herr Mahl zu Beginn der Führung sagte: Die gute Qualität der Backwaren beginnt schon bei der Auswahl der Zutaten, der Reifezeit des Teiges und auch der Backvorgang hat großen Einfluss auf die Erzeugnisse der Bäckerei, die einst im Jahre 1949 von Bäckermeister Hermann Stöckle in Bietigheim gegründet wurde.

Die gestellten Fragen der Teilnehmer über das Backen allgemein, alles über den gespammten Betriebsablauf wurden von Herrn Mahl sachkundig beantwortet, so dass wir alle nach der sachkundigen Führung um einiges an Erfahrung reicher waren über das Bäckerhandwerk.

Wie heißt es doch: Wein und Brot hält Leib und Seele zusammen! Ein Dankeschön zum Schluss für Herrn Bäckermeister Herrn Mahl und an Edith Schwarz auf deren Initiative die Besichtigung stattfand.

Der gemeinsame Abschluss bei Kaffee und Kuchen beendete diesen informativen Nachmittag im Back-Café…….

Bericht W. Wachter

 

Ins Brezelmuseum am 18. Februar 2023

Das  2016  eröffnete und vom ehemaligen Firmenchef Karl Huober gegründete Brezelmuseum war das Wanderziel am 18. Februar 2023.

Mit der S-Bahn ging es nach Marbach wo Karin Knäbel jetzt alle Teilnehmer begrüßen und den Wanderablauf erklären konnte.

Dann ging es parallel zur Bahnlinie durch alten Streuobstbestand im Gewann Altenberg zur, im April 1945 von Waffen SS gesprengten, Schweißbrücke.  Nach Überquerung der Brücke links ins Industriegebiet von Erdmannhausen.

An einer am Wege liegender nachgebauter steinernen Ruhebank -Eine „Gruhe“-  gab es einen kurzen Stopp. Die Wanderführer verteilten an die Teilnehmer „Huober Brezeln“ und von Karin wurde das von Manfred Rommel verfasstes Gedicht über die Laugenbrezel vorgetragen.  Weiter   ging es um bei einer Hinweistafel zum ehemaligen Ort Weikershausen nochmals anzuhalten.  Hier gab es einen kurzen Überblick über die 1200 jährige Geschichte von Erdmannhausen.  Nach der geschichtlichen Einlage war es nicht mehr weit zum Brezelmuseum.

Dort wurden die Gruppe von der Museumsführerin  Frau Hart erwartet. Das Museum gilt als einzigartig in seiner Art. Es widmet sich voll und ganz der Brezel von der handwerklichen bis zur industriellen Produktion.  Nicht erst seit dem Bäcker Frieder aus Urach, der die Brezel angeblich erfunden haben sollte, sondern schon in uralten Zeiten, zum Abendmahl, zu Weihnachten und Neujahr gab es diese, als heiliges Gebäck. Auch konnten die Teilnehmer sich beim selber Brezeln schlingen versuchen.  Man glaubte es kaum, aber nur zu soo einer Brezel gab es so viel Interessantes zu erzählen. Mit einem kleinen Präsent verbunden mit dem Dank endete die kurzweilige Führung.

Weiter ging es einem Fußweg folgend hinauf zur Vereinsgaststätte „Fischers Herd“ nur noch unterbrochen beim Hofgut Stegmeier, wo den Teilnehmern eine kleines Video präsentiert wurde. Hier musste der Besitzer 3 Kühe notschlachten weil durch die Silvesterknallerei ein Chaos im Stall entstanden ist.

Mit der Einkehr in „Fischers Herd“ und dem Dank von Regina Jöns an die Wanderführer endete dieser Wandertag, an dem auch an die Mitglieder gedacht wurde, die nicht mehr so gut zu Fuß waren.

Pferdemarkthock diesmal beim Reiterverein am 3. Sept. 2022

Alles hat einmal ein Ende, gemeint war der Pferdemarkthock unter der ,,Bruck“ bei der Bietigheimer Chorvereinigung beim Möbel-Staudt.

Es war immer ein gemütlicher Pferdemarktausklang einiger Alt – Bietigheimer Vereine seit Jahrzehnten der nun nach 2 Corona Jahren und aus anderweitigen Gründen nicht mehr am gewohnten Ort stattfinden konnte.
Eine Ersatzeinkehr ohne großen Radau und Rummel zu finden war nicht ganz einfach, und so kamen wir zum Reiterverein hinter dem Viadukt, was sich nach der Einkehr dort im Vereinszelt als eine gute Alternative erwiesen hatte.

Wir konnten uns hier im Großen und Ganzen in Ruhe unterhalten, dem Springturnier zuschauen und auch der Kulinarische Gaumenschmaus war nicht zu verachten.
Ein neuer Anfang, aber diesmal am späteren Samstag – Nachmittag war also wieder gemacht!

Es gehört einfach dazu, wenn die 5. Jahreszeit in unserer Heimatstadteingeläutet ist, mitzufeiern und das Pferdemarktfest zu genießen.

Also bis zum nächsten Mal Anno 2023 hinterm Viadukt in alter Frische, oder vielleicht doch wieder „Onder dr Bruck“!

W. Wachter

Traditions – Frühschoppentour zum Posten 35 am 18. August 2022

Die Kuh auf der Kanne auf dem Kronenplatz dachte sich im stillen, wohin wollen denn die Schwarzwaldvereinler schon wieder hin, sie waren doch erst am Sonntag unterwegs und schüttelte ihren Kopf!

Hoch zum Wengertweg führte die heutige Wanderstrecke um von dort aus den Ausblick zu genießen. Der Weiterweg durch die Weinsteillagen der im vollem Behang stehenden Rebzeilen zeigte uns auf, welche schwere Arbeit die Wengerter hier in diesen Steillagen zu verrichten haben, ehe der köstliche Wein im Glase blinkt!
Immer wieder gerne von uns gegangen diese Wegstrecke durch unsere Bietigheimer Weinberge mit ihrer herrlichen Aussicht über das Enztal und darüber hinaus. Unten auf dem Spielplatz in der Spinne erfuhr die Wandergruppe bei einer kurzen Rast geschichtliches über die ehemalige Kammgarnspinnerei, dem abgegangenen Ort Hegenau, der Pfaffensteige über die der Bietigheimer Stadtpfarrer den Weg nahm zur Hegenauer Michaelskapelle.
Auch über die ehemalige Enzflößerei und die Hornmoldsklinge, durch die einst die Niederländische Wein- und Tuchstraße führte und dort die Enz überquerte. Nun aber war wieder Zeit weiter zu wandern durch die Spinne um dort die sehr wenig Wasser führende Enz auf dem Steg zu überqueren.
Der Blick hinab auf wenig Wasser führende Enz führte uns den ganzen Klimawandel vor Augen.
Nun wurde das letzte Wegestück entlang der Enz zum Posten 35 unter die Wanderschuhe genommen, wo wir von unseren Nichtwanderen erwartet wurden.
In geselliger Runde bei Speis und Trank verging die Zeit im Flug in diesem schön gelegenen Biergarten, um später wieder den Heimweg anzutreten.

W. Wachter

Wein – Genusswandern am 14.8. 2022

S, war mal wieder ein feuchtfröhlicher Wandertag durch die Strombergausläufer im 3 B-Land!

Nur etwas zu warm, aber was soll´s ! Die Anfahrt mit dem Shuttle-Bus zum Startpunkt bei der Strombergkellerei war eine gute Idee des 3B-Teams und der teilnehmenden Wengerter (Winzer ) und den Kellereien. So machten wir uns nun auf die gut ausgeschilderte Wanderstrecke, welche nach Lust und Laune erwandert werden konnte, überall konnten neben einem Imbiss die hervorragenden Weine verkostet werden, mal mehr oder weniger, der Bus brachte uns ja wieder zurück nach Hause.
Alt und jung, teils mit Kind und Kegel war wieder unterwegs, um den Wandertag zu genießen. Wie weit jeder von uns wandern wollte, war wie schon gesagt egal, die Hauptsache war das wandern im Kreise gleichgesinnter Weinzähne.

Dies liebe Wanderfreunde sag ich heut,
Wein und Wandern…….das Herz erfreut!

W. Wachter

Zu den Mineralquellen in Bad Cannstatt am 04. Aug. 2022

Ausgerechnet den heißesten Tag des Jahres hatten sich die Wanderführer für ihre Brünnelestour in Stgt. Bad Cannstatt ausgesucht.

Und so traute sich nur eine kleine Gruppe von Neugierigen auf die Spurensuche zu Brunnen und Quellen von Cannstatt. Der wohl wohltuendste und natürlichste Reichtum von Stuttgart, liegt in seinen vielen Mineralquellen. Allein im Bereich von Berg und Bad Cannstatt sprudeln 19 Mineralquellen, 11 davon sind staatlich anerkannte Heilwasser, wovon wir einige auf unserer Tour kennenlernen wollen. Mit einer Schüttung von 44 Millionen Litern täglich hat Bad Cannstatt nach Budapest das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas.
Mit Bahn und U-Bahn wurde der Haltepunkt Mineralbäder in Berg erreicht. Gleich dort im Mineralbad war der erste Brunnen. Zum Verkosten der Brunnen hatte die Wanderführerin kleine Trinkbecher dabei.
Das Mineralbad Berg in Stuttgart-Ost wurde 1856 vom königlichen Hofgärtner Friedrich Neuner als „Bad am Königlichen Park“ im heutigen Heilquellenschutzgebiet Stuttgart eröffnet. Die Quellen wurden zu Beginn der 1830er Jahre erbohrt, um die Wasserräder einer Textilfabrik im Winter eisfrei zu halten. Trinkgenuss und Badefreuden verliehen ihm seinen heutigen „Kultstatus“. Aus fünf Quellen fließen täglich 5 Millionen Liter natürliches Mineralwasser mit Wassertemperaturen von 22 °C bis 34 °C in die vier großen Innen- und Außenbecken.

Weiter ging es, links und rechts durch Baustellen von Stuttgart 21, zum Leuze Brunnen und Leuze Bad. Die Leuze Quelle ist ein Staatlich anerkanntes Heilwasser Der Säuerling mit sehr hohem Mineral – u. Kohlensäuregehalt hat eine Schüttung von 37 l / Sek. und eine Temperatur von ca. 20 Grad. Heilanzeigen sind neben anderen bei Herz, Kreislauf, und Leber Erkrankungen bekannt. Bei der Trinkprobe wurde der Geschmack für metallig, salzig und modrig eingestuft. Nun wurde der Neckar überquert. Auf der Brücke konnte man den natürlichen Austritt von Kohlensäure in den Neckar eine sogenannte Mofette beobachten.

Nun waren wir in Bad Cannstatt und erreichten den Wilhelmsplatz. Hier gab es in früherer Zeit eine Sulze. Eine Sulze war ein morastiges Gelände, in das man gerne auch den Abfall und Müll entsorgte. Im Jahre 1837 gründete dort Dr. Albert Friedrich Veiel Deutschlands erste Hautklinik sie hieß: Heilanstalt für Flechtenkranke.

Immer im Schatten der Häuser gehend wurde der Schiffmannsbrunnen erreicht. Der Brunnen wurde 1833 im Hause von Schiffmann erbohrt. Willy Schiffmann ging 1 x am Tag zum Lüften in den Keller, damit sich das dort angesammelte CO2 entweichen konnte.
Der nächste Brunnen war in der Marktstraße, neben einer Eisdiele, der Erbsenbrunnen. Er wurde 1929 vom Bildhauer Fritz v. Graevenitz geschaffen. Die Kugel, aus der das Wasser fließt, stellt eine große Erbse dar. Auf ihr hält ein lachender Junge einen Krug hoch. Der Erbsenbrunnen (1929) aus Cannstatter Travertin in der Mitte der Marktstraße ist der Nachfolger eines eisernen Brunnens, mit dessen Wasser laut Überlieferung die Erbsen und andere Hülsenfrüchte am besten gekocht werden konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörte ein Soldat die Figur. Der Bildhauer Fritz von Graevenitz schuf sie 1948 neu. Sein Neffe, der Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, verriet anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Stuttgart, dass sein Onkel ihn damals als Modell für das neue Erbsenbüble ausgesucht hatte.
Bevor es zum nächsten Brunnen ging nahm man die Gelegenheit wahr, sich ein Eis zu genehmigen.

Markttischbrunnen vor dem Bezirksrathaus Die flache tischförmige Schale aus Cannstatter Travertin ist auf ihrem Grund mit Früchten und Gemüse als Symbole des Marktes verziert. Zwei kleine Wasserspeier spritzen in flachem Bogen gegeneinander. Aus einer Messingsäule fließt Trinkwasser. Er wird aus dem Keller-Tiefbrunnen gespeist.
Gegenüber dem Marktischbrunnen befindet sich das alte 14 91 erbaute Rathaus, seit 1966 eingetragenes Kulturdenkmal. Der freie Platz war früher eine große Sulze, Dreckloch, Gestank die sich unter das Rathaus hinzog. Das Rathaus senkte sich in der Folgezeit immer wieder ab was man noch gut sehen kann. Es wurde auf der einen Seite mit Betonunterbau verstärkt. Auf der Vorderseite befindet sich der 1991von Hans-Dieter Bohnet einer Weinpresse nachempfundenen Rathausbrunnen. Hinter der Stadtkirche und dem Marktplatz Cannstatt liegt der 1831 anstelle des Holzmarktbrunnens errichtete und 1976 renovierte Polizeibrunnen dem unser nächster Besuch galt.

Nun führte uns Karin zu einem Höhenpunkt in Cannstatt dem, beim Thaddeus Troll Brunnen befindlichem, „Klösterle“.

Cannstatts Schmuckstückle – das Klösterle

Beim Klösterle handelt es sich um eins der ältesten Gebäude der Stadt Stuttgart. Das Fachwerkhaus mit Erkertürmchen wurde im Jahr 1463 erbaut. Errichtet wurde das Gebäude ursprünglich, um als Heimat für die Beginen zu dienen. Dabei handelt es sich um einen liberalen Frauenorden, der ohne die üblichen, strengen Ordensregeln auskam. Im Zuge des Baus wurde auch eine gotische Kapelle mit in das Gebäude integriert, was es heute in ganz Europa einzigartig macht.
Über Jahrhunderte wurde das Klösterle seinem ursprünglich zugedachten Zweck gerecht, erst nach Aufgabe des Ordens erfuhr es dann wechselhafte Nutzungen. In diesem Zuge blieb es nicht aus, dass das Klösterle zunehmend verfiel, was man immer wieder durch eher halbherzige Reparatur- und Restaurationsmaßnahmen aufzuhalten versuchte. Architektonisch In den 70er Jahren wurde das Schmuckstückchen, dessen Schönheit damals noch hinter dickem Putz verborgen war vor dem Abriss gerettet.

Kellerbrunnen Keller-Tiefbrunnen die Mutter für sieben Brunnen

Der Kellerbrunnen ist aus Travertin Stein, das Mineralwasser ergießt sich bogenförmig in das kleine Becken. Er liegt in der Kellerbrunnengasse. Entworfen und realisiert wurde das Kellerbrünnele im Jahre 1963. Der Keller-Tief-brunnen ist eine sehr ergiebige Mineralwasserquelle. Die Bohrung zu diesem Brunnen erfolge erstmals im Jahr 1833 und er speist neben dem Brunnen in der Kellerbrunnengasse noch weitere sechs Trinkbrunnen. ( u. A.  den Erbsenbrunnen, Polizeibrunnen, Brunnen am Klösterle usw.)

Weiter ging es zum und durch den unteren Kurpark. Diesen unteren Teil wollte man nach dem Krieg bebauen, aber es wurde zum Glück anders entschieden. In der Nähe des Kursaales trafen wir auf den Lautenschlägerbrunnen. Er wird mit dem Heilwasser des Wilhelmsbrunnens, der bereits 1773 erbohrt wurde, gespeist. Der Brunnen entspringt im nahe gelegenen Hof des Großen Kursaal. Der Brunnen wurde 1934 vom Bildhauer Jakob Clement geschaffen und 1987 saniert.
Der weitere Weg führte hinter den Kursaal  zu  weiteren 2 Brunnen. Der eine wird vom Wilhelmsbrunnen II gespeist, der andere, stark salzig schmeckende, von der Daimlerquelle. Der Wilhelmsbrunnen wurde bereits im Jahr 1773 erbohrt, die Daimlerquelle wurde 1933 neu erbohrt.

Nun stiegen wir hoch in den alten Kurpark. Vorbei am Gartenhaus vom Gottlieb Daimler in dem er mit Maybach zusammen an Motoren werkelte. Man wollte ja diese kleine Werkstatt besichtigen aber es war geschlossen. Gleich daneben durch große Quadersteine markiert, die bei einem Luftangriff zerstörte Villa Daimler. Weiter ging es zum nachgebauten Daimlerturm und durch die Wandelhalle in die Parklandschaft. Bevor es wieder hinab zum Solebad ging, wurde der schöne Ausblick der sich hier oben bot genossen. Der Weg führte nun zum Neckardamm. Dort führte ein schmaler Pfad am Ufer entlang zum Mühlsteg. Unterwegs konnte man wieder eine Mofette im Neckar sehen. Über den Mühlsteg, von dem man einen guten Blick auf den Zuckerberg hatte, gelangten wir zur Auquelle. Die Auquelle wurde 1832 erbohrt und 1981 neu gefasst. Der gläserne Turm wurde von Architekt Gerlach, Ludwigsburg, entworfen. Durch Verschmutzung, Verkalkung konnte man leider nicht sehen wie das Wasser durch „artesischen Überdruck“ in die Höhe schießt. Das Wasser wird gefasst und in der Wilhelma, im Rosensteinpark und in verschiedenen Bädern genutzt. 

Auf der anderen Straßenseite liegt die Grünanlage „Mombachquelle“. Sie ist der einzige noch vorhandene natürliche Quelltopf in Stuttgart. Der „kleine Blautopf“ ist jedoch hinter einem Gitter für Besucher unzugänglich. Wir hatten jedoch Glück und ein Mitglied des Schwimmvereins ermöglichte uns, auf Anfrage von Karin, den Zutritt Die Mombachquelle ist als Naturdenkmal geschützt. Ein Teil des Wasser wird gefasst und vom nebenan liegenden Bad des Schwimmvereins Cannstatt e.V. genützt der Rest des Wassers fließt wie das der Auquelle der Nutzung in der Wilhelma bzw.  durch die Grünanlage dem Neckar zu.

In dieser Grünanlage endete diese interessante von Karin erfragte und erkundete Tour zu den Mineralquellen in Bad Cannstatt, die in keinem Reiseführer steht.