Im Oberen Donautal am 27. August

Gemeinschaftswanderung des Bietigheimer Albvereins und des Schwarzwaldvereins Bietigheim-Bissingen

Die Durchführung eines gemeinsamen Wandertages der befreundeten Vereine Albverein und Schwarzwaldverein im Herbst ist schon Tradition geworden. In diesem Jahr verbrachten die Wanderer einen erlebnisreichen Wandertag im Oberen Donautal bei Sigmaringen.

Eingestimmt mit dem Lied „Im Frühtau zu Berge wir geh´n“, führte die Fahrt bei strahlend blauem Himmel über den Heuberg nach Balingen mit dem Ausblick auf „die blaue Kette“ der Schwäbischen Alb. Über die Hohenzollernstadt Sigmaringen erreichte man rasch Inzigkofen, den Ausgangspunkt der Wanderung. Auf dem Rundgang durch das ehemalige Augustiner-Chorfrauenstift waren die Teilnehmer erstaunt über die Größe der Klosteranlage, die von einer schier endlos erscheinenden Mauer von der Außenwelt getrennt war. Von zwei Sigmaringer Bürgerstöchtern gegründet, wuchs das Kloster rasch heran. Die Chorfrauen gehörten erst dem Franziskaner- dann dem Augustinerorden an. 1803 wurde das Kloster aufgelöst .Die Anlage fiel dem Fürstenhaus Hohenzollern-Sigmaringen zu.
In der prächtigen, des Öfteren vergrößerten Kirche erfuhren die Bietigheimer interessante Besonderheiten der Ordensregeln. So wurde die „strenge Klausur“ eingeführt, die den Chorfrauen jeden Kontakt zu der Außenwelt untersagte. Prachtstück der Kirche ist die Nonnenempore, mit viel Gold reich geschmückt und einem einmaligen Chorgitter, das mit Rosenstöcken und Bäumen aus Pappmache´ und Haselstöcken gefertigt wurde.
Fasziniert waren die Wanderer anschließend von dem großen, liebevoll gepflegten Pflanzen- und Kräutergarten.
Nach dem Rundgang durch die Klosteranlage betraten die Bietigheimer den fürstlichen Park. Die äußerst lebenslustige Fürstin Amalie Zepherine machte die Klostergebäude zu ihrem Sommersitz und ließ an dem Steilhang zur Donau einen einzigartigen Wald- und Felsenpark errichten. Mit Staunen wanderte man auf steilen Pfaden, über Brücken und Treppen unter gewaltigen Felsüberhängen durch Felstunnel und Grotten, immer wieder mit wunderschönen Ausblicken ins Donautal. Besonders eindrucksvoll war die geschwungene Teufelsbrücke, die über einen 30 Meter tiefen Abgrund führte.
Drunten im Tal wurden nun die Donau, die Bahnlinie und die Straße überquert und es begann ein recht steiler Aufstieg auf die gegenüber liegende Höhe. Erstes Ziel war die Burgruine Gebrochen Gutenstein. Hoch über der Donau und der Schmeiemündung  stehen die Reste eines unzugänglichen kleinen Felsennestes, errichtet auf einer Felsennadel. Weiter führte der Weg durch schattigen Wald, gekrönt mit großartigen Tiefblicken hinab ins Tal. Vom Schmeirer Berg aus konnte ein Teil der Gruppe die Strecke abkürzen. Sie wanderten hinab nach Dietfurth.
Für den Rest der Gruppe ging es weiter auf und ab durch den schattigen Wald, vorbei an der Teufelslochhütte und dem Teufelslochfelsen ins Donautal hinab nach Gutenstein, wo der Bus auf die Wanderer wartete um sie zur Schlusseinkehr nach Dietfurth zu bringen.
Eine kleine Gruppe Unentwegter ließ es sich nicht nehmen, auch den letzten Teil noch zu Fuß zu unternehmen. Etwas müde und mit vielen neuen Eindrücken machten sich die Wanderer auf den Heimweg.

Bericht: D. Münzenmaier SAV

Frühschoppentour zum Posten 35 am 18. August

Nach alter Väter Sitte trafen sich zahlreiche Wanderfreunde des  Bietigheimer Schwarzwaldvereins frühmorgens um halb ,,Neune“  am Unteren Tor zu dieser erstmals im Jahresprogramm angebotenen Tour.
Über den Bergweg führte die Wanderstrecke mit herrlichen Aussichten über das Enztal mit dem großen Streichwehr und der ehemaligen Floßgasse hinab ins Hirschberger Tal, um von dort aus hoch zu wandern zum idyllisch gelegenen Brachberghaus um dort einige Zeit zu verweilen.
Ruhe und Stille hier oben an diesem Ort, Zeit zum schwätzen miteinander oder nur sich an der schönen Aussicht zu erfreuen.
Und weiter ziehen wir dahin über die Brachberghöhe um dann gemächlich durch herrliche Streuobstwiesen hinabzuwandern ins Enztal.
Durch die Wiesenaue und vorbei am restaurierten Wasserrad welches heute zur Stromerzeugung genutzt wird kommen wir zur Enzbrücke, welche in ihrer Entstehung auf das Jahr 1581 zurück geht, 1945 zerstört und wieder neu errichtet wurde. Auf ihr überqueren wir die Enz mit dem imposanten Blick auf das oberer Streichwehr und das ehemalige Mühlengebäude der oberen Enzmühle. Ihr Ursprung reicht bis Jahr 1153 zurück. Im Jahr 1773 vom Besigheimer Ratsherr und Müller Georg Conrad Fackler von der Stadt erworben war die Mühle bis zum Ende des Mühlenbetriebs im 20. Jahrhundert im Besitz dieser Familie.
Durch die Mühlgasse führt der Weiterweg eng an den Häusern vorbei und später auf schmalem Pfad entlang der Enz Flussaufwärts vorbei an kleinen Gartenparzellen bis zum Denkmal für die 1874 erbaute eiserne Bahnbrücke über die Enz. Auf dem hier verlaufenden Flößer und Enztalradweg wird bald darauf das heutige Wanderziel der Posten 35 erreicht.
Hier im dem ehemaligen Bahnwärterhäuschen erwartete uns im wunderschönen Biergarten eine Bayrische Brotzeit mit Weißwurst, Hefeweizen und Brezeln.
Der Rückweg führte eine gutgelaunte Wandergruppe entlang der Enz wieder zurück zum Ausgangspunkt mit dem Wunsch, dieses im kommenden Jahr zu wiederholen.

Bericht: W. Wachter

Zum alten Steinbruch bei Schmie am 31. Juli

Die Wanderführer Wolfgang und Karin Meier luden für Sonntag, den 31. Juli zu einer heimatkundlichen Wanderung ein.

Von Mühlacker ging es auf dem Eppinger-Linien-Weg, über den Sauberg, zum Steinhauerdorf Schmie. Danach ging es weiter zu einem alten, fast unzugänglichen Steinbruch. Hier wurden wir von Skulpturen, welche von Steinmetzen in die Felswand gemeißelt wurden, überrascht.

Der Weiterweg brachte uns dann  nach Lienzingen. Bevor wir uns zur Schlusseinkehr niederließen, wurde bei einem Rundgangmit Führung  noch das schöne Fachwerkdorf besichtigt.

Im Hagenschieß unterwegs am 27. Juli

Auf der Römerstraße

Ausgangspunkt dieser Wanderung war der Pforzheimer Stadtteil Haidach.  Nach wenigen hundert Metern war auch schon der erste interessante Punkt erreicht, nämlich ein Teil der ehemaligen Römerstraße, die einst von Straßburg nach Cannstatt führte.
Dieser folgte die Wandergruppe des Schwarzwaldvereins auch auf einem kurzen Stück Wegs nachdem das Landesleistungszentrum der Schützen auf der schattigen nördlichen Seite umrundet war. So gelangte man wenig später zur großen Füllenstallwiese, einem beliebten Grillplatz mit schönem Birkenbestand. Ein Fußpfad entlang des Eutinger Sträßchens führte die Gruppe weiter Richtung Seehaus. Auf diesem Wegstück gab es nun die ersten künstlerischen Werke des 2005 angelegten Skulpturenwegs in diesem Waldgebiet zu entdecken. Die meisten der sehr unterschiedlichen Objekte – sogar eine Gruppe geschnitzter römischer Soldaten war darunter – sind jedoch um den See beim Seehaus gruppiert. Zum Seehaus und seiner Geschichte vom ursprünglichen markgräflichen Jagdpavillon „beim Wüsten See“ zum Forststützpunkt und heutigen Ausflugsziel gab die Wanderführerin dann vor Ort einige Erläuterungen. Auch auf die Besonderheiten der umliegenden Naturschutzgebiete, z.B. große Erdkrötenwanderung im Frühjahr und die dafür getroffenen Schutzmaßnahmen wurden die Wanderer aufmerksam gemacht.
Danach konnte es weitergehen zum nächsten Etappenziel, dem Britschstein, der an die Ermordung des Forstaufsehers Britsch im Winter 1872 erinnert. Am daneben liegenden Wasserreservoir konnte man dann auch die Mittagsrast halten und sich für den Rest des Weges stärken. Von nun an führte die Strecke stetig bergab, zunächst ein kürzeres steiles Stück auf breitem Hauptweg bis schließlich wieder ein schöner Fußpfad den Abhang zum Würmtal entlang durch uriges Waldgebiet und das sogenannte Felsenmeer die Wanderer zur Bismarckkanzel leitete. Dort beeindruckte der mächtige Gedenkstein, auf dem sich u.a. schon vor über hundert Jahren jemand Gedanken zur Einheit Europas gemacht hatte.
Kurze Zeit später traf man auf den Goldschmiedsweg, dessen Name verrät, dass diese Wegstrecke früher von vielen der in Pforzheims Goldschmiedeindustrie arbeitenden Menschen benutzt wurde, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.  Ein Denkmal in der Stadt erinnert ebenfalls an diese „Rassler“.
Kaum merklich ging es immer weiter bergab bis zur Mündung der Würm in die Nagold, wo auch das Wanderziel – der Kupferhammer – erreicht war.  Auch dazu gab es einen kurzen historischen Abriss. Danach war noch Zeit,  einen kurzen Blick auf den Torbogen zu werfen, der seit einigen Jahren den Beginn der 3 Höhenwege durch den Schwarzwald markiert und auch  auf das Auerbachdenkmal, bevor man sich zur Schlusseinkehr im beliebten Gasthaus einfand.
Nach dem nicht sehr langen aber doch abwechslungsreichen Wandertag und dem guten Essen konnte dann pünktlich mit Bus und Bahn wieder die Heimreise nach Bietigheim angetreten werden.    Bericht: Elsbeth Jenkins     Wanderführung: Elsbeth Jenkins und Norbert Pietsch)

Grillabend im alten Steinbruch im Altenbachtal am 21. Juli

Vom Lagerfeuer umlodert

Und  wieder einmal stand eine etwas andere Monatsrunde auf dem Jahresprogramm, welche wie immer in altbewährter Weise vorbereitet vom eingespielten Grillteam.
Zeigte sich der Wettergott am diesem Donnerstag von seiner wechselvollen Seite, doch er hatte ein Einsehen mit den eintreffenden Wanderfreunden, so dass alle ein paar schöne Stunden im Kreise gleichgesinnter verbringen konnten.
Das Grillen an der offenen Feuerstelle gehört beim Schwarzwaldverein schon seit einigen Jahren zur Tradition und ist ein wunderbarer Zeitvertreib, und manches Mannes ganze Gunst, gilt sorgsam dieser edlen Kunst!
Schon streicht der Duft von Fleisch und Wurst uns wohlriechend durch die Luft und Nase, doch zuerst gegen den Durst, ein Hefeweizen, Wein oder Saft, welches uns die Wartezeit verkürzt!
Was uns wie immer mundet, sei hiermit euch bekundet:
Wurst und Fleisch in allen Varianten, Salate von Tomaten, Rettich, Gurke, fein gewürzt mit leckren Dressings, mal scharf mal milde, so wie es jeder verträglich findet. Auch der hochgelobte hausgemacht Kartoffelsalat hier dabei nicht fehlen darf. Auch manche Wurst, sie rutschte beim Grillen vom Stecken, aber was soll´s , sie schmeckte trotzdem lecker.
Gestärkt an Leib und Seele, wird nun geschwätzt wa´s  Neues gibt, und Altes nochmals aufgefrischt.
Inzwischen geht die Sonne unter, heimelig wird’s nun im stillen Tal, doch wir alle satt und noch putzmunter, gemütlich sitzen wir in großer Runde um des Feuers hellem Schein, wie einst in lang vergangnen Jugendzeiten.
Damit endete der heutige Grillabend, verbunden mit dem Dank an das Grillteam, und die zahlreichen Wanderfreunde für ihr kommen trotz der ungünstigen Wetterprognose für den heutigen Tag.                                                                                               W.Wachter 

Auf den Spuren des weißen Goldes am 10. Juli

Mit einem Haller Sieder unterwegs

Zu dieser geschichtlichen Exkursion verbunden mit einer kleinen Wanderung war eine Gruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins unterwegs in der alten Salzsiederstadt Schwäbisch-Hall.
Mit der Bahn wurde zügig der Bahnhof Hessental erreicht, um von dort aus zur Comburg zu wandern. Auf einem Umlaufberg hoch über dem Kochertal erhobt sich vor uns majestätisch das ehemalige Benedektinerkloster, welchem unser Besuch galt.
Um 970 als Burg errichtet,  ging die Burg schon als Stiftung 1078 an den Benediktinerorden über und wurde später in ein adliges Chorherrenstift umgewandelt. Die gesamte Anlage wird von einer Ringmauer mit Wehrtürmen umschlossen, überragt von der Stiftskirche St.-Nikolaus, deren äußerliches Erscheinungsbild geprägt ist durch ihre drei romanischen Türme. In ihrem Innern  erwartete uns eine herrliche, aber nicht überladende Innenausstattung deren Mittelpunkt der große romanische Radleuchter welcher das  himmlische Jerusalem darstellt, sowie der  vergoldete Altarvorsatz.
Der anschließende Weiterweg führte auf dem Bildstockweg hinab nach Steinbach und weiter entlang des Kochers durch die Parkanlagen entlang der Altstadtsilhouette zum Grasbödele beim Sulfersteg.
Im Anschluss an die Mittagseinkehr erwartete uns zu einer Stadtführung ein in historischer Tracht gekleideter Sieder zur Begrüßung mit den Worten: ,,Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat“
In lockerer Weise vorgetragen, erfuhren wir auf dem Gang durch die Altstadtgassen ernstes und heiteres über die Haller Geschichte. Auch der Heller und Batzen machten die Runde, ersterer war die weithin bekannte Haller Münze, welche hier geprägt wurde.
Hauptthema aber war wie erwartet der Rückblick auf die Jahrhunderte Jahre andauernde Salzgewinnung durch die Haller Sieder. Schon in der Latenezeit wurde bei Ausgrabungen eine Saline nachgewiesen. Im Laufe der späten Stauferzeit wurden die Königsrechte an der Saline, Brunnen und Siedepfannen vermehrt als Lehen vergeben. Der königliche Besitz zersplitterte so immer mehr. Das Eigentum am Haalbrunnen  und Sieden war in Sieden eingeteilt. Die Bürger besaßen um 1300 bereits 70% der Siederechte. Diesen Besitz mussten die Bürger gegen die Schenken von Limpurg verteidigen, die Hall zum Zentrum ihres Territoriums machen wollten. Dabei kam es auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Umgeben war das Gebiet der Stadt , die bereits 1276 als Reichsstadt anerkannt wurde, von einer Grenze mit Wall und Graben, dem Haller Landheeg. An die traditionsreiche Geschichte der Haller Sieder erinnert das Haalamt unten am Kocher bei der Haalquelle. Hier in diesem geschichtsträchtigen Fachwerkhaus erführen wir nochmals ausführlich die damaligen zusammenhänge der Haller Siederzunft.
Das Haalamt, ( auch Haalgericht )  bestand als Institution seit dem 14. Jahrhundert, deren Aufgabe bestand in der Überwachung der Salzproduktion und des Betriebes. Es besitzt eine wichtige ortsgeschichtliche Bedeutung, da die Salzgewinnung ein Haupterwerbszweig der Einwohner der Stadt war. Das Recht, aus der Sole der Haalquelle Salz zu sieden, stand den Siedeberechtigen zu und nicht der Stadt und ihrem obersten Herren, dem Kaiser. Die Sieder organisierten sich selber und lösten, allerdings überwacht vom Magistrat ihre Streitigkeiten. Dafür und als Verwaltungssitz unterhielten sie das Haalamt. Noch heute werden hier die Erbrechte der alten Sieder bewahrt, und peinlich genau bis in die Zukunft dokumentiert.
An der Wand erinnert ein im Jahre 1643 angefertigtes Gemälde von Hans Schreyer an jene Zeit mit dem Spruch:
,, Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat, das Salzwerk Gott allzeit erhalt und ob der Stadt mit Gnaden walt“!
Mit dem Besuch des Haalamtes und dem Dank an den Stadtführer endete die für uns alle hochinteressante und lehrreiche  Führung auf den Spuren des weißen Goldes, wie das Salz einst genannt wurde.                                                                                                       W.Wachter

Im unteren Remstal unterwegs am 30. Juni

Von Waiblingen der Rems entlang nach Neckarrems

Geschichte und Natur, diese beiden Themen verbanden sich in vortrefflicher Weise bei der Wanderung des Bietigheimer Schwarzwaldvereins im unteren Remstal.
Ausgangspunkt der Tour war Waiblingen, im 6./7. Jahrhundert gegründet und im 13. Jahrhundert durch Graf Ulrich I zur Grafen und Herzogsstadt erhoben, führt seitdem die drei übereinanderliegenden Hirschstangen der württembergischen Landesherren im Stadtwappen.
Auf einem kleinen Rundgang durch die historische Waiblinger Altstadt, welche im 30jährigen Krieg nach der Schlacht von Nördlingen vollständig zerstört wurde. Was heute in der Kernstadt an Bausubstanz vorhanden ist, stammt erst aus dem 17./18. Jahrhundert, nur die Straßenzüge und einige Grundmauern sind Zeugnisse aus dem späten Mittelalter. Die Altstadt liegt auf einem Sporn gegen die Rems, der nur beim Hochwachtsturm  mit dem Hinterland verbunden ist. Charakteristisch für die Geschichte der Stadt war der bekannte Schlachtruf  „Hie Wolf – Hie Waibling“ Die Welfen waren die antikaiserliche, die Waiblinger die päpstliche Partei. Die Familien der Heinriche von Waiblingen und die der Welfen von Altdorf wetteiferten und stritten sich unentwegt. Die eine Familie pflegte Kaiser, die Andere große Herzöge hervor zu bringen. Von unserem Wanderführer erfuhren wir geschichtliches über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf unserem Stadtrundgang. Das alte Rathaus, das Kameralamt, der Markplatz, der Hochwachtturm mit einem Teil des Wehrganges und noch vieles mehr der Waiblinger Geschichte. Bei einem kurzen Halt beim Apotheker- und Pfarrgarten erfreute uns die herrliche Blütenpracht sowie die vielfältigen Gewürz- und Kräuterarten welche hier angepflanzt sind.
Nun führte der Weiterweg zur nahen, auf einem Hügel über der Rems und außerhalb der Altstadt stehenden Marienkirche, welche als dreischiffige im spätgotischen Stil im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Durch die Parkanlage Talaue und entlang dem Mühlkanal der ehemaligen Bürgermühle wird das Beinsteiner Tor erreicht um von hier aus zum Remstalwanderweg zu gelangen.
Ab hier aus begleitete uns nun die Rems auf ihrem Weg durch das „Naturschutzgebiet unteres Remstal“ bis zu ihrer Mündung in Remseck in den Neckar. Herrlich dieses Wegestück durch die Talwiesen bis zur Vogelmühle, welche als Wasserkraftwerk noch heute in Betrieb ist. Einst wurden hier die Hänge als Weinberge genutzt, heute liegen sie brach. An den Hängen Halbtrockenrasen, Brombeer- und Schlehengebüsche, halbzerfallene Weinbergmauern mit einer artenreichen Flora und Fauna. Hier bei der Vogelmühle wechselten wir auf die andere Talseite über, um nun hier auf teils schmalem Pfade durch den artenreichen Auenwald mit fester Lerchensporn, Blaustern und Schuppenwurz weiter zu wandern. Am Fuße des steilen Talhanges treten hier einige Quellen zutage, die bekannteste ist die schwarze Rems. Bald wird auch große Stauwehr passiert, um kurz darauf den Wanderendpunkt Remseck zu erreichen.
Mit der dortigen Schlusseinkehr endete ein mit reichen Eindrücken ausgefüllter Wandertag im unteren Remstal, verbunden mit dem Dank an die Wanderführer Renate und Günter!

Bericht: W. Wachter

Weiter auf den Spuren der (Enz-) Flößer am 26. Juni

Wieder einmal hatte sich das Wetter genau für den Tag der im Wanderplan ausgeschriebenen Wanderung soweit gebessert, dass sich die Teilnehmer ohne Regenschirm weiter „Auf den Spuren der Schwarzwaldflößer“  bewegen konnten.
Der Ausgangspunkt lag diesmal am Südbahnhof von Neuenbürg, um dessen Zentrum die Enz ähnlich wie die Saar bei Mettlach eine große Schleife zieht und das von seinem 80m höher auf dem Umlaufberg liegenden Schloss  malerisch überragt wird.
Als besondere Gäste wanderten auch die langjährige Zeltlagerleiterin und Neuenbürger Stadträtin Nadja Klett mit ihrer älteren Tochter an diesem Tag mit. Die Wanderführerin gab zunächst einige Informationen zur Stadt (erste urk. Erwähnung 1219, heute knapp 8000 Einw., gehört seit 1973 zum Enzkreis)  und ihrer Geschichte, die sehr weit bis in die Keltenzeit  zurückreicht. Spuren von Eisenerzverarbeitung konnten hier nachgewiesen werden, die bis ins 7. Jhdt vor Christus zurückgehen. Da man ja auf den Spuren der Flößer unterwegs war, gab es auch zu diesem einstmals bedeutenden Wirtschaftszweig einige Eckdaten, z.B. dass die Flößerei hier erstmals in einem Vertrag 1342 erwähnt wird, dann langsam ständig bedeutender wurde, bis Anfang des 18. Jhdts die Langholzflößerei begann, an der auch nicht wenige Neuenbürger als Flößer, Floßherren oder Teilhaber der Holzhandels-Companien beteiligt waren. Die Konkurrenz  der Eisenbahn bedeutete dann schließlich im Jahr 1912 das Ende der Flößerei auf der Enz. Doch die Erinnerung daran lebt hier weiter im Flößerwegle, das ein Stück entlang der Enz führt und in dem alle 2 Jahre stattfindenden großen Flößerfest. Dem Lauf der Enzschleife folgten die Wanderer dann auch,  querten den Fluss auf einem kleinen bedachten Steg und erreichten kurz darauf über die Hirschbrücke das Zentrum. Im Vorbeigehen fielen dabei manche kleine Geschäfte auf, die inzwischen leider leer stehen, ebenso ein ansehnliches ehemaliges Gasthaus neben der Kirche. Hier begann nun der steile Aufstieg zur Burg auf der sandsteingepflasterten Vorderen Burgsteige, unterbrochen von einem kurzen Besuch des am Hang liegenden alten Friedhofs um die St. Georgskapelle mit ihren wertvollen spätgotischen Wandmalereien. Sie war allerdings leider geschlossen. Von hier bot sich dafür ein schöner  Blick auf das historische Zentrum und die neueren Stadtgebiete auf dem gegenüber liegenden Hang. Oben im Vorderen Schloss (Baubeginn unter Herz. Christoph Mitte 16. Jhdt.) ließen sich die Wanderer dann durch das Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff führen, in welchem mit dem Holländer Michel auch eine Flößerfigur eine wichtige Rolle spielt und das in seiner Grundaussage durchaus auch heute noch aktuell ist. Die anschließende Mittagsrast wurde im einst vom fürstlichen Baumeister Heinrich Schickhardt angelegten  Gartenareal zwischen Vorderer und als Ruine erhaltener alten Burganlage gehalten. Beim Verlassen dieses Bereiches stieß man wieder auf das Zeichen des Westweges, dem die Wandergruppe nun bergab folgte, vorbei am Wanderheim bis das Tal der Enz wieder erreicht war. Auf dieser Talvariante des Westweges wanderte man nun teils auf schmalem Fußpfad,  später auf breiterem Waldweg angenehm bis zum Unteren Enzsteg bei Birkenfeld, überquerte hier die Enz noch einmal und erreichte kurz darauf die Bahnstation.  Hier verabschiedeten sich unsere beiden Neuenbürger Gastwanderer von der Gruppe, die nach Pforzheim zur Schlusseinkehr fuhr (mit Fernsehen für die Fußballfans!). So ging wieder ein interessanter Wandertag zu Ende bevor dann nach dem Dank an die Wanderführer die Heimfahrt nach Bietigheim angetreten werden konnte.

Bericht: E. Jenkins  

Zu Maaren und Mooren auf der Schopflocher Alb am 12. Juni

Buswanderfahrt auf die Schwäbische Alb

Diese Natur und Heimatkundliche Buswanderfahrt führte die Wandergruppe zu markanten Aussichtspunkten und zu dem einzigartigen Schopflocher Moor. Wanderausgangspunkt war der Parkplatz bei der Burgruine Reußenstein, um von dort aus hinüber zu wandern zur Burgruine, um von diesem Ort aus den Ausblick auf das Neidlinger Tal und das Albvorland zu genießen.
Die um 1270 von der Herrschaft Teck erbaute Burg, hoch auf einem Weißjurafels gelegen, konnte bis 1510 auf zahlreiche Besitzer  zurückblicken. Ab diesem Jahr war die Burg unbewohnt und begann zu zerfallen und wurde in den 60 ziger Jahren renoviert.
Der Weiterweg auf dem Albrandweg brachte die Gruppe mit etlichen Ausblicken hinüber zur Burgruine zur Hindenburghütte zur Vesperpause, verbunden mit der von Wilhelm Hauff verfassten Sage vom „Riesen Heim vom Heimenstein“. Bei dem nun immer stärker werdenden Dauerregen wurde das Naturschutzgebiet „Schopflocher Moor“ erreicht, um dieses auf einem Bohlensteg mit seiner standorttypischen Flora und Fauna zu erkunden. Der Torfabbau ging hier auf Anordnung von Herzog Karl Eugen auf das Jahr 1627 zurück, hauptsächlich zum heizen der Bad Boller Badeanlagen und zur Ziegelherstellung. 1930 kam der Torfabbau zum erliegen. Die wenigen Reste des Moores wurden unter Naturschutz gestellt, die Abzugsgräben zugeschüttet um ein Austrocknen des Moores zu verhindern. Heute bedecken schon wieder kleine Wasserflächen das Moor. Viele der einstigen Moorpflanzen sind leider durch den Moorabbau  verschwunden.
Von hier aus der Weiterweg vorbei an der Ziegelhütte und dem Salzmannstein auf einem Hangkantenweg entlang des Radecker Maars, einem ehemaligen  vor ca. 15 Millionen Jahren tätigen Vulkangebiet. Im Umkreis von 40 Kilometer sind hier ca. 350 Vulkanschlote bekannt. Feuer und Lava speiende Vulkane gab es auf der Alb nicht. Die hochgestiegene Lava erkaltete noch im Vulkanschlot und wurde zu hartem und wasserundurchlässigem Basalttuff. Es entstanden muldenartige Kraterseen, verlandeten sie, so entstanden Moore. Dieser ehemalige von zahlreichen Quellen am Grunde des Kraters gespeiste See entwässerte einst über die Ur-Lone zur Donau. Mit dem fortschreitendem zurückweichen des Albrandes durch Erosion zerstörte der Zipfelbach den Rand des Maares und brachte den See zum Auslaufen. Die Wasser der noch heute zahlreichen Quellen fließen heute durch die wildromantische Zipfelbachschlucht ab.
Nach diesen geschichtlichen Informationen erfolgte der Weiterweg vorbei am Auchtert, dem Lieblingsplatz des Dichters Eduard Mörike, der hier in Ochsenwang als Pfarrverweser gewirkt hatte, hoch hinauf zur Hangkante des Breitensteins, dem markantesten Aussichtspunkt der Schopflocher Alb. Bei guter Wetterlage eröffnet sich hier dem Betrachter ein unglaublich herrlicher Panoramablick über das Albvorland. Am Fuße des Breitensteins die Reste der Ruine Hahnenkamm, das Dorf Bissingen und entlang des Albtraufes der Blick zur Teck mit dem gelben Felsen, die Bassgeige mit dem Brucker den Beurer Fels und weiter bis zum Hohen Neuffen. Nach der anderen Seite steigt im Vorland die Limburg auf, und darüber hinaus erblickt man die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Leider war uns dies bei der heutigen Wetterlage nicht vergönnt.
Ein kurzer Abstieg brachte die durchnässte Wandergruppe zum wartenden Bus, welcher uns ins nahe Otto-Hoffmeister Haus zur Schlusseinkehr brachte.
Und trotz allem, war es ein mit neuen Eindrücken ausgefüllter Wandertag.

Bericht: W. Wachter