Heimat- und Naturkunde, unterwegs im Naturschutzgebiet Leudelsbachtal am 28. Nov.

Ende November war eine Wandergruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins auf einer spätherbstlichen Tour von Asperg aus, unterwegs über den Höhenrücken der Hurst, und weiter durch das untere Leudelsbachtal zum Schellenhof.
Der kurze steile Aufstieg auf dem Schwitzgässle hoch zum oberen Panoramaweg inmitten der Weinlage „Asperger Berg“ brachte die Wanderer auf die nötige Betriebstemperatur an diesen etwas nasskalten Wandertag. Eine weitreichende Aussicht erwartete die Wandergruppe von diesem Ort aus, um anschließend bei an der äußeren Toranlage nochmals Infos über die ehemalige Festung zu erhalten.  Demokraten Buckel, Tränenberg wird er genannt, wurde doch die ehemalige Festung Jahrhunderte lang als Gefängnis genutzt. Ein alter Spruch ist darüber noch heute in Erinnerung. „Auf den Bergen wohnt die Freiheit, auf dem Asperg aber nicht.“
Wir aber wandern weiter über den Höhenrücken der Hurst und vorbei an der Markgröninger Klinik hinab ins und durch das 118 ha. große Naturschutzgebiet Unteres Leudelsbachtal.
Dieses teils tief im Muschelkalk eingeschnittene Tal mit seinen sich bis zum  Rand des Rotenackerwaldes hochziehenden ehemaligen Weinbergen, Schafweiden und Trockengrashängen sind heute ein geschützter Standort von über 200 Pflanzenarten. Den dahinfließenden Leudelsbach säumen lichte Auenwaldbestände mit Esche, Erle und Weide.
Von der Stadt Markgröningen und Naturschutzverbänden werden in Arbeitseinsätzen die verbuschten Steilhänge freigeschnitten und offengehalten, alte Trockenmauern restauriert oder teils neu angelegt.
Unterhalb des Enzblickes wird ein sich bis zum Waldrand hochreichender Trocken / Magerrasenhang passiert, ehe die Leudelsbachmündung in die Enz erreicht wird.
Von hier aus das letzte Wegestück entlang der Enz und dem sich dort hochziehenden Bannwald, mit seinen Standorten der Türkenbundlilie und dem Seidelbast. Hoch oben auf diesem Bergsporn der ehemalige Standort des abgegangenen Remminger Schlössle.
Beim Beginn des ehemaligen gemauerten Bissinger Holzkanals wurden Erinnerungen an die einstige Enzflößerei wach, ehe ein kurzer Anstieg die Wanderer hoch zum Schellenhof zur Schlusseinkehr führte.

Bericht: W. Wachter