Über die Stromberghöhen ins Christbaumständermuseum nach Lienzingen gewandert am 27 Nov. 2021

Eine kleine Gruppe traf sich bei widrigen Wetter und verschärften (unklaren) Corona Bestimmungen am Bietigheimer Bahnhof um nach Lienzingen zu wandern.

Die Bahn brachte uns nach Vaihingen a. d. Enz zum Ausgangspunkt der Wanderung. Gleich zu Beginn der Wanderung lud ein Hinweis am Wege zum Besuch einer Adventsscheune ein, was auch in die Tat umgesetzt wurde. In der rustikalen Scheune standen Dekorationen aus Holz, Papier und Genähtes sowie Tee, Glühwein zum Verkauf. Die besonderen hölzernen Adventsgestecke waren Unikate.
Am alten Ensinger Bahnhöfle vorbei ging es nach Ensingen. Ensingen wurde im Lorscher Kodex 1071 erstmals urkundlich erwähnt wurde also 2021 950 Jahre alt.
Nun führte uns der Weiterweg durch den Ort zu den Sportplätzen und hinauf zum Stromberghöhenweg HW10. Dem folgten wir nun und mit auf und ab, teilweise rutschig, ging es dann zum mutmaßlich 650 Jahre alten Schreckstein.

Ein Auszug aus dem Grundbuchamt Ensingen bestätigt erstmals den Schreckstein im Jahr 1757 als Markstein von Vaihingen. Er fungierte schon als Grenzstein für die Oberämter Vaihingen und Maulbronn. Doch der Schreckstein war auch Grenzstein für Illingen, Schützingen, Gündelbach und Ensingen. Er stand am Postweg Illingen – Gündelbach, den der Gündelbacher Postler bis 1949 täglich hin- und zurückgehen musste. Besondere Bedeutung hat der Schreckstein auch, weil er Grenzstein zwischen Württemberg und Baden ist. Der Schreckstein am Sattel steht 352 Meter über NN.

Der HW 10 führte uns nun hinab und weiter zur Passhöhe der Kreisstraße von Illingen nach Schützingen. Über den Tunnel der Schnellbahnstrecke wanderten wir zu den „Neuen Weinbergen“ von Illingen. Nun folgten wir dem oberen Traufweg bis zur Burgberghütte. Hier konnten wir im trockenen die Mittagsrast abhalten. Bei gutem Wetter hätte man von hier oben eine prächtige Aussicht, aber das Wetter spielte an diesem Tag leider nicht mit.
Nach der Pause wurde der letzte Teil der Wanderung unter die Füße genommen. Immer wieder durch leichten Nieselregen oder Schneefall ging es zunächst noch im leichten auf und ab aber dann ständig bergab zum Schützinger Weg. Unterwegs bestaunten wir einen schönen „Hexenring“.

Ein wenig mystisch muten sie schon an, die braunen oder weißen Hutpilze, die auf dem Boden einen Ring formen. Im Volksglauben sah man in diesen runden Formen Versammlungsorte der Hexen oder Feen. Die Ringe sind zunächst klein, können mit den Jahren jedoch Ausmaße bis zu mehreren Metern annehmen. Mit seinem Pilzgeflecht, dem Myzel, breitet sich ein Hexenring- Pilz unsichtbar unter der Erde aus. Dabei wächst er gleichmäßig in alle Richtungen, so dass ein Kreis bzw. Ring entsteht. An den Enden des Pilzgeflechts entwickeln sich dann die Hutpilze. Das sind die Fruchtkörper, in denen Tausende Sporen stecken, mit denen sich der Pilz vermehrt.

Der Schützinger Weg brachte uns über die offene Feldflur, zum Zielort der Wandertour, nach Lienzingen. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes als „Leonzingen“ stammt aus dem Jahr 766.
Im dortigen restaurierten Rathaus, unweit der historischen Kirchenburg, ist das Christbaumständermuseum untergebracht. Dank der Spende einer privaten Sammlerin von rund 1000 Christbaumständer konnten dort ca. 350 Exponate ausgiebig bestaunt werden.
Nach der Besichtigung war es nur ein kurzer Weg zur vorbestellten Schlusseinkehr. Die Wirtin in der Traube war sehr enttäuscht über die wenigen Teilnehmer, sie hatte nämlich extra nur wegen uns geöffnet. Sie enttäuschte uns wenigstens nicht mit dem Essen das sie uns servierte. Vielleicht können wir das mal wieder gut machen bei einer Wanderung mit einer größeren Beteiligung.

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