Nachtrag zu Gengenbach am 09. Juli 2022

Gengenbacher Stadtrundgang auf den Spuren des Ritters welcher majestätisch seit über 500 Jahren auf einer Säule auf dem Röhrbrunnen auf dem Gengenbacher Marktplatz thront, und stolz auf das bunte Treiben des Wochenmarktes herabschaut.

Umgeben von dem imposanten und stattlichen Rathaus, dem Palais Löwenberg einem Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert und mehreren stattlichen Bürgerhäusern. Von hier aus der Bilderbuchblick zum Obertorturm, dem Schwedenturm mit dem Färberhaus das als das älteste der Stadt gilt. Und weiter führt die Spur des Ritters in die ungestörte Kleinstadtidylle der Engelgasse mit ihren überkragenden Fachwerkhäusern im sommerlichen Blumenschmuck kurz gesagt: Romantik zum erleben und genießen.
Am Ende der Engelgasse der Blick auf den Niggelturm, der das Gengenbacher Narrenmuseum beherbergt und wo die Narrenzunft ihre Heimat hat. Einst war er Wehr und Wachturm, Gefängnis und Warenlager. Neben dem Reichswappen am Unterbau des Turmes stand der Wahlspruch Gengenbachs zu lesen:

,,WOL DISER STAT DIE GOTT VOR AUGEN HAT UND AUF IN BAUT DIE WIRT NIEMER MEHR BERAUBT“ – ANNO 1582 JAHR

Den Hauptakteuren der Narrenzunft ist der wunderschön gestaltete Narrenbrunnen im Winzerhof gewidmet zu dem der weitere Rundgang führte. In Bronze gegossen treiben hier Schalk und Hexe, Spättlehansel, Klepperlesbub und der Lumpehund ihr närrisches Spiel, das Scheffelhaus und die alte Ratskanzlei runden dieses historisches Altstadtviertel ab. Vorbei an der Klosterbäckerei führt uns der Ritter zu weiteren Sehenswürdigkeiten Gengenbachs: Dem Gebäudekomplex der ehemaligen Benediktiner-Abtei und der Stadtkirche St.-Marien, deren unser nächster Besuch galt.
Imposant der im barocken Stil erbaute Glockenturm, der sich weithin über der Stadt erhebt. Der Innenraum der Kirche wurde in den Jahren 1892 – 1906 „entbarockisiert“ und  „reromanisert“ mit einer Fülle von Wand und Deckengemälden versehen und mit der zweitgrößten Romantikorgel Badens ausgestattet.
Zu den aus früherer Zeit erhaltenen Kunstschätzen gehören das barocke Chorgestühl und der spätgotische Anbau des Frauenchöhrleins mit dem „Heiligen Grab“ (1505). Der Abschluss des Rundganges führte im Außenbereich vorbei am Prälatenturm, einem sehenswerten Kleinod welches an Innenseite der Stadtmauer angebaut ist, und durch den angrenzenden Kräutergarten mit dem Blick in den Innenhof der ehemaligen Abtei.
Von der damaligen Zeit der Kinzigflößerei erinnert uns beim verlassen der Stadt das Flößermuseum, welches sich im ehemaligen Bahnwärterhäuschen befindet und die benachbarte Flößerkapelle in der die Flößer um Gottes Segen für ihre Fahrt baten. Nun haben wir das Ende unseres Rundganges erreicht, aber potzblitz doch etwas vergessen auf das uns der Ritter aufmerksam machte: Wie war das mit den beiden Türmen der Stadt? Dem Kinzigtorturm und dem Obertorturm: Ersterer war der höchste und stärkste Turm der Stadt und erfüllte wichtige Aufgaben bei der Stadtverteidigung, von ihm aus wurde die Stadt von dem Türmer überwacht. Der zweite markante Wehr und Wachturm hatte die gleichen Aufgaben und prägt mit seinem schweren noch heute vorhandenen Fallgitter das Stadtbild vom Marktplatz aus auf seine ganz eigne Weise. Im Tordurchgang noch erhalten das letzte öffentliche Back, Wasch und Schlachthaus.
Nun hätten wir fast alles Wichtige und sehenswertes auf unserem Rundgang gesehen und freuen uns auf ein kühles „Blondes“ oder auf ein Schoppen Gengenbacher Spätburgunder…Prost!

Anhang: W. Wachter