Hafen Stuttgart
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Schiff ahoi – der HAFEN STUTTGART- Industriehafen und wichtiger Knotenpunkt für Frachtlogistik und Gütertransport
Eine Erkundung. Nachdem die Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Bietigheim-Bissingen zu Anfang des Jahres bereits den Kranhersteller LIEBHERR besucht hatte, ging es am 4. September nach Stuttgart Wangen zum Kai 9A, um von dort aus an einer spannenden Führung durch den Industriehafen Stuttgart teilzunehmen.
HAFEN STUTTGART – Kräne, Silos, Tanks, Verwaltungsgebäude, Container soweit das Auge reicht, Binnenschiffe, Güterwagons und LKWs. Ein logistischer Dreh- und Angelpunkt zwischen Schifffahrt und Schiene.
Der HAFEN STUTTGART liegt in Wangen am Neckar. Von Kai 9A, dem Treffpunkt für die zweistündige Führung, aus hat man einen wunderbaren Blick auf den idyllisch mit Weinreben bewachsenen Rotenberg und die berühmte Grabkapelle mit der legendären Aufschrift „Die Liebe höret nimmer auf“ – eine imposante Kulisse zum Industrie-Schauplatz HAFEN STUTTGART. Zwischen Plochingen und Mannheim beträgt das Gefälle 161 Höhenmeter. Das entspricht der Höhe des Ulmer Doms, was für die Schifffahrt eine Herausforderung darstellt. Eine Fahrrinnentiefe von mindestens 2,80m muss kontinuierlich gehalten werden, damit die Frachtschiffe mit der festgelegten Abmessung von 110 Metern Länge und 12 Metern Breite die Wasserstraße sicher befahren können. Gewährleistet werden die 2,80m durch die Schleusen. 27 sind es an der Zahl, die ein Binnenschiff von Plochingen bis Mannheim passieren muss. HAFEN STUTTGART – schnell wird unser Blick in den Bann gezogen von Containern, die in Treppen aufeinandergetürmt, darauf warten auf Schiff oder Schiene verfrachtet zu werden. Aber nicht lange bleibt so ein Turm in seiner Form, denn im Hafen wird rund um die Uhr gearbeitet und schon kommt das nächste Greiffahrzeug und dockt einen dieser schweren quaderförmigen Riesen an vier Ecken an, um ihn anschließend zielgenau auf einem Schiff oder Güterwagon zu platzieren. Faszinierend der Anblick. Baufahrzeuge wie Monster, mit Metallschneide-Aufsätzen und Greifarmen, um in der Sonne silbern glitzernden Schrott zu packen, um ihn auf einem Schiff zu stapeln. Den Güterumschlag zu Wasser machen hauptsächlich Sekundärrohstoffe aus, Schrott und Bauschutt sowie Erzeugnisse aus Land- und Forstwirtschaft. 32.000 Container wurden hier 2024 zu einem Fünftel auf dem Wasserweg umgeschlagen. Die verbleibenden vier Fünftel der Frachtgüter verteilten sich auf Schiene und Straße. Ein Vergleich: In Rotterdam sind es über 10 Millionen Container, die pro Jahr umgeschlagen werden. Doch auch mit den 32.000 Containern liefert der HAFEN STUTTGART einen wichtigen Beitrag zum Welthandel. Der Hafen Stuttgart, ein wichtiger und zentraler Güterumschlagplatz, auf dem Reedereien, Speditionen, Lagerhausgesellschaften, Produktionsunternehmen und Handelsfirmen ansässig sind, bietet insgesamt 3.500 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Die starke Wirtschaftsregion rund um Stuttgart, geprägt von der Automobilindustrie PORSCHE, DAIMLER und Zulieferfirmen wie BOSCH und MAHLE hat mit dem Industriehafen in Stuttgart Wangen einen zentralen Güterumschlagplatz und Verkehrsknotenpunk geschaffen.
In der WICHTEL-Brauerei in Bad Cannstatt ließ die Gruppe den Ausflug bei Hefeweizen und Wichtelkuchen ausklingen. Ganz herzlichen Dank an Karin Knäbel, die diese interessante Führung initiiert und in der Durchführung zusammen mit Günter Schwarz betreut hat. VIELEN DANK euch beiden!
Autor: Angelica Inhoffen