Auf den Spuren des Bauerndichters Christian Wagner am 25. Juli.
Wie schon vor einem Monat im Albtal, war es wieder der heißeste Tag der Hitzewelle in dieser Woche, als die Wanderung auf den Spuren von Bauerndichter Christian Wagner aus Warmbronn auf dem Wanderplan stand. So machte sich denn auch wieder nur ein kleines Grüppchen Unentwegter, nämlich einschließlich der beiden Wanderführer 7 Teilnehmer/innen von Renningen-Süd aus auf den Weg. Zunächst durch den jetzt frisch renovierten Stadtkern und durch den ältesten Stadtbereich, den man schon von einer letztjährigen Wanderung kannte, vorbei an der Sesslermühle, wo man auf der Waage spaßeshalber wieder das Gesamtgewicht der Gruppe feststellen konnte. Nachdem der hier noch unter dem Namen Melzgraben fließende Bach überquert war, folgte man dem gemeinsamen Rad- und Wanderweg durch offenes Gelände geradewegs ostwärts nach Warmbronn. Zum Glück wehte fast ständig ein leichter Wind und es gab immer wieder kleine Schatteninseln, sodass die aufkommende Hitze doch erträglich war.
So war dann aber der Platz vor dem Christian-Wagner-Haus in Warmbronn ein hochwillkommener schattiger Ort für die verdiente Mittagspause. Leider war eine Besichtigung des nicht sehr großen Fachwerkhauses an diesem Tag doch nicht möglich. So informierte die Wanderführerin über diesen ungewöhnlichen Menschen, der nicht nur eine außerordentliche Liebe zur Natur und Respekt vor allem Lebendigen, sondern auch eine ganz besondere Sprachbegabung hatte. Über 1000 Gedichte sind so zwischen 1884 und 1908 entstanden. Einige davon, die auch der Frage nach dieser besonderen Begabung nachgingen, wurden vorgelesen und einige, die auf seinen drei Italienreisen an vielen wohlbekannten Orten entstanden wie das Tessiner Tal, Venedig, Capri und Pompeji. Auch ein kurzweiliger Reisebericht des damals 75-Jährigen gehörte dazu.
Ein kurzer Abstecher führte anschließend noch in den Ortskern zum Christian-Wagner-Brunnen in Form eines aus vielen Röhren tropfenden Baumes von Frei Otto.
Nach diesem Zwischenstopp konnte man ein kurzes Stück dem inzwischen angelegten Christian-Wagner-Rundweg um Warmbronn folgen. Auf diesem Rundweg sind an verschiedenen Stellen kurze Gedichte auf Metallplatten in große Steine eingelassen. Wir passierten südlich des Ortes die Stelle, an der Wagner sein Warmbronn und die schöne Umgebung lobt. Nun war man sehr froh, dass die weitere Strecke Richtung Magstadt zunächst durch ein größeres Waldstück mit einigen interessanten Naturdenkmälern und Infotafeln führte, bevor man immer am Ortsrand entlang und wieder weitgehend ohne Schatten über hügeliges Gelände schließlich den Magstädter Bahnhof erreichte. Dort musste man zum Glück nicht lange auf die S-Bahn nach Leonberg warten, wo man zur heiß erwarteten Schlusseinkehr am Bahnhof pünktlich eintraf. Nach ausgiebiger Abkühlung durch kalte Getränke und schmackhaftem Essen konnte dann gegen Abend die wieder die Heimreise angetreten werden.
Die Wanderung führten: Elsbeth Jenkins und Wolfgang Meier
Bericht: Elsbeth Jenkins