Im Land der tausend Hügel am 05. April

Wanderung im Kraichgau von Sulzfeld nach Eppingen

Geschichte und Kultur erlebte die Wandergruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins auf ihrer Wandertour im Land der tausend Hügel, wie der Kraichgau im Volksmund genannt wird.

Das alte Badische Städtchen Sulzfeld, in seiner Geschichte eng mit den Herren der Göler von Ravensburg, den ehemaligen Herren der Burg Ravensburg verbunden, war der Ausgangspunkt der heutigen Wanderung.
Ein kurzer steiler Aufstieg führte die Wandergruppe durch die Weinberge auf die Ravensburg, eine der beeindruckendsten Hochburgen des Kraichgaues. Trotz des wechselnden typischen Aprilwetters genossen die Wanderer die herrliche Aussicht teils auch vom hohen Bergfried aus über die weite Kraichgaulandschaft.
Die Burg wurde erstmals 930 erwähnt, als Besitzer ist ein „Ravanus Göler im Kraichgow genannt“. Er nannte sie Ravanuspurg oder Ravensperg. Sie liegt auf einem Zeugenberg aus Schilfsandstein. Auf den Keuperböden rings um die Burg wird seit dem 13. Jahrhundert Weinbau betrieben. Weithin bekannt sind heute die Weine des gleichnamigen Weingutes. Sie stammen aus den Spitzenlagen „Löchle“ und „Husarenkappe“ und „Dicker Franz“, sie tragen die Zusatzbezeichnung „Großes Gewächs VDP Baden“.
Weiter führte die Wanderstrecke zur Efeldrichhütte, ein ruhiger Ort um zu rasten und ein wenig auszuruhen. Frisch gestärkt führte uns nun der Weg durch alte Streuobstbestände und Gartenparzellen nach Mühlbach einem alten Steinhauerort der erstmals um 1290 erwähnt wurde. Das dortige Steinhauermuseum im alten Rathaus und die vielen teilweise wunderschön verzierten Sandsteinbauten weisen auf dieses alte Gewerbe zurück. Eines der schönsten und ältesten Renaissance-Fachwerkhäuser ist einer der alten Eppinger Stadthöfe mit seinen zahlreichen Schnitzereien und Steinmetzarbeiten.
Durch herrlichen Mischwald, durchsetzt mit unzähligen Bärlauchmatten wanderten wir nun begleitet durch kräftige Regenschauer zum idyllisch gelegenen Jägersee am Fuße des Ottilienberges gelegen. Hier an diesem Ort informierten Tafeln die Wandergruppe über die eingesetzten Fischarten und auch über die Entstehung dieses Fischgewässers.
Ein letzter Anstieg führte durch einen Hohlweg auf den Odenberg welcher als Schutzgebiet mit einer reichhaltigen Flora und Fauna ausgewiesen ist. Von hier der Blick auf das Wanderziel, die über 1000 jährige Stadt Eppingen. Die alten Stadtmauern umschließen ein Kleinod, ein wahres Schatzkästlein süddeutscher Fachwerkkunst. Auf dem Fachwerkpfad, welcher Einblicke in die Fachwerkstile gab, wanderten wir nun hinein in dieses historische städtische Kleinod und ließen uns auf dem Rundgang durch die engen Gassen in die mittelalterliche Romantik und Vergangenheit entführen. Auf dem zeitlich begrenztem Rundgang konnten wir alle mit offenen Augen feststellen, welch ein wunderschönes und historisches altes Stadtbild Eppingen seinen Besuchern bietet.
Mit der Schlusseinkehr endete für die Wandergruppe ein herrlicher und informativer Wandertag im Kraichgau.

Bericht: Wolfgang Wachter