Unterwegs auf Traufwegen der Balinger Berge am 08. Oktober
Wanderung unserer Ortsgruppe auf der Schwäbischen Alb
Die Wanderung bewegte sich am nördlichen Albtrauf entlang, eine geologisch interessante Bergformation mit zwei Gesichtern. Nach Norden hin der Steilabfall, der Trauf mit hellen Kalkfelsen, von Norden aus gesehen fast wie ein Gebirge erscheinend. Nach Süden jedoch ein flach abfallendes Gelände mit den für die Alb typischen Magerwiesen und Wacholderheiden. Der Trauf ist hier durchschnittlich 400m hoch, und die Traufkante liegt bei etwa 1000m über Normalnull. Schon diese Zahlen versprechen eine interessante Wanderung mit tollen Aussichten, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt.
Zügig wurde der Parkplatz alte Steige bei Tieringen erreicht, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Bei kühlem und trübem aber trockenem Wetter ging es über Gras- und Ackerland nach Norden, in Richtung der Naturschutzgebiete Unterseck und Hülenbuch. Weiter am Waldrand bzw.am Albtrauf entlang zum Hörnle, einer wuchtigen Felsformation mit Aussichtspunkt, wo es eben die besagten 400m hinabgeht. Ein herrlicher Ausblick über den Albnordrand und das Eyachtal erwartete die Wanderer, wenn auch die Fernsicht noch zu wünschen übrig ließ kamen doch die ersten Sonnenstrahlen durch.
An einem großen Mahnmal für die „Gefallenen vom Landekopf“ vorbei, ging es nach Westen. und man wanderten sehr schön und genussvoll an mehreren Aussichtspunkten vorbei zur Mittagsrast am Lochen Parkplatz.
Nach der Rast teilte sich die Gruppe. Die kürzere Wanderung ging durch leicht herbstlich gefärbte Wälder und Wacholderheiden zum Schafbergsattel. Durch eine urtümlichen Buchenwald bzw. Mischwald führte nun der Weg zu einer schönen Aussichtstelle. Da die Sonne schien nutze man die Zeit zu einer ausgiebigen Pause. Danach führte der Weg wieder zurück zum Schafbergsattel und zum Lochen Parkplatz.
Die längere Wanderung führte über den „Gespaltener Fels” und „Hoher Fels”. Beide liegen ziemlich genau auf Höhe 1000m und sind Teil des Schafbergmassives. Dann aber führte der Weg ein ordentliches Stück steil hinab zum ehemaligen Waldhaushof. Die Gruppe durchquerte ein wasserreiches, bewaldetes Tal und stieg danach am Gegenhang sofort wieder hinauf zum Plettenberg.
Der Plettenberg ist ein markanter Berg an der Nord-Westseite der Schwäbischen Alb. Er ist als der am weitesten herausragende Berg derselben bekannt, und aufgrund des auf ihm erbauten 158 Meter hohen Fernmeldeturms aus weiter Ferne gut zu erkennen.
Seit 1908 wird auf dem Plettenberg Kalkstein zur Zementproduktion gewonnen und mit einer Materialseilbahn zum Portland-Zementwerk nach Dotternhausen transportiert. Der Kalkstein (Weißer Jura) wird hier oben aus dem Berg gesprengt, zerkleinert und mit einer 2,3 Kilometer langen Materialseilbahn nach Dotternhausen transportiert. Täglich werden bis zu 3000 Tonnen Kalkstein abgebaut.
Die Wandergruppe umging das riesige Steinbruchgelände entgegen dem Uhrzeigersinn. Über eine Brücke wurde die Materialseilbahn überquert, und man befand sich sofort wieder am senkrecht abfallenden, diesmal am westlichen, Albtrauf. Er ist beeindruckend tief. Unten liegen die Ortschaften Dotternhausen und Schömberg. In der Ferne konnte der neue Aufzugsversuchs-Turm der Fa. Thyssen ausgemacht werden. Im weiteren Verlauf gelangte man, immer auf dem schmalen Weg am Trauf entlang, zur Südseite des Plettenbergs. Auf diesem Höhenweg zu wandern war außerordentlich schön. Zur Rechten der tiefe Absturz (tödlich, wenn man runter fällt, aber der Weg war breit und es bestand kein Risiko), zur Linken schöne Mischwälder mit alten Bäumen oder Wacholderheiden. Wir wandern genussvoll und kamen bald zum Burgstall, dem ehemaligen Standort der Burg Plettenberg. Ab hier führte ein Felsensteig sehr steil nach unten, allerdings ist er teilweise gesichert mit vielen Trittstufen und einem stabilen Geländer. Nun war es nicht mehr weit nach Hausen am Tann wo die Wanderer etwas müde in den Bus einstiegen um zur Schlusseinkehr nach Oberdigisheim zu fahren.