Unterwegs im Salzachtal am 13.03.2025
Salzachtal ? Noch nie gehört, meinte einer. Die Salzach ist ein kleines Bächlein das nördlich der Klosterstadt Maulbronn seinen Ursprung hat und Richtung Bretten gemächlich dahin fließt.
Ausgangspunkt der heutigen Kultur- und Heimatlichen Wandertour war der Bahnhaltepunkt Kleinvillars, den meisten bekannt von den alljährlichen Wandertouren zum Böllstrichsee.
Aber heute ging es entgegengesetzt zuerst vorbei an der Lerchenmühle und oberhalb der Salzach zum Aalkistensee. Ein kurzer Halt informierte uns auf Infotafeln über dieses Schutzgebiet Dieses 50 ha große Naturschutzgebiet ist ein Brut- und Rastplatz vieler Vogelarten und Amphibien-Laichgewässer. Der See wurde einst von den Maulbronner Mönchen als Fischgewässer angelegt und wird von der Salzach durchflossen. Die am Abfluss der Salzach stehende Aalkistenmühle geht auf das 17. Jahrhundert zurück.
Und weiter ging es durch die weite Talaue in Richtung Maulbronn. Linkerhand kam die Staatsdomäne Elfinger Hof ins Blickfeld, ihr Ursprung geht auf das Jahr 800 zurück. Überragt wird der Hof von der weithin bekannten Weinlage des Elfinger Berges der württembergischen Hofkammer.
Nicht mehr weit war es nun zur Mittagseinkehr in Maulbronn um anschließend auf dem Skulpturenweg zum Kloster zu gelangen.
Durch das alte wehrhafte Tor, das einst nur über eine Zugbrücke erreichbar war betraten wir den großen weitläufingen Klosterhof.
Auf dem Rundgang erfuhr die Wandergruppe die geschichtliche Vergangenheit dieses Anno 1147 von Zisterziensermönchen aus dem Elsass im oberen Salzachtal erbauten Klosters. Das Kloster erreichte im laufe der Zeit eine bedeutende ökonomische und politische Machtpositon.
Der Baustil des Klosters ist von der Romanik und Früh- bis zur Spätgotik geprägt.
Die damalige Klosterschule besuchten einst Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin, Justinus Kerner und Hermann Hesse, welcher die Schule wegen ihrer strengen Zucht vorzeitig verließ.
Eine weitere bekannte Person soll nicht unerwähnt bleiben. Johann Gegorg Faust, Astrologe, Wunderheiler, Alchemist aus dem nahen Knittlingen verweilte hier im Auftrag des Abtes Entenfuß einige Zeit. Im Auftrage des Abtes sollte Faust Gold herstellen. Der Turm in dem er dort wohnte trägt seitdem den Namen Faustturm.
Das Kloster war einst mit seinen Mauern und Türmen ein Teil der Eppinger Verteidigungslinien.
Sehenswert die beiden Türen am Haupt und Südportal der Klosterkirche. Gefertigt aus Schwarzwälder Tannenholz und mit Tierhäuten bespannt und mit eisernen Ornamenten beschlagen.
Auf dem Rundgang über das weitläufige Klostergelände zeugten die zahlreichen Gebäude, war es das ehemalige Herzogliche Jagdschloss, die Scheunen und der Fruchtkasten, die ehemalige Schmiede und Küferei, die Klostermühle welche über eine Mahlrinne entlang der Klostermauer vom nahen Tiefen See mit Wasser versorgt wurde und 4 Wasserräder antrieb.
Das Kloster Maulbronn gilt als die vollständigste Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen.
2019 wurde das Kloster ausgezeichnet ,,Monument des Jahres“
25 Jahre Weltkulturerbe der Unesco.
Mit der Heimfahrt mit Bus und Bahn endete der heutige Wandertag auf den Spuren der Maulbronner Mönche.