Auf den Spuren des weißen Goldes am 10. Juli

Mit einem Haller Sieder unterwegs

Zu dieser geschichtlichen Exkursion verbunden mit einer kleinen Wanderung war eine Gruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins unterwegs in der alten Salzsiederstadt Schwäbisch-Hall.
Mit der Bahn wurde zügig der Bahnhof Hessental erreicht, um von dort aus zur Comburg zu wandern. Auf einem Umlaufberg hoch über dem Kochertal erhobt sich vor uns majestätisch das ehemalige Benedektinerkloster, welchem unser Besuch galt.
Um 970 als Burg errichtet,  ging die Burg schon als Stiftung 1078 an den Benediktinerorden über und wurde später in ein adliges Chorherrenstift umgewandelt. Die gesamte Anlage wird von einer Ringmauer mit Wehrtürmen umschlossen, überragt von der Stiftskirche St.-Nikolaus, deren äußerliches Erscheinungsbild geprägt ist durch ihre drei romanischen Türme. In ihrem Innern  erwartete uns eine herrliche, aber nicht überladende Innenausstattung deren Mittelpunkt der große romanische Radleuchter welcher das  himmlische Jerusalem darstellt, sowie der  vergoldete Altarvorsatz.
Der anschließende Weiterweg führte auf dem Bildstockweg hinab nach Steinbach und weiter entlang des Kochers durch die Parkanlagen entlang der Altstadtsilhouette zum Grasbödele beim Sulfersteg.
Im Anschluss an die Mittagseinkehr erwartete uns zu einer Stadtführung ein in historischer Tracht gekleideter Sieder zur Begrüßung mit den Worten: ,,Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat“
In lockerer Weise vorgetragen, erfuhren wir auf dem Gang durch die Altstadtgassen ernstes und heiteres über die Haller Geschichte. Auch der Heller und Batzen machten die Runde, ersterer war die weithin bekannte Haller Münze, welche hier geprägt wurde.
Hauptthema aber war wie erwartet der Rückblick auf die Jahrhunderte Jahre andauernde Salzgewinnung durch die Haller Sieder. Schon in der Latenezeit wurde bei Ausgrabungen eine Saline nachgewiesen. Im Laufe der späten Stauferzeit wurden die Königsrechte an der Saline, Brunnen und Siedepfannen vermehrt als Lehen vergeben. Der königliche Besitz zersplitterte so immer mehr. Das Eigentum am Haalbrunnen  und Sieden war in Sieden eingeteilt. Die Bürger besaßen um 1300 bereits 70% der Siederechte. Diesen Besitz mussten die Bürger gegen die Schenken von Limpurg verteidigen, die Hall zum Zentrum ihres Territoriums machen wollten. Dabei kam es auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Umgeben war das Gebiet der Stadt , die bereits 1276 als Reichsstadt anerkannt wurde, von einer Grenze mit Wall und Graben, dem Haller Landheeg. An die traditionsreiche Geschichte der Haller Sieder erinnert das Haalamt unten am Kocher bei der Haalquelle. Hier in diesem geschichtsträchtigen Fachwerkhaus erführen wir nochmals ausführlich die damaligen zusammenhänge der Haller Siederzunft.
Das Haalamt, ( auch Haalgericht )  bestand als Institution seit dem 14. Jahrhundert, deren Aufgabe bestand in der Überwachung der Salzproduktion und des Betriebes. Es besitzt eine wichtige ortsgeschichtliche Bedeutung, da die Salzgewinnung ein Haupterwerbszweig der Einwohner der Stadt war. Das Recht, aus der Sole der Haalquelle Salz zu sieden, stand den Siedeberechtigen zu und nicht der Stadt und ihrem obersten Herren, dem Kaiser. Die Sieder organisierten sich selber und lösten, allerdings überwacht vom Magistrat ihre Streitigkeiten. Dafür und als Verwaltungssitz unterhielten sie das Haalamt. Noch heute werden hier die Erbrechte der alten Sieder bewahrt, und peinlich genau bis in die Zukunft dokumentiert.
An der Wand erinnert ein im Jahre 1643 angefertigtes Gemälde von Hans Schreyer an jene Zeit mit dem Spruch:
,, Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat, das Salzwerk Gott allzeit erhalt und ob der Stadt mit Gnaden walt“!
Mit dem Besuch des Haalamtes und dem Dank an den Stadtführer endete die für uns alle hochinteressante und lehrreiche  Führung auf den Spuren des weißen Goldes, wie das Salz einst genannt wurde.                                                                                                       W.Wachter

Im unteren Remstal unterwegs am 30. Juni

Von Waiblingen der Rems entlang nach Neckarrems

Geschichte und Natur, diese beiden Themen verbanden sich in vortrefflicher Weise bei der Wanderung des Bietigheimer Schwarzwaldvereins im unteren Remstal.
Ausgangspunkt der Tour war Waiblingen, im 6./7. Jahrhundert gegründet und im 13. Jahrhundert durch Graf Ulrich I zur Grafen und Herzogsstadt erhoben, führt seitdem die drei übereinanderliegenden Hirschstangen der württembergischen Landesherren im Stadtwappen.
Auf einem kleinen Rundgang durch die historische Waiblinger Altstadt, welche im 30jährigen Krieg nach der Schlacht von Nördlingen vollständig zerstört wurde. Was heute in der Kernstadt an Bausubstanz vorhanden ist, stammt erst aus dem 17./18. Jahrhundert, nur die Straßenzüge und einige Grundmauern sind Zeugnisse aus dem späten Mittelalter. Die Altstadt liegt auf einem Sporn gegen die Rems, der nur beim Hochwachtsturm  mit dem Hinterland verbunden ist. Charakteristisch für die Geschichte der Stadt war der bekannte Schlachtruf  „Hie Wolf – Hie Waibling“ Die Welfen waren die antikaiserliche, die Waiblinger die päpstliche Partei. Die Familien der Heinriche von Waiblingen und die der Welfen von Altdorf wetteiferten und stritten sich unentwegt. Die eine Familie pflegte Kaiser, die Andere große Herzöge hervor zu bringen. Von unserem Wanderführer erfuhren wir geschichtliches über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf unserem Stadtrundgang. Das alte Rathaus, das Kameralamt, der Markplatz, der Hochwachtturm mit einem Teil des Wehrganges und noch vieles mehr der Waiblinger Geschichte. Bei einem kurzen Halt beim Apotheker- und Pfarrgarten erfreute uns die herrliche Blütenpracht sowie die vielfältigen Gewürz- und Kräuterarten welche hier angepflanzt sind.
Nun führte der Weiterweg zur nahen, auf einem Hügel über der Rems und außerhalb der Altstadt stehenden Marienkirche, welche als dreischiffige im spätgotischen Stil im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Durch die Parkanlage Talaue und entlang dem Mühlkanal der ehemaligen Bürgermühle wird das Beinsteiner Tor erreicht um von hier aus zum Remstalwanderweg zu gelangen.
Ab hier aus begleitete uns nun die Rems auf ihrem Weg durch das „Naturschutzgebiet unteres Remstal“ bis zu ihrer Mündung in Remseck in den Neckar. Herrlich dieses Wegestück durch die Talwiesen bis zur Vogelmühle, welche als Wasserkraftwerk noch heute in Betrieb ist. Einst wurden hier die Hänge als Weinberge genutzt, heute liegen sie brach. An den Hängen Halbtrockenrasen, Brombeer- und Schlehengebüsche, halbzerfallene Weinbergmauern mit einer artenreichen Flora und Fauna. Hier bei der Vogelmühle wechselten wir auf die andere Talseite über, um nun hier auf teils schmalem Pfade durch den artenreichen Auenwald mit fester Lerchensporn, Blaustern und Schuppenwurz weiter zu wandern. Am Fuße des steilen Talhanges treten hier einige Quellen zutage, die bekannteste ist die schwarze Rems. Bald wird auch große Stauwehr passiert, um kurz darauf den Wanderendpunkt Remseck zu erreichen.
Mit der dortigen Schlusseinkehr endete ein mit reichen Eindrücken ausgefüllter Wandertag im unteren Remstal, verbunden mit dem Dank an die Wanderführer Renate und Günter!

Bericht: W. Wachter

Weiter auf den Spuren der (Enz-) Flößer am 26. Juni

Wieder einmal hatte sich das Wetter genau für den Tag der im Wanderplan ausgeschriebenen Wanderung soweit gebessert, dass sich die Teilnehmer ohne Regenschirm weiter „Auf den Spuren der Schwarzwaldflößer“  bewegen konnten.
Der Ausgangspunkt lag diesmal am Südbahnhof von Neuenbürg, um dessen Zentrum die Enz ähnlich wie die Saar bei Mettlach eine große Schleife zieht und das von seinem 80m höher auf dem Umlaufberg liegenden Schloss  malerisch überragt wird.
Als besondere Gäste wanderten auch die langjährige Zeltlagerleiterin und Neuenbürger Stadträtin Nadja Klett mit ihrer älteren Tochter an diesem Tag mit. Die Wanderführerin gab zunächst einige Informationen zur Stadt (erste urk. Erwähnung 1219, heute knapp 8000 Einw., gehört seit 1973 zum Enzkreis)  und ihrer Geschichte, die sehr weit bis in die Keltenzeit  zurückreicht. Spuren von Eisenerzverarbeitung konnten hier nachgewiesen werden, die bis ins 7. Jhdt vor Christus zurückgehen. Da man ja auf den Spuren der Flößer unterwegs war, gab es auch zu diesem einstmals bedeutenden Wirtschaftszweig einige Eckdaten, z.B. dass die Flößerei hier erstmals in einem Vertrag 1342 erwähnt wird, dann langsam ständig bedeutender wurde, bis Anfang des 18. Jhdts die Langholzflößerei begann, an der auch nicht wenige Neuenbürger als Flößer, Floßherren oder Teilhaber der Holzhandels-Companien beteiligt waren. Die Konkurrenz  der Eisenbahn bedeutete dann schließlich im Jahr 1912 das Ende der Flößerei auf der Enz. Doch die Erinnerung daran lebt hier weiter im Flößerwegle, das ein Stück entlang der Enz führt und in dem alle 2 Jahre stattfindenden großen Flößerfest. Dem Lauf der Enzschleife folgten die Wanderer dann auch,  querten den Fluss auf einem kleinen bedachten Steg und erreichten kurz darauf über die Hirschbrücke das Zentrum. Im Vorbeigehen fielen dabei manche kleine Geschäfte auf, die inzwischen leider leer stehen, ebenso ein ansehnliches ehemaliges Gasthaus neben der Kirche. Hier begann nun der steile Aufstieg zur Burg auf der sandsteingepflasterten Vorderen Burgsteige, unterbrochen von einem kurzen Besuch des am Hang liegenden alten Friedhofs um die St. Georgskapelle mit ihren wertvollen spätgotischen Wandmalereien. Sie war allerdings leider geschlossen. Von hier bot sich dafür ein schöner  Blick auf das historische Zentrum und die neueren Stadtgebiete auf dem gegenüber liegenden Hang. Oben im Vorderen Schloss (Baubeginn unter Herz. Christoph Mitte 16. Jhdt.) ließen sich die Wanderer dann durch das Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff führen, in welchem mit dem Holländer Michel auch eine Flößerfigur eine wichtige Rolle spielt und das in seiner Grundaussage durchaus auch heute noch aktuell ist. Die anschließende Mittagsrast wurde im einst vom fürstlichen Baumeister Heinrich Schickhardt angelegten  Gartenareal zwischen Vorderer und als Ruine erhaltener alten Burganlage gehalten. Beim Verlassen dieses Bereiches stieß man wieder auf das Zeichen des Westweges, dem die Wandergruppe nun bergab folgte, vorbei am Wanderheim bis das Tal der Enz wieder erreicht war. Auf dieser Talvariante des Westweges wanderte man nun teils auf schmalem Fußpfad,  später auf breiterem Waldweg angenehm bis zum Unteren Enzsteg bei Birkenfeld, überquerte hier die Enz noch einmal und erreichte kurz darauf die Bahnstation.  Hier verabschiedeten sich unsere beiden Neuenbürger Gastwanderer von der Gruppe, die nach Pforzheim zur Schlusseinkehr fuhr (mit Fernsehen für die Fußballfans!). So ging wieder ein interessanter Wandertag zu Ende bevor dann nach dem Dank an die Wanderführer die Heimfahrt nach Bietigheim angetreten werden konnte.

Bericht: E. Jenkins  

Zu Maaren und Mooren auf der Schopflocher Alb am 12. Juni

Buswanderfahrt auf die Schwäbische Alb

Diese Natur und Heimatkundliche Buswanderfahrt führte die Wandergruppe zu markanten Aussichtspunkten und zu dem einzigartigen Schopflocher Moor. Wanderausgangspunkt war der Parkplatz bei der Burgruine Reußenstein, um von dort aus hinüber zu wandern zur Burgruine, um von diesem Ort aus den Ausblick auf das Neidlinger Tal und das Albvorland zu genießen.
Die um 1270 von der Herrschaft Teck erbaute Burg, hoch auf einem Weißjurafels gelegen, konnte bis 1510 auf zahlreiche Besitzer  zurückblicken. Ab diesem Jahr war die Burg unbewohnt und begann zu zerfallen und wurde in den 60 ziger Jahren renoviert.
Der Weiterweg auf dem Albrandweg brachte die Gruppe mit etlichen Ausblicken hinüber zur Burgruine zur Hindenburghütte zur Vesperpause, verbunden mit der von Wilhelm Hauff verfassten Sage vom „Riesen Heim vom Heimenstein“. Bei dem nun immer stärker werdenden Dauerregen wurde das Naturschutzgebiet „Schopflocher Moor“ erreicht, um dieses auf einem Bohlensteg mit seiner standorttypischen Flora und Fauna zu erkunden. Der Torfabbau ging hier auf Anordnung von Herzog Karl Eugen auf das Jahr 1627 zurück, hauptsächlich zum heizen der Bad Boller Badeanlagen und zur Ziegelherstellung. 1930 kam der Torfabbau zum erliegen. Die wenigen Reste des Moores wurden unter Naturschutz gestellt, die Abzugsgräben zugeschüttet um ein Austrocknen des Moores zu verhindern. Heute bedecken schon wieder kleine Wasserflächen das Moor. Viele der einstigen Moorpflanzen sind leider durch den Moorabbau  verschwunden.
Von hier aus der Weiterweg vorbei an der Ziegelhütte und dem Salzmannstein auf einem Hangkantenweg entlang des Radecker Maars, einem ehemaligen  vor ca. 15 Millionen Jahren tätigen Vulkangebiet. Im Umkreis von 40 Kilometer sind hier ca. 350 Vulkanschlote bekannt. Feuer und Lava speiende Vulkane gab es auf der Alb nicht. Die hochgestiegene Lava erkaltete noch im Vulkanschlot und wurde zu hartem und wasserundurchlässigem Basalttuff. Es entstanden muldenartige Kraterseen, verlandeten sie, so entstanden Moore. Dieser ehemalige von zahlreichen Quellen am Grunde des Kraters gespeiste See entwässerte einst über die Ur-Lone zur Donau. Mit dem fortschreitendem zurückweichen des Albrandes durch Erosion zerstörte der Zipfelbach den Rand des Maares und brachte den See zum Auslaufen. Die Wasser der noch heute zahlreichen Quellen fließen heute durch die wildromantische Zipfelbachschlucht ab.
Nach diesen geschichtlichen Informationen erfolgte der Weiterweg vorbei am Auchtert, dem Lieblingsplatz des Dichters Eduard Mörike, der hier in Ochsenwang als Pfarrverweser gewirkt hatte, hoch hinauf zur Hangkante des Breitensteins, dem markantesten Aussichtspunkt der Schopflocher Alb. Bei guter Wetterlage eröffnet sich hier dem Betrachter ein unglaublich herrlicher Panoramablick über das Albvorland. Am Fuße des Breitensteins die Reste der Ruine Hahnenkamm, das Dorf Bissingen und entlang des Albtraufes der Blick zur Teck mit dem gelben Felsen, die Bassgeige mit dem Brucker den Beurer Fels und weiter bis zum Hohen Neuffen. Nach der anderen Seite steigt im Vorland die Limburg auf, und darüber hinaus erblickt man die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Leider war uns dies bei der heutigen Wetterlage nicht vergönnt.
Ein kurzer Abstieg brachte die durchnässte Wandergruppe zum wartenden Bus, welcher uns ins nahe Otto-Hoffmeister Haus zur Schlusseinkehr brachte.
Und trotz allem, war es ein mit neuen Eindrücken ausgefüllter Wandertag.

Bericht: W. Wachter

Auf den Spuren der Nagoldflößer am 02. Juni

Obwohl der Himmel nicht sehr verheißungsvoll aussah, machte sich eine Gruppe des Schwarzwaldvereins auf den Weg von Bad Liebenzell nach Unterreichenbach.

Bereits kurz nach dem Bahnhof zog das sogenannte Mondloch, eine übermannshohe große Aushöhlung in der Sandsteinfelswand die Blicke auf sich. Mit der darin angebrachten Sitzbank, von der aus man einen schönen Blick auf die Burg Liebenzell werfen kann, gehört sie zu den leider nicht mehr durchgehend begehbaren Isolde Kurz-Anlagen, genannt nach der aus Stuttgart stammenden Lyrikerin und Erzählerin.
Wenige hundert Meter später begann der Anstieg zur Oberen Halde, zunächst ein Stück auf dem Unteren Monakamer Kirchweg, dann in weitem Bogen um den Ortsteil Olgahain, bis schließlich durch schönen Hochwald ungefähr 400 m Höhe erreicht waren. Für den Abstieg hinunter ins untere Monbachtal musste aber doch spontan etwas umdisponiert werden, da Holzabfuhr und der Regen der vergangenen Tage das ursprünglich vorgesehene Wegstück sehr aufgeweicht hatten. So erreichte man die Talsohle auf einem schmalen Zugangsweg etwas unterhalb des Jugendzeltplatzes. Den Charakter der Schlucht mit seinen oft mit Moos bedeckten Baumstämmen konnte man aber auch so noch erleben. Der Monbach führte zwar mehr Wasser als noch bei der Vorwanderung, aber der hier entlang führende Ostweg war mit etwas Vorsicht gefahrlos zu begehen. Am Ausgang der Schlucht war es dann Zeit für die Mittagsrast. Dafür konnte man sich bequem auf den Stühlen des Kiosks niederlassen, da es geschlossen hatte.
Nach dieser wohlverdienten Pause machte die Gruppe einen kurzen Abstecher unter der Bahnlinie hindurch zum historischen Flößersteg, um dort etwas über die technischen Besonderheiten dieses Bauwerks und die Geschichte der Flößerei auf der Nagold zu erfahren. Sehr deutlich sind noch die Teile des Stauwerks zu erkennen, mit dem man den Wasserstand um 1,5 m anheben und so eine sichere Fahrt durch das Wehr für die Gestörflöße erreichen konnte. Anschließend ging es immer der Nagold folgend auf dem Talweg weiter zum Ziel Unterreichenbach. Dort hat man seit einiger Zeit die Tradition der Flößerei – allerdings nur für den Tourismus – wiederbelebt. So feiert man alle zwei Jahre das Talhubenfest, bei dem mit relativ großen Flößen auf der Nagold gefahren und das Drehen der Wieden gezeigt wird. Außerdem gibt es seit 2012 ein kleines Flößermuseum. Unter sachkundiger Führung durch Herrn Bürgermeister Lachenauer konnte man dort sehr schön gearbeitete Modelle von Flößen, die auf Nagold und Enz fuhren und sogar eines riesigen Rheinfloßes bestaunen. Auch die bei der Flößerei notwendigen Werkzeuge, die ausgestellt waren, wurden erläutert. Ein Modell der Gegend um den Unterreichenbacher Bahnhof zeigte dann auch, was schließlich das Ende der Flößerei bedeutete, die 1913 per Erlass eingestellt wurde. Auf dem Weg zum Bahnhof passierte man dann noch das große Flößerdenkmal aus rotem Sandstein, das im Mittelpunkt eine Verkehrsinsel an dieses ehemalige Traditionshandwerk erinnert.
Mit der Bahn ging es dann pünktlich zurück nach Pforzheim zur Schlusseinkehr, wo sich alle auch darüber freuten, dass man unterwegs die Regenschirme doch nicht gebraucht hatte.

Bericht: Elsbeth Jenkins

Treue Weiber, Wein und Romantik am 29. Mai

Justinus Kerner, Wein und treue Weiber!

Wanderung am 29 Mai 2016 (208a)Unter diesem Motto waren Mitglieder und Gäste unserer Ortsgruppe rund um die Weibertreu unterwegs, um auf den Spuren von Justinus Kerner zu wandern.
Wer kennt ihn nicht, den schwäbischen Arzt, Dichter, Denker und Weinfreund Justinus Kerner, der hier in Weinsberg über vierzig  Jahre bis zu seinem Tode wirkte.
Die ersten Schritte führte die Bietigheimer Wanderfreunde zu den Kernergräbern auf den Weinsberger Friedhof wo er zusammen mit seiner Frau Friederike und seinem Sohn Theobald und dessen Frau Else seine letzte Ruhe fand.
Der anschließende kleine historische Stadtrundgang führte uns zu seinem damaligen Wohnsitz dem Kernerhaus mit dem Kernerdenkmal, um von diesem Ort aus hoch zu wandern zum Wein- und Rosenwanderweg, welcher sich in Halbhöhenlage auf der Südseite der Weibertreu dahinzieht.
Dieser Rundweg bescherte der Wandergruppe immer wieder neue Ausblicke auf das Weinsberger Tal. Zahlreiche Infotafeln erklären wichtige Themen des Weinbaues, sowie ökologische Besonderheiten entlang des Weges. Auch die zahlreichen in den Weinbergmauersteinen verewigten Weinsprüche sorgten für manchen Halt entlang des Weges.
Faszinierend ist die Vielfalt der Rosenanpflanzungen, neben Wildrosen sind hier rund 100 weitere Sorten zu bewundern. Auf dem anschließenden Schemelsberg-Rundweg wurden weitere Rebsorten präsentiert, darunter viele Weinsberger „Originale“ der Staatlichen Lehr und Versuchsanstalt für Wein und Obstbau. Der Rundweg führte uns wieder zurück zum Fuße der Weibertreu, um auf dem Treu-Weiber-Weg hoch zu wandern zur Burgruine.
Die ehemalige im 11. Jahrhundert erbaute Burg, bekannt durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg  die Frauen ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie diese auf ihrem Rücken von der Burg herabtrugen. Hier oben verbrachten nun die Wanderer einige Zeit, genossen die weitreichenden Ausblicke und ließen sich anhand der Geschichte und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in die Vergangenheit entführen. War es das „Steinerne Album“ im Dicken Turm in dem Sprüche bekannter Dichter der damaligen Zeit verewigt sind, die Inschriften an der „Königsmauer“ und dem achteckigen Turm und am Bergfried. Oder waren es die Äolsharfen im Dicken Turm, welche Justinus Kerner  in die ehemaligen Schießscharten einmauern ließ, welche bei entsprechend starkem Wind herrliche Töne hervorrufen. Hier oben erfuhren die Wanderfreunde bei ihrem Rundgang auch die geschichtliche Vergangenheit der Burg und der Stadt Weinsberg, welche einst mit Schenkelmauern mit der Burg verbunden war.
Nach diesem geschichtlichen Aufenthalt erfolgte der Abstieg von der Burgruine, und vorbei an einer vor einigen Jahren aufgestellten Stauferstele zur Weinsberger Johanneskirche, welcher ein kurzer Besuch galt. Diese im frühen 13. Jahrhundert erbaute romanische Basilika mit einem 1350 angebauten gotischen Ostchor besticht in ihrem Innern mit ihrer schlichten Ausstattung.
Über steile Gassen der abschließende Weiterweg zum Rathaus mit seinem bekannten Spruch vom schwäbischen Dichter August Lämmle „Dennoch-trotzdem-eineweg“ welcher von dem ungebrochenen Willen der Weinsberger Bürger zeugt, die ihre Stadt und das Rathaus nach wiederholten Zerstörungen immer wieder aufgebaut haben.
Mit der Schlusseinkehr endete dieser geschichtliche Wandertag rund um Weinsberg.

Auf dem Neckarsteig unterwegs am 19. Mai

Wanderung am 19 Mai 2016 (113)Diese abwechslungsreiche Wanderung von G. und R. Eichele führte uns am 19. Mai durch die Naturschutzgebiete Margaretenschlucht und Schreckhof.

Ausgehend von der Schiffergemeinde Neckargerach gelangten wir zur 600 m langen Margaretenschlucht. Der mit Seilen gesicherte Aufstieg mit ca. 80 Höhenmeter erforderte Trittsicherheit Ein Wasserlauf musste mehrfach durchquert werden.
Alternativ wird eine leicht zu begehende Umgehung der Schlucht angeboten, von der niemand Gebrauch machte.

Nach der Mittagsrast bei der „Grünen Hütte“ erreichten wir auf relativ ebenen Waldwegen und schattigen Pfaden dann wieder den Neckarhang mit dem Naturschutzgebiet Schreckhof. Mit herrlichen Ausblicken wurden wir für den kurzen, heftigen Aufstieg belohnt.
Die Wanderstrecke betrug 9,5 km, wofür eine reine Gehzeit von ca. 3 Stunden eingeplant war. Reichliche Pausen waren vorgesehen.

Die Schlusseinkehr war gegen 15:00 Uhr in Diedesheim.

Unterwegs auf dem Sachsenheimer Büffelhornweg am 14. Mai 2016

Am bundesweiten Tag des Wanderns im Strombergunterwegs

Ausgangspunkt dieser herrlichen Strombergwanderung war der Sachsenheimer Ortsteil Häfnerhaslach, dessen  Ortsname auf das ehemalige Töpfer / Hafnerhandwerk zurückgeht.
Durch den alten Ortskern mit seinen stattlichen Fachwerkhäusern vorbei an dem restaurierten Uhrwerk der Remigiuskirche,  erfolgte der Aufstieg durch die Weinberge hinauf zum Heiligenbergsee, um von hier aus die ersten Ausblicke über das Kirbachtal zu genießen.
Durch stattlichen Hochwald führte der Weiterweg im Zeichen des roten Büffelhorns vorbei am Schlierkopf, der zweithöchsten Erhebung des Stromberges. Kurz darauf wanderten wir auf dem Rennweg vorbei an zahlreichen alten Grenzsteinen. So manche alte Sage rankt sich um diese Rennwege, welche auf den drei Stromberghöhenzügen von Ost nach West verlaufen.
Ein schmaler, einsamer Pfad führte die Gruppe zum ehemaligen Weißen Steinbruch der von 1902 bis 1914 in Betrieb war. Er diente dem Abbau von Stubensandstein als Baumaterial. Der „Weiße Steinbruch“ ist besonders durch die Reptilien- und Amphibienfunde berühmt geworden. Es gibt keinen anderen Keuper-Steinbruch mit einer vergleichbaren Vielfalt an Fossilien. Von der dortigen Aussichtsplattform hatte man einen schönen, wenn auch an diesem Tage getrübten, Blick auf das Zabergäu.
Ein kurzer Abstecher brachte die Wanderer dann zur staufischen Burgruine Blankenhorn, um hier zu rasten. Die nachgewiesenen einstigen Besitzer waren die Herren von Neffen. Die 18 m hohe und 3 m. dicke Schildmauer ist noch heute das Wahrzeichen der Ruine; ihre Buckelquadersteine weisen noch viele Steinmetzzeichen auf. Die Legende vom Raubritter Wolf von Burg Blankenhorn geisterte Jahrhunderte lang durch das Zabergäu.
Anschließend führte der Weiterweg Richtung Ochsenbach, um oberhalb der historischen Weinlage des Geigerberges verbunden mit wiederum herrlichen Ausblicken durch alte Streuobstbestände dahin zu wandern. Später auf dem schmalen Saumpfad oberhalb der Spielberger Weinlagen, erreichten wir den zweifellos schönsten Wegabschnitt der heutigen Tour. Von hier konnte die Wandergruppe weitreichende  Ausblicke auf und über das Kirbachtal, zur Bromberger Mühle und zum noch sichtbaren Bergkegel der ehemaligen Burg Bromberg genießen.
Der nun folgende Abstieg brachte uns hinab ins Schippentäle, dem wir ein kurzes Stück aufwärts folgten, um dann hinüber zu wechseln auf die Hohenhaslacher Markung. Hier unten im Tal stand einst an der Mündung des kleinen Schippenbaches in den Kirbach die Schippenmühle, in welcher Herzog Ulrich der Sage nach, bei der Schönen Müllerin auf seiner Flucht hinüber ins Badische für eine Nacht Unterschlupf gefunden haben sollte.
Nun war es nicht mehr weit ins Bergstädtchen Hohenhaslach, wo man in einer Weinstube den Wandertag mit  dem Dank an die Wanderführer ausklingen ließ.                     Rolf Kaufmann

Die Wanderführer haben gezeigt, dass man auch in der näheren Umgebung schöne Wanderungen in herrlicher Landschaft durchführen kann.

Wo Main und Tauber zusammenfließen am 05. Mai 2016

Wanderung auf dem Taubertal Panoramaweg

Unter diesem Motto führte eine Buswanderfahrt Mitglieder und Gäste des Bietigheimer Schwarzwaldvereins, in die nördlichste Stadt des Landes Baden-Württemberg, nach Wertheim am Main.
Hier wurde die Gruppe von zwei Stadtführerinnen empfangen um sich in die geschichtliche Vergangenheit der Stadt entführen zu lassen. Wertheim, die romantische Stadt an Main und Tauber empfing die Wanderfreunde bei herrlichem Frühlingswetter und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Stadt selbst hat sich den Charakter einer altfränkischen Kleinstadt bewahrt. Überragt von einer der größten Steinburgruinen Deutschlands, prägen reich verzierte Fachwerkhäuser, kleine Plätze und schmale enge Gassen das Stadtbild. Interessant und aufschlussreich die Ausführungen der Stadtführerinnen während des Rundganges. Anhand der zahlreichen Hochwassermarken an den Häusern konnte nachvollzogen werden, welche Naturgewalten hier in den vergangenen Jahrhunderten die Stadt heimsuchten. Den Abschluss bildete der Besuch der Evangelischen Stiftskirche, in der sich die Grabgelege des Wertheimer Grafengeschlechts befinden.
Der Burgruine Wertheim, hoch auf einem Bergsporn am Zusammenfluss von Main und Tauber gelegen wurde anschließend ein Besuch abgestattet. Atemberaubend die Ausblicke von der Burg auf die Ausläufer von Spessart und Odenwald und das Maintal mit Wertheim. Hier nun trennte sich nach der Mittagsrast die Wandergruppe, um per Bus oder zu Fuß zum heutigen Wanderendpunkt zu gelangen.
Steil und schweißtreibend der Anstieg hoch zum Haidhof einem ehemals herrschaftlichen Schafhof und weiter vorbei an goldgelb  blühenden Rapsfeldern, welche die Hochebene in ein farbenfrohes Mosaik verwandelten.
Ein herrlicher Ausblick auf die Mainschleife bei Urphar erwartete kurz darauf die Wandergruppe. Von hier aus führte der Weiterweg an einer Sternwarte vorbei nach Reicholzheim an der Tauber. Oberhalb des Ortes genoss man nochmals bei einer Rast an der Dreifaltigkeitskapelle einen herrlichen Blick auf das Taubertal und die alte Tauber-Steinbogenbrücke. Alte Streuobstbestände säumten den naturbelassenen Weg oberhalb des Ortes, um zu einem kulturhistorischen Denkmal zu gelangen. Die größte Steinkreuznestansammlung Deutschlands. Neben einem Bildstock sind hier 14 Steinkreuze mit verschiedenen Motiven in einer Steinmauer eingelassen. Um diese Steinkreuze spinnen sich zahlreiche Sagen, welche bis in die heutige Zeit überliefert sind. Abwärtswandernd wird das Wanderziel, das Kloster Bronnbach, eine 1151 gegründete ehemalige Zisterzienser-Abtei erreicht. Die lange Geschichte dieses Klosters hat ein reiches Erbe hinterlassen, die romanische Kirche mit ihren barocken Altären und dem Chorgestühl und dem gotischen Kreuzgang. Die Kurzwandergruppe nutzte die Zeit bis zum Eintreffen der Langwanderer zu einem informativen Klosterrundgang. Gemeinsam fuhr man  nach Gamburg, einem kleinen Ort am Fuße der Burg Gamburg zur Schlusseinkehr, verbunden mit dem Dank an die Wanderführer Edith, Joachim und Günter für den heutigen Wandertag im Frankenland.

Bericht: W. Wachter