„Um bei Sturmesbrausen einen Berg rauf sausen“! Auf den Michalesberg am 07. April

Mit „rauf sausen“ war nichts aber starker Sturm mit Regenschauer begleitete die Wandergruppe des Bietigheimer Schwarzwaldverein die dieses Kleinod „Michalsberg“ bei seiner Aprilwanderung auserkoren hatte.
Ein mystischer Berg, um den sich manche Sagen ranken und der schon in vorchristlicher Zeit Schauplatz heidnischer Götterverehrung gewesen ist.

Vom Bahnhaltepunkt des Bruchsaler Bildungszentrums aus machte sich die Wandergruppe auf ihre Tour durch dieses Naturparadies am westlichen Rande des Kraichgaues, welcher die Abbruchkante zur Rheinebene bildet. Hinein in Waldgebiet des Eichelberges führte die Wanderstrecke vorbei an der Heinrich – Gaber Hütte des Odenwaldklubs zum jüdischen Friedhof, welcher 1632 als Verbandsfriedhof mehrerer jüdischer Gemeinden am Waldesrand auf der Obergrombacher Markung angelegt wurde, und ein geschütztes Kulturdenkmal ist. Bekanntester Rabbiner war Josef Hirsch Stammvater der jüdischen Carlebach Dynastie.
Und weiter durch die von Obstgärten und Weinbergen geprägte Landschaft führte die Wanderroute über den Danzberg nach Obergrombach, das erstmals Anno 789 erwähnt urkundlich wird. Wahrzeichen des Ortes sind die Burg und das Schloss sowie das barocke Rathaus, umgeben von zahlreichen schmucken Fachwerkhäusern.
Stetig bergauf führte nun der Weiterweg durch die Gewanne unterer und oberer Steig durch teils aufgelassene Weinberge durch das Naturschutzgebiet Kappelberg auf die Hochfläche des 268 m. hohen Michaelsbergs mit seiner Michaelkapelle, deren erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1346 datiert ist. Die einfache und nicht zu überladene Innenausstattung der Kapelle mit ihren Deckengemälden, Altären und Heiligenfiguren schmücken dieses Kleinod zu dem auch Wallfahrten führen.
Ein neben der Kapelle aufgestellte Nachbildung eines Tulpenbechers zeugt von einer tausend Jahre alten Epoche, der Michaelsberger Kultur, dazu informiert eine Infotafel über die Geschichte der jungsteinzeitlichen Michaelsberg-Siedlung. Ein Höhepunkt blieb der Wandergruppe am heutige Tage aber verwehrt: Der herrliche weitreichende Ausblick von dieser dominanten Landmarke am Oberrhein. Bei klarem Wetter schweift der Blick über die Rheinebene zu den Pfälzer Bergen, zum Nordschwarzwald und zu den Höhenzügen des Odenwaldes.
Der Michaelsberg selbst ist ein wahres Paradies für seltene Pflanzen und Tiere. Dies verdankt er dem Naturschutzgebiet  „Kaiserberg“ in dem Bodentemperaturen über 70 Grad Celsius gemessen werden, auf den Halbtrockenrasenflächen gedeihen die Küchenschelle, Goldaster und Doldenhabichtkraut, Kalkaster, Kreuzenzian, gelber Zahntrost, schopfige Kreuzblume sowie heimische Orchideen. Auf einigen längeren und kürzeren Rundwegen kann dieses mit Infotafeln ausgeschilderte Naturschutzgebiet erkundet werden.
Regennass machten die Wanderer aber lieber von dem neben der Kapelle befindliche Restaurant gebrauch, als nach Küchenschellen usw. zu suchen. Bei Sturm und Regenschauern erfolgte dann nach der Schlusseinkehr, der Abstieg zum Bahnhof Untergrombach.
Von der Bahn nach Karlsruhe sahen wir nur noch die Schlusslichter und so fuhren wir halt nach Durlach von wo wir eine direkte Bahn nach Bietigheim-Bissingen erreichten.
Mit der Heimfahrt ging ein sehr stürmischer und mit neuen Eindrücken ausgefüllter Wandertag seinem Ende entgegen, verbunden mit einem Dankeschön unseren Wanderführern Lucia und Rudolf

 

Jahreshauptversammlung 2022

 Am Freitag, den 1. April fand die Corona bedingt verlegte 120. Ordentliche  Jahreshauptversammlung in der
TSV–Vereinsgaststätte statt.

Der Vorsitzende Wolfgang Wachter konnte die trotz der winterlichen Wetterkapriolen erschienenen Mitgliedern und Jubilaren im Namen der Vorstandschaft herzlich willkommen heißen.
Sein Gruß galt auch jenen Mitgliedern, die heute wegen Krankheit nicht unter uns sein konnten, ihnen wünschte er auf diesem Wege baldige Genesung und alles Gute.
Wie schon vorab in der letzten OG – Aktuell zu lesen war, kann unser Bietigheimer Schwarzwaldverein in diesem Jahr auf sein
120 jähriges Bestehen zurückblicken, über dies der Vorsitzende einen kurzen geschichtlichen Rückblick gab und zusammen mit den Mitgliedern mit einem Gläschen Sekt auf dieses Jubiläum anstieß mit dem Wunsch auf ein noch langes Bestehen des Schwarzwaldvereins!

  Freud und Leid

Im vergangenen Jahr mussten wir von 8 langjährigen Vereinsmitgliedern Abschied nehmen, die ihre letzte Wanderung angetreten haben. Unser aller Mitgefühl gehört ihren Angehörigen, wir werden die Verstorbenen in guter Erinnerung behalten.
Bei den anschließenden Ehrungen konnten für ihre 25 jährige Mitgliedschaft Frau Marlene Gläser und Frau Traute Theurer, für ihre 40 jährige Mitgliedschaft Frau Ingrid Thimm, Frau Manuela Weber, Herr Heinz Holder und Herr Erich Scheyhing, für ihre 60 jährige Mitgliedschaft Frau Lore Felzmann, Herr Willi Kraut und Herr Wolfgang Wachter mit einer Urkunde und Präsent geehrt werden, verbunden mit dem Dank für ihre langjährige Treue und Verbundenheit zum Verein.

Das Ehrenzeichen in Bronze mit Urkunde und Präsent konnten Wilfried Steinkamp und Bernd Wieczorek für ihren Einsatz für unseren Ortsverein entgegennehmen. Auch dafür ein herzliches Dankeschön !

Der Jahresbericht der Vorsitzenden zeigte auf, was uns allen das Wanderjahr 2021 bescherte, positives und auch negatives, fast identisch mit dem Wanderjahr 2020 aber trotz allem mit der Hoffnung und Zuversicht auf die Zukunft.
Der schönste Tag war bestimmt jener, als wir wieder zum ersten Male gemeinsam zusammen auf Wanderschaft gehen konnten. Alles lief nun wieder seinen gewohnten Lauf, auch die Kaffeerunden bei Stöckle und die bis Mitte Dezember angebotenen Wanderungen fanden wieder zahlreichen Zuspruch.
Nach diesem kurzgefassten Jahresbericht anschließend der Bericht des Rechners und der Bericht der Kassenprüfer, welcher dem Rechner eine einwandfreie Kassenführung bescheinigte, so dass die Entlastung der Vorsitzenden und des Rechners einstimmig erfolgte.

Die Berichte der Fachwarte Wege und Naturschutz zeigten auf, das trotz Corona diese Arbeiten durchgeführt werden mussten. Mit 119 geleisteten Arbeitsstunden war es wieder ein ausgefülltes Arbeitsjahr.
Wanderwart Wolfgang Meier informierte die Anwesenden ausführlich über die durchgeführten Wandertouren des vergangenen Jahres, ehe er die Ehrungen mit den begehrten Wandersöckchen nebst einer Urkunde übernahm.
Ein bronzenes Söckchen hatten sich erwandert: Kürsten Rosenacker und Günter Schwarz, ein silbernes Maria Schenker und Bernd Wieczorek ein goldenes Anneliese Bauer und Rudolf Kaufmann herzlichen Glückwunsch.

Die nun satzungsgemäß anstehenden Wahlen brachten folgendes Ergebnis:  Einstimmig auf weitere 3 Jahre wurden wiedergewählt
als Rechner Rudolf Kaufmann
als Wanderwart Wolfgang Meier
als Naturschutzwart Wolfgang Wachter
als Wegewarte Wolfgang Wachter, Wolfgang Meier, sowie als neu dazu gekommener Wegewart Lorenz Binder.

Es wurden noch auf die beiden Busausflüge auf die Alb und in den Schwarzwald hingewiesen, die sich besonders für jene Mitglieder eignen, die nicht mehr aktiv an unseren Wanderungen teilnehmen können.
Mit dem Schlusswort und dem Dank seitens der Vorstandschaft an alle aktiven und passiven Mitglieder beendete der Vorsitzende die Jahreshauptversammlung und wünschte allen einen guten Nachhauseweg.

Bericht: W. Wachter

Zur Straußenfarm in Rülzheim am 26. März 2022

Nach mehrmaligem Verschieben bzw. Coronabedingten Absagen konnte der Wandertag zur Straußenfarm in Rülzheim am 26. März durchgeführt werden.
Die Bahn brachte uns nach Rheinzabern dem Ausgangspunkt einer ca. 9 km langen Wanderung, durch die Wälder der Rheinauen, nach Rülzheim.
Dort konnte jeder selbständig einen Rundgang durch die dortige Straußenfarm unternehmen. In der im Gelände der Farm integrierten Farmrestaurant klang dann dieser Tag im Biergarten aus.

Einen Dank den Organisatoren Karin und Wolfgang Meier für diesen Wandertag.

Herrliche Ausblicke auf unsere Nachbarstadt Besigheim am 17.März 2022

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah, dies sagte sich die Wandergruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins zum Wanderstart beim Hofcafe Scheuler.

Ein kurzes Stück entlang der Landstraße bis zum Petershof führte die Wanderstrecke und von dort aus über die freie Feldhochfläche in Richtung des Gewannes Triebstein um von dort die ersten Ausblicke zu genießen. Rechterhand das Waldgewann Rossert, mit dem Betzenloch wo die Markungsgrenze verläuft, auf welche die noch vielen Grenzsteine hinweisen.
Entlang des Wohngebietes Schäuber und der Weinberge wurde unterhalb der Hangbebauung ein kaum bekannter und begangener Naturbelassener Weg erreicht der die Gruppe mit immer wechselnden Aussichten auf Besigheim, hinüber zur Wartturmsiedlung und weiter Richtung Hessigheim zur Sachsenheimer Steige führte und auf dieser hinab.
Mancher Schweißtropfen wurde beim folgenden Weiterweg entlang der Weinlage des Froschbergs hinauf auf der Löchgauer Steige vergossen, doch es war der Mühe und Anstrengung wert, welche herrliche Aussicht die Wanderer vom Panoramaweg hoch über den Weinlagen genießen konnten.
Von der Aussichtskanzel hoch über dem Enztal der Blick über das alte Oberamtsstädtchen mit seinen beiden Türmen, der Stadtkirche und dem Rathaus wunderschön auf dem Bergsporn zwischen Enz und Neckar gelegen. Weinbergschrannen und steile Stäffele, die schwäbischen Dolomiten, unsere Heimatflüsse Neckar und Enz, alles zusammen ein unvergessliches Panorama von unserem Standort aus.
Der Rückweg zum Scheulerhof führte die Wandergruppe entlang des Waldrandes nach Löchgau, vorbei an der Reiterskulptur des Künstlers Sämann und entlang den Resten der alten Löchgauer Ortsbefestigung.
Mit der Schlusseinkehr im Hofcafe, verbunden mit dem Dank an unsere Wanderführerin Elke ging wieder ein schöner Wandertag zu Ende.