49. Gemeinschaftswanderung mit den Wanderfreunden aus Karlsruhe am 25.Sept.

Schwaben und Badener gemeinsam unterwegs auf den Spuren von Antonia Visconti und Sebastian Hornmold!

Ein herrlicher Frühherbsttag erwartete die beiden Schwarzwaldvereins Wandergruppen aus Bietigheim und Karlsruhe zu ihrer 49. Gemeinschaftswanderung am Bahnhaltepunkt Ellental um von
dort aus in die Bietigheimer Vergangenheit einzutauchen.

Erstes Ziel war die ehemalige Pfarrkirche St. Peter, einst weit außerhalb der damaligen Stadt hoch in der Peterszelg zwischen Enz und Metter gelegen. Ihr Ursprung geht auf das 9. Jahrhundert zurück, errichtet wurde
sie auf den Resten eines römischen Bauwerkes. Umgeben von altem Baumbestand, zahlreichen alten bemoosten Grabmälern teils noch aus dem 19. Jahrhundert stammend, den an ihrer Außenwand eingelassenen zahlreichen Grabplatten, Schriften und alten Symbolen sowie der großen Sonnenuhr ist sie einZeugnis aus längst vergangener Zeit.
Abwärts zwischen Schrebergärten der Weiterweg hinab ins Mettertal zur ehemaligen Dreckmühle und entlang der Metter mit Blick auf die Altstadtsilhouette zum Japangarten.
In Japanischer Schrift aufgestellte Inschriftsteine, Steinlaternen, einen kleinen Wasserlauf überbrückender kleiner Steinsteg inmitten der dazu passender Bepflanzung erinnern an den Bietigheimer Japanarzt Erwin von Bälz der in Japan die moderne westliche Medizin eingeführt hat. (1849-1913)
Vom Kronenplatz aus durchstreiften die Schwarzwaldvereinler die Bietigheimer Altstadt mit ihren stattlichen Fachwerkgebäuden,zahlreichen Brunnen und winkeligen Gassen.
Rathaus, Hornmoldshaus mit der alten ehemaligen Lateinschule und dem Gebäudekomplex des damaligen Bietigheimer Schlosses. Alte Bietigheimer Geschichte, und dazwischen das „Neue“ mit der Kuh auf der Kanne, dem Turm der grauen Pferde und der Villa Visconti. Die auf dem belebten Wochenmarkt angebotenen heimischen Köstlichkeiten erinnerten uns nachhaltig, die Schlusseinkehr im ,,Besen im Städtle“nicht zu vergessen, und so führte der Weg vorbei an der Kelter und der ehemaligen Küferei Volz zur Einkehr.
Mit den vorzüglichen Besengerichten und den kredenzten Steillagenweinen endete ein ausgefüllter Wandertag durch die Bietigheimer Stadtgeschichte.
Auf ein frohes Wiedersehen im nächsten Jahr zur 50. Gemeinschaftswanderungim „Badischen Kraichgau“!

Bericht: W. Wachter

 

Abwechslungsreiche Sonnen-Alb-Tour am 18. Sept.

Befestigte und Forstwirtschaftswege sowie naturbelassene Wanderpfade wechselten sich ab. Aussichtsreiche Höhen und steinreiche Äcker sowie Feldkreuze säumten den Wanderweg. Ideales Wanderwetter, Herz was willst du mehr.

Und so wagte sich eine kleine Gruppe des Schwarzwaldvereins Bietigheim-Bissingen am 18. September, erstmals wieder nach Corona Zeit, zu einer längeren Bahn- und Busfahrt auf die Schwäbische Alb. Nach ca. 2 Std. Fahrtzeit wurde Melchingen, knapp 730 m hoch, auf der Kuppenalb erreicht. Melchingen, seit 1973 ein Teilort von Burladingen wurde erstmals im Jahr 772 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt. Durch das 1981 von einer Theatergruppe gegründete Theater Lindenhof ist Melchingen heute auf einer über die Region hinausreichenden breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die Kath. Pfarrkirche St. Stephan im Osten des Dorfes gelegen erhebt sich auf einer leichten Anhöhe. Mehr als 700 Jahre hat der starke Kirchturm von Melchingen erlebt, viele Stürme überstanden und in all der Zeit über drei Kirchenbauten gewacht und sie beschützt. Den Kirchenerbauern in den Jahren zwischen 1000 und 1100 war es wichtig, ein Gemäuer zu schaffen, das nur rohe Gewalt zerstören kann.

Ein schöner Panoramaweg führte die Gruppe aus Melchingen hinaus zur Lauchertquelle. Die Lauchert ist ein linker Nebenfluss der Donau. Sie ist ca. 50 -60 km lang und mündet bei Sigmaringendorf in die Donau. Weiter ging es nun hinauf zur Ruine Hohen Melchingen. Unterwegs hatte man eine schöne Sicht auf Salmendingen und die Salmendinger Kapelle dem Tagesziel der Wanderung.

Dann tauchte die Bestaunenswerte Ruine Hohenmelchingen auf. Sie ist eine der größten Burganlagen im Bereich der “Sonnenalb”. 1344 wurde die Burg zum ersten Mal erwähnt, als die Grafen von Württemberg ihren Anteil daran einem Burkhard von Melchingen zu Lehen gaben. Ob und wann die Burg zerstört wurde oder ob sie einfach dem Verfall preisgegeben wurde, weiß heute niemand mehr. 1580 wird sie bereits “Burgstall” genannt.

Der Weiterweg führte durch den Wald hinab durch Melchingen und auf unbezeichneten Wegen zur Salmendinger Pfarrkirche St. Michael und hinauf zum “Schloss Salmendingen“. Die Ruine Salmendingen ist eine Höhenburg auf einer 845 m Anhöhe unmittelbar südlich von Salmendingen. Die Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von den „Herren von Salmendingen“ als Stammburg erbaut, 1245 erstmals erwähnt. Sie wurde im 14. Jahrhundert nach Zerstörung verlassen und war ab 1386 dem Verfall überlassen. Über den aussichtsreichen Höhenweg des Köbele (901 m) führte der Weg zu dem am Fuße des Ghai- und Monkberges gelegenen Rastplatzes. Hier wurde die Mittagsrast gehalten.

Nach der Pause wurde der Kornbühl (886 m) mit der Salmendinger Kapelle in Angriff genommen. Schweißtreibend war der Aufstieg auf dem Kreuzweg mit seinen 14 Stationen, wurde aber mit einer umfassenden Aussicht bis zum Schwarzwald belohnt. Die erste Nachricht über die die Sankt-Anna-Kapelle (im Volksmund Salmendinger Kapelle) die den Berg krönt, stammt aus dem Jahre 1507. Damals machte Veronika von Neuneck eine Güterstiftung “zu lob und er der heiligen frowen sant Annen auf dem Kornbühel by Salmendingen“. Der Renaissance-Altar stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Der Rückweg führte den mit Silberdisteln übersäten Nordhang hinunter und hinüber zum Monkhaldenweg und weiter auf dem Ghaibergweg wieder zur Salmendinger Pfarrkirche St. Michael, Sie steht auf der Anhöhe über dem Dorf Salmendingen. An der Westfront erhebt sich der 41 Meter hohe Turm. Er trägt über dem quadratischen Schaft das achteckige Glockenhaus mit Zwiebelhaube. Sehenswert an dem Kirchenbau aus dem Jahr 1746 sind insbesondere die Seitenaltäre im Inneren. Sie stammen von einem der bedeutendsten Kirchenmaler des schwäbischen Barock, Franz Josef Spiegler. Nach Besichtigung der Kirche ging es durch mit seinen rund 800 Einwohnern Ort Salmendingen der seit 1973 zum Stadtverband Burladingen gehört. Nun ging es auf bekannten Wegen zurück nach Melchingen. Dort wurde auf der Terrasse des Gasthauses Ochsen die Schlusseinkehr abgehalten. Bevor mit Bus und Bahn die Heimfahrt angetreten wurde, bedankte sich Regina Jöns bei den Wanderführern für den schönen und erlebnisreichen Wandertag.

Bericht: G.Schwarz