Unterwegs im Heckengäu am 31. Okt.

 „Natur erleben und entdecken“ unter diesem Motto wanderte die 38 Teilnehmer zählende Wander-gruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins von Aidlingen aus durch die herrliche Kulturlandschaft des Naturschutzgebietes Venusberg im Landkreis Böblingen.
Über Stuttgart-Böblingen mit der S-Bahn, und weiter mit dem Bus erfolgte die Anfahrt nach Aidlingen dem Ausgangspunkt der heutigen Wandertour.
Die Geschichte des Ortes geht weit zurück ins Frühmittelalter und kam 1365 an die Grafen von Württemberg. Sehenswert der alte Ortskern mit der Nikolaikirche und den stattlichen Fachwerkhäusern des alten Ortskerns. Entlang des Bächleins Aid wanderten wir heraus aus dem Ort zu den Ausläufern des Venusberges in Richtung Oberes Kirchtal.
Teils auf Wirtschaftswegen und naturbelassenen Pfaden führte die Wanderstrecke im Zeichen der gelben Raute des Schwarzwaldvereins durch diese typische Heckengäulandschaft, welche aus Heide, Wald, Magerrasen, Gebüschen, Schlehenhecken und unzähligen Lesesteinriegeln geprägt ist. Diese von Gebüsch überwucherten Steinriegel zeugen noch heute von der entbehrungsreichen und harten Feldarbeit der damaligen Landbevölkerung. Dieses 115 Hektar große Schutzgebiet kann mit einer reichhaltigen Flora und Fauna aufwarten, unter anderem mit der Küchenschelle, Enziangewächsen, heimischen Orchideen, Silberdisteln, sowie seltene Vogelarten wie die Dorngrasmücke, dem Neuntöter, und das Rebhuhn, sowie viele Schmetterlingsarten und heimische Reptilien. Auf dem Weg vorbei an den Kirchtalhöfen wurde die Wandergruppe von laut schnatternden Martinsgänsen begrüßt, nicht wissend dass bald ihr letztes Stündlein schlagen wird.
Herrlich das Wandern an diesem schönen Spätherbsttag durch das bunte Herbstkleid der Natur hoch zum 537 m hohen Venusberg, um hier die weitreichende Aussicht über die Gäulandschaft zu genießen. Wegen seiner flachwelligen Muschelkalk-Landschaft wird sie auch als des Herrgotts Hirnschale genannt. Da verwundert es auch nicht, dass es dort wie der Volksglaube sagt, Pilz-Hexenringe zu bestaunen gibt. Inmitten dieser schönen Umgebung die Mittagsrast, verbunden mit einer seit langer Zeit überlieferten Sage:
Nach dem Sündenfall verbannte Gottvater Adam und Eva in das karge und steinige Heckengäu, wo sie im Schweiße ihres Angesichts das Feld bestellen mussten.
Und weiter führte die gelbe Raute die Wanderer vorbei an den Überresten der Drehfunkanlage „FUSAN 724“ welche einst im Kriegsjahr 1944 erbaut wurde, damit konnte man die Position der anfliegenden Bomberverbände bestimmen.
Bei strahlendem Sonnenschein der Weiterweg Richtung Berghöfe und den Waldhöfen auf stillen Wanderpfaden entlang von Schlehenhecken und kargen steinigen Feldern bis zu den drei Buchen, einem wunderschönen Rast und Aussichtsort über der kleinen Ortschaft Dätzingen. Hier an diesem Ort stand auf einer Tafel zu lesen:
„Gott schuf die Zeit, nicht Hast und Eile, drum setz dich nieder und verweile“!
Ein wahrlich zutreffender Spruch für uns Wanderer, sich Zeit lassen und die Natur genießen.
Von hier erfolgte der Abstieg, vorbei an der aus dem 13. Jahrhundert stammenden ehemaligen Wasserburg und jetzigem Schloss Dätzingen welches das Heimatmuseum und die Galerie Schlichtenmaier beherbergt.
Hier in Dätzingen verweilte als Kind öfters Wilhelm Ganzhorn, der Verfasser des Heimatliedes
„Im schönsten Wiesengrunde“.
Nun war auch das urige Gasthaus „zum Engel“ erreicht, um hier beim Heckengäuwirt einzukehren.
Die kleine Gaststube konnte uns Wanderer kaum fassen, so dass noch Stühle aus der Wohnung geholt werden mussten, so richtig eng und gemütlich beieinander wie im Besen!
Mit der vorzüglichen Schlusseinkehr ging ein schöner und mit vielen neuen Eindrücken ausgefüllter Wandertag zu Ende, verbunden mit einem herzlichen Dank an die beiden Wolfgangs die uns durch dieses schöne Stück Heimat führten, ehe mit Bus und Bahn die Heimfahrt angetreten wurde.

W. Wachter

Herbstidylle auf der Schlossbergrunde am 26. Okt.

Wandern im Spätherbst, durch die buntgefärbte Natur unserer heimatlichen Flur was kann es schöneres geben?
Unter diesem Motto waren die Wanderfreunde des Bietigheimer Schwarzwaldvereins unterwegs an diesem herrlichen Spätherbsttag ins benachbarte Kleiningersheim.
Entlang des Brandholzes führte die Wanderstrecke vorbei an den Kehrsbachhöfen zum Riedberg oberhalb des Neckartales um von hier aus die ersten weitreichenden Ausblicke zu genießen.
Entlang der Hangkante auf Naturbelassenem Wanderpfad wurde Großingersheim erreicht, verbunden mit einem unverhofften Boxenstopp mit Hochprozentigem bei einem Vereinsmitglied.
Auf diesem Wege nochmals ein herzliches „Dankeschön“!
Ein kurzer Abstieg führte uns anschließend vorbei an der auf einem dem Neckartal zugewandtem Bergsporn stehenden Martinskirche hinab ins Tal und wieder hoch auf den ab hier ausgeschilderten Steillagenrundweg der Ingersheimer ,,Schlossbergrunde“. Einige Infotafeln informieren ausführlich entlang des Rundweges über den Terrassenweinbau dieser Weinlage.
Angenehm das Wandern hier oben in der wärmenden Sonne durch die ausgedehnten Streuobstlagen und die im bunten Herbstlaub stehenden Weinberge verbunden mit weitreichenden Ausblicken.
Bald darauf zogen wir vorbei an dem wunderschönen Ensemble vom Schloss, Kirche und den alten Fachwerkhäusern in den Kleiningersheimer Ortskern.
Die ehemalige mittelalterliche Burg wurde einst 1576 durch den Ritter Kaspar Nothalft von Hohenberg zu einem Schloss erweitert in befindet sich heute in Privatbesitz. Die Gerorgskirche mit ihrer achteckigen Glockenstube stammt aus dem Jahre 1601. Dieser alte Ortskern wurde durch die TV-Serie „die Kirche bleibt im Dorf “weithin bekannt. Vom nahen Aussichtsort ,,Schönblick“ nochmals eine weitreichende Fernsicht bis zu den Löwensteiner Bergen, und zu den nahen Mundelsheimer Weinlagen Mühlbach und Rozenberg.
Die vorgetragene alte Sage vom Edelfräulein Angelina von der Jägersburg und dem Müllerssohn Heinrich bildete den Abschluss an diesem Ort hoch über dem Neckar.
Bei der Lindenwirtin genossen die Wanderer die wohlverdiente Mittagseinkehr, ehe der Rückweg nach Großingersheim angetreten wurde.
Dieser führte auf den 178 Stufen der Schlosssteige hinab ins Tal, vorbei an der ehemaligen Kleiningersheimer Mühle, die in ihrem Ursprung bis ins 14. Jahrhundert zurück reicht.
Noch einmal schweift der Blick hinauf zum Schlösschen, ehe auf dem Talweg Großingersheim und die Bushaltestelle zur Heimfahrt erreicht wurde. Einige Unentwegte nutzten den schönen Tag und wanderten zurück nach Bietigheim.

W. Wachter

Herbst über der Käsbergkanzel am 17. Okt.

Unter diesem Motto war eine Wandergruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins an einem herrlichen Herbsttag unterwegs auf den Spuren der Mauereidechsen, dem Symbol der  Besigheimer Felsen- gartenkellerei.
Mit Bahn und Bus erfolgte die Anfahrt in die alte Weingärtnergemeinde Hessigheim, um von dort aus hoch zu wandern zur Martinskirche, deren Ursprung ins 12. Jahrhundert zurückreicht.
Der Weiterweg führte die Wanderer heraus aus dem Ort und weiter auf schmalem und felsigem Wanderpfad durch die buntgefärbten Weinberge mit herrlichen Ausblicken über das Neckartal und zur Mundelsheimer Käsbergkanzel.
Auf gut ausgeschilderten Wegen ging es nun weiter über die Höhe zu den schroff und kühn aufragenden zerklüfteten Muschelkalkfelsen der Hessigheimer Felsengärten.
,,Schwäbische Dolomiten“ werden sie genannt, sie sind eine geologische Attraktivität und ein bekanntes Klettergebiet.
Hier oben, bei der 2016 gekürten „schönsten Weinsicht Württembergs“ genossen die Bietigheimer Schwarzwaldvereinler die wunderschöne Aussicht auf den alten Weinort Hessigheim und die Weinsteillagen entlang des Neckars.
Auf schmalem Pfad das weiterwandern oberhalb am Rande der Felsformationen durch das hier ausgewiesene Naturschutzgebiet mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna.
Der Rückweg zur Felsengartenkellerei erfolgte auf dem Wurmbergweg inmitten der Weinberge, welcher gut gesichert ist durch Stahldrahtverhaue gegen herabstürzendes Felsgestein.
Nach der Rast bei der Kellerei wurde auf dem Steg der Neckar überschritten, und im großen Bogen unterhalb des Salenwaldes entlang des Neckars die Hessigheimer Schleusenanlage erreicht.
Nun war es nicht mehr weit zur Schlusseinkehr in ein uriges schwäbisches Weinlokal, um hier bei bester Bewirtung verbunden mit einem Hessigheimer und dem Dank an unsere Wanderführerin Karin den heutigen Wandertag ausklingen zu lassen.

Bericht: W. Wachter

Im Odenwald unterwegs am 12. Okt.

Der Schwarzwaldverein wanderte vom hessischen Hirschhorn zur Stauferstadt Eberbach.
Nach einer etwas umständlichen Zugfahrt begann unsere Wanderung in  Hirschhorn das sehr oft als die Perle des Neckartales bezeichnet wird. Der bekannte Urlaubsort liegt an einer Doppelschleife des Flusses. Reste der Stadtmauer begrenzen die malerische Altstadt vom steilen Berghang bis zum Fluss. Stattliche Fachwerkhäuser lassen heute noch Macht und Reichtum der Herren von Hirschhorn erahnen. Am Ende  der Altstadt führte der Rhein-Neckar-Weg über Steinstufen steil hinauf zum Schloss. Auf halbem Weg wurde die gotische Schloßkirche des ehemaligen Karmeliterklosters erreicht. Eine Besichtigung dieser gut erhaltenen und sorgfältig restaurierten Kirche mit freigelegten Wandmalereien und Epitaphen der Schlossherren lohnte sich.
Bei gutem Wetter und klarer Sicht sahen die 24 Teilnehmer weit ins Neckartal und den gegenüber liegenden Kleinen Odenwald.
Die in Renaissanceformen wieder aufgebaute Burg von 1586 überragt die Stadt. Erst von oben ist die Ausdehnung der Anlage aus dem dominierenden roten Sandstein mit Mauern, Türmen und Innenhöfen richtig erkennbar. Hotel und Gastronomie mit großer Aussichtsterasse sollen nächstes Jahr total saniert wieder eröffnet werden.
In weiten Serpentinen führte der Weg nun weiter ansteigend zum Wegkreuz am Stocksberg, dem höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Auf einem bequemen Forstweg am Hang entlang zeigte sich die ganze Farbenpracht dieses schönen, offensichtlich gesunden Mischwaldes. Eine Vielzahl von Pilzen lockten Fotografen und Pilzkenner ins Unterholz und belohnten die Sammler mit vielen essbaren Pilzen. Nach überqueren der hessischen Grenze wurde die ehemalige Waldgemeinde Igelsbach durchwandert. Ein inzwischen schmuckes Dorf mit herrlicher Sicht ins Neckartal.
Bald war Eberbach erreicht. Durch den Kurpark mit seinen Skulpturen der alten Handwerksberufe , ging es entlang des Flusses  in die Altstadt zur wohlverdienten Schlußeinkehr. Die Rückfahrt musste wegen Gleisarbeiten an der Bahnstrecke mit großem Umweg über Osterburken nach Bietigheim angetreten werden. Trotzdem waren alle Wanderer zufrieden mit dem schönen Tag.

Elke Barth – 13.11.2019