Speyermer Stadtspaziergang am 23. Juni

„Macht euch auf nach Speyer“ dies sagte einst Johann Wolfgang von Goethe, diesen Ratschlag befolgte eine Gruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins um die alte Kaiser- und Bischofsstadt zu erkunden.
Als römische Gründung ist Speyer eine der ältesten Städte Deutschlands. Im Mittelalter als freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Die Maximilianstraße (Via Triumphalis) auf der einst die Deutschen Kaiser in die Stadt einzogen führte die Gruppe zum Dom zu Speyer, wo man zum Stadtrundgang erwartet wurde, um Speyers reiche und bewegte Vergangenheit kennen zu lernen.
Diese Prachtstraße mit den beiden markanten Endpunkten dem Kaiserdom und dem Altpörtel, einem der höchsten Stadttore (55 m) Deutschlands war an diesem Samstagmorgen ein erster Blickfang des Tages. Auf dem Stadtspaziergang passierte man die geschichtsträchtigen Zeugnisse kirchlicher Architektur der Domkirche St. Maria und St. Stephan und der Dreifaltigkeitskirche. Ebenso beeindruckten die Fassaden unterschiedlicher Bauepochen, verwinkelte Altstadtgassen, der ehemaligen Fischmarkt und die romantische  Plätze der Altstadt. Das ganze aufgelockert durch heitere Anekdoten der damaligen Bewohner, Kaufleute und Handwerker. Den Abschluss der Führung bildete der Besuch des ehemaligen Judenhofes mit der mittelalterlichen Synagoge und dem Ritualbad. Mehr als 400 Jahre lang bestand die jüdische Gemeinde von Speyer, ehe sie um 1500 endete.
Im Anschluss an die kurzweilige und informative Stadtführung und der Mittagseinkehr erkundeten die Bietigheimer Schwarzwälder in Eigenregie den Kaiserdom mit dem Domgarten, und nochmals die sehenswerte Altstadt. Die zahlreichen Cafés luden zum Abschluss mit ihren Köstlichkeiten ein, was gerne angenommen wurde. Der Rückweg zum Bahnhof führte vorbei am Adenauerpark mit der Grabstätte des ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl.
Mit der Heimfahrt endete mit dem Speyermer Stadtspaziergang ein für alle Teilnehmer interessanter Ausflugstag, verbunden mit dem Dank an die Organisatoren Joachim Martin und Wolfgang Wachter.

Bericht: W. Wachter

Kunst und Wandern am 14. Juni

Wir besuchten Lutz Ackermann in Gäufelden

Vor kurzen stand ein Besuch beim Bildhauer Lutz Ackermann auf dem Programm des Schwarzwaldvereins, verbunden mit einer Wanderung durch das Gäu.
Mit großer Erwartung stand die Gruppe am Grundstückseingang bereit für eine Führung.
Lutz Ackermann lebt in einem ehemaligen Bahnwärterhaus bei Gäufelden-Nebringen. Er hat die Landschaft drum herum zu einer Art Freiluft-Erlebnispark gestaltet. Schon beim Hinweg finden sich einige von Ackermanns Metall-Skulpturen. Vor Jahren hat er sich entschlossen, einen ausrangierten Eisenbahnwagen zu erwerben. Heute befindet sich in dem Gefährt das Badezimmer des Künstlers.
Der Bildhauer verarbeitet seit eh und je alte Stücke und Materialien aus aufgelösten Fabrikanlagen oder landwirtschaftlichen Betrieben. Er hat im Laufe der Jahre sein Umfeld, das er ständig vergrößert, in einen Kunst- und Erlebnispark umgewandelt. Riesige imposante Stahlkonstruktionen, die bis zu 20 Meter hoch sind, das imposante Glashausatelier, gefasst in Stahlträgern, und eine Halbkugel aus alten Leiterplatten gruppieren sich auf dem Gelände. Seit Jahrzehnten entstand so ein Skulpturenpark, ein Gesamtkunstwerk mit dem Namen „Kunst-Kraft-Werk“.  Für die Teilnehmer auf den ersten Blick alles rostige Stücke mit Patina… aber echte Kunststücke. Zum Schluss des Rundganges zeigte der Künstler der Gruppe noch seine Werkstatt und Atelier und vom Dach aus hatte man eine schöne Sicht auf das Parkgelände und auf den nahen Schönbuch sowie die Schwäbische Alb.
Im Anschluss an die interessante Führung erlaubte der Künstler der Gruppe ihre Vesperpause im Kunstgelände anzuhalten und so konnte nochmals alles auf die Wanderer einwirken. Eine mehr als interessante Sache.
Nach Verabschiedung von Lutz Ackermann wurde die angebotene Wanderung nach Jettingen unternommen. Denn etwas Bewegung war ganz angebracht. So durchstreifte man die schöne Gäulandschaft bis man dann in der Taverne „beim Griechen“ den erlebnisreichen Tag, bei griechischen Spezialtäten, ausklingen ließ.

Bericht: E. Schwarz

Von Amorbach nach Miltenberg am 09. Juni

Wir wanderten im fränkischen Odenwald

Im gutbesetzten Sonderbus erfolgte die Anfahrt über Buchen und Walldürn durch die herrliche Landschaft des Odenwaldes nach Amorbach dem Ausgangspunkt der zweigeteilten Wanderung. „Amorbach“ welch ein Name! Bach der Liebe! Doch dahinter verbirgt sich die ursprüngliche Flussbezeichnung Amerbach.

Zuerst stand ein Rundgang durch das liebenswerte Barockstädtchen Amorbach an, gelegen in einer prächtigen Kulturlandschaft im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Die Siedlungsgeschichte des Ortes reicht bis in die Jungsteinzeit (4000 – 2000 vor Chr.) zurück. Berühmt ist Amorbach für die vom Barock geprägte Altstadt mit der Abteikirche und den Konvent Bauten des ehemaligen Benediktinerklosters, die sich seit 1803 im Besitz des Fürstenhauses zu Leiningen befinden. Sehenswert der Rundgang durch die Stadt mit der Benediktinerabteikirche St.Maria, dem alten Rathaus, dem Templerhaus, dem Marktplatz mit der Mariensäule und der Kath. Pfarrkirche  St.Gangolf.
Anschließend nach diesem Rundgang der steile, schweißtreibende Aufstieg zur Pfeilerbasilika auf dem Gotthardsberg mit der Gotthardsruine. Wer die Wendeltreppe im Inneren der gotischen Klosterkirchenruine erstieg, sah im Süden die Barockstadt Amorbach. Nach Norden zu schweifte der Blick auf den Marktort Weilbach im Mudtal, zum Kloster Engelberg über dem Main und auf die südlichen Spessartberge. Von der Gotthardsruine führte der Weg hinab zur Mittagsrast in den idyllisch gelegenen Weiler Reuenthal. Hier war auch die Möglichkeit den nun folgenden Aufstieg nach Monbrunn mit dem Bus zu umfahren. Die sportlichen Wanderer folgten aber dem Weilbach aufwärts, ehe auf der Hochfläche der Weiler Monbrunn erreicht wurde.
Auf dieser Etappe machte sich langsam schwülwarmes Wetter bemerkbar. Aber die Wanderer wurden mit einer herrlichen Aussicht über den Odenwald belohnt. 1388 wurde der Ort Monbrunn erstmals in Kurmainzer Dokumenten erwähnt. Die Siedlung wurde als Streifenrodung angelegt. Am Rande der heutigen Gemarkung finden sich reichhaltige Zeugnisse der Vergangenheit. Die Siedlungsspuren reichen von der Urnenfelderzeit (1200 v. Chr.), über die Römer bis in die Neuzeit. Der an die Gemarkung grenzende Ringwall auf dem Greinberg stammt aus der keltischen Zeit und ist mit einer Fläche von 15,5 ha nahezu so groß wie die etwa zeitgleich existierende antike Stadt Troja. Beachtliche Steinwälle zeugen heute noch von den vermutlich über 3 m hohen und über 4 m breiten Trockenmauern. Auf diesem Ringwall führte der Weiterweg zum nördlichen Ausgang. Jetzt ging es fast alpin steil bergab um dann auf einem schönen, auf das Maintal aussichtsreichen Waldweg, zur Mildenburg zu gelangen. Die Mildenburg, die über der Stadt Miltenberg thront, wurde um 1200 von den Erzbischöfen und Kurfürsten von Mainz am Greinberg als Landfeste gegründet. Sie wurde 1226 erstmals urkundlich erwähnt.
Zum Schluss erreichten die Wanderer, mit dem weltberühmten Schnatterloch, Miltenberg. Das Schnatterloch vom mittelalterlichen Wort „snade“ gleich Schneise, Grenze war ursprünglich ein Schluchtartiger Entwässerungsgraben, der bis zum Main hinunter führte. Der Marktplatz mit dem 1583 erbauten Marktbrunnen gilt als einer der schönsten in Deutschland. Weiter führte der Weg, von einem nahenden Gewitter getrieben, durch die Hauptstraße mit ihren herrlichen Fachwerkgebäuden, unter anderen mit dem Gasthaus zum Riesen eines der ältesten Gasthäusern Deutschlands, zum Bus. Im nahegelegenen Wenschdorf war für beide Gruppen der wohlverdiente Abschluss.