46. Gemeinschaftswanderung am 30. September

Herrliches Weinland und Besigheimer Geschichte

Unter diesem Motto waren die Schwarzwaldvereins Ortsgruppen Bietigheim und Karlsruhe unterwegs im Schwabenländle auf ihrer 46. Gemeinschaftswanderung.
Ausgangspunkt dieser Natur und Kulturhistorischen Wanderung war die ehemalige Oberamtsstadt Besigheim, hoch auf einem Muschelkalkbergsporn gelegen und umschlossen vom Neckar und der Enz und den steil aufragenden Weinbergen.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Besigheim anno 1153 in einer Schenkungsurkunde, in der Stauferkönig Friedrich I. Barbarossa die Schenkung der curtis Basincheim an den Markgrafen Hermann III. von Baden bezeugt. Mit der Verleihung des Stadtrechtes um 1200 wurde die Stadt mit Mauern, Toren und Türmen versehen, und von den herrschaftlich Badischen Vögten und Schultheißen regiert.
Der historische Stadtkern lag damals in der Unterstadt, die Oberstadt wurde beim weiteren Ausbau der Stadt später angelegt. Als Herrensitze entstanden in der Unterstadt ein Schloss und in der Oberstadt das Steinhaus. Wechselvoll die damaligen Besitzverhältnisse, beginnend von den badischen Markgrafen, den Herren von Gemmingen, den Pfalzgrafen und ab 1595 endgültig durch kauf an Württemberg.  Bis 1938 war die Stadt Verwaltungssitz des Oberamtes.
Nach dieser Kurzinfo über die Besigheimer Geschichte begann der Stadtrundgang vom nahen Bahnhof herkommend bei der alten Enzbrücke mit den bekannten Bilderbuchblick auf die Altstadtsilhouette. Zwischen der Unterstadt und der Enz führte uns der Rundgang vorbei an der ehemaligen Facklerischen Mühle zum damaligen Badhaus. Charakterisch in der Enz das untere Strichwehr mit einer Floßgasse und dem damaligen Holzplatz. Vorbei am Pulverturm der Stadtbefestigung erfolgte der Weiterweg zum mächtigen Waldhornturm und zur ehemaligen Kelter, welche vorbildlich restauriert und umgebaut heute als Stadt und Festhalle dient.
Und weiter führte der Rundgang hinein in die Fachwerkzeile der Kirchstraße mit ihren wunderschönen im alemannisch und fränkischem Fachwerk erstellten Bürgerhäusern und heimeligen schwäbischen Wirtschäftchen zum Marktplatz mit dem Marktbrunnen mit dem Standbild eines badischen Wappner welcher an die badische Zeit Besigheims erinnert.  Das wunderschöne Fachwerkrathaus aus dem Jahre 1459 bildet mit dem Dreigiebelhaus und der ehemaligen Stadtapotheke den Mittelpunkt Besigheims. Ein kurzer Abstecher führte uns in das Rathaus mit seinen herrlichen Wandmalereien, den barocken Stuckdecken, den römischen Reliefplatten mit Szenen aus dem Mithras-Kult. Sehenswert das mächtige Eichengebälk mit seinen Ständern und Deckenbalken. Im Obergeschoss ein wunderschönes Gemälde des Malers Röchlin,  welches die damalige Flößerei auf der Enz wiedergibt.
Und weiter führt uns der Rundweg auf der sogenannten Mauer der Stadtbefestigung entlang, verbunden mit dem Blick auf die spitzgiebeligen Häuser der Unterstadt am Fuße der Stadtmauer. Weit schweifte der Blick über das Enztal mit dem oberen Streichwehr und zu den steil abfallenden Rebhängen des Niedernberges. Durch winklige Gassen flankiert von prächtigen Fachwerkhäusern kommen wir zur höchsten Punkt der Altstadt mit dem Steinhaus mit dem davor stehenden Gedenkstein des Staufergeschlechtes, dem Schochenturm und der erstmals 12379 erwähnten ev.- Stadtkirche.
Dieser im Jahre 1484 dem Heiligen Cyriakus geweihten Kirche galt unser Besuch. Ein besonderes Schmuckstück in ihrem Innern ist der aus Lindenholz geschnitzte Hochaltar, welcher Christoph von Urach zugeschrieben wird.
Durch das obere Tor, welches das Steinhaus mit dem Schochenturm verbindet kommen wir zur Stadtmauer auf der Neckarseite der Stadt. Hier unterhalb floss einst der Neckar entlang, ehe er zur Schifffahrtsstraße ausgebaut wurde. Hier endete nun der Rundgang durch die Besigheimer Altstadt, um anschließend wieder zurück zum Bahnhof dem Wanderausgang  zu gelangen.
Steil zwischen alten Weinbergmauern führt uns die Wanderstrecke hoch zum Panoramaweg  um hier oben bei einem kurzen Zwischenstopp unerwartet in den Genuss einer kleinen Überraschung seitens der Bietigheimer Wanderfreunde zu kommen. Günter und Edith kredenzten der Wanderschar eine Probe Besigheimer Wein welcher allen mundete! Verbunden mit einem kleinen Rückblick von Günter über 45 gemeinsames Wandern mal hier und mal dort verging die Zeit zum weiterwandern wie im Fluge. Auf diesem Wege ein Dankeschön für diese nette Überraschung!
Herrliche Ausblicke erwartete die Wandergruppe auf ihrem Weiterweg hoch über dem Enztal und auf das Städtchen Besigheim. Herrliches Weinland wohin man auch schaute und soweit der Blick reichte. Dichtgestaffelt die Weinbergschrannen bis hinab ins Tal, teils noch behangen mit köstlichen Trauben. Von Ferne grüßten uns die Hessigheimer Felsengärten mit ihren schroffen Felsformationen, ein bekanntes Kletterparadies und zog in weiten Bögen der Neckar seine Bahn.
Der letzte Halt erfolgte bei der schönsten Weinsicht, einer aufgestellten Metallsteele mit Traubenmotiven und Infotafeln auf denen wissenswertes über diese herrliche Weingegend zu erfahren war.  Bei der halbstündlichen Rastpause in der wärmenden Herbstsonne lassen wir die Seele baumeln und genießen den herrlichen Ausblick von diesem Ort.
Und weiter zogen wir dahin zur Walheimer Burg, deren Name auf eine ehemalige Fliehburg und Kultstätte der Kelten zurück geht. Der anschließende Abstieg bringt uns hinab in den alten Weinort Walheim, der erstmals 1071 urkundlich erwähnt wurde. Anno 85-120 nach Chr. wurde hier von den Römern ein Kastell angelegt, auf dessen Überresten das heutige Römermuseum erbaut wurde.
Im alten Walheimer Ortskern erwartete uns in ,,Karlos Westernsaloon“ ein im Westernstil eingerichteter alter Walheimer Besen die Schlusseinkehr um in geselliger Runde den Wandertag ausklingen zu lassen, verbunden mit dem Dank an die Wanderführer Wolfgang und Wilfried. Wir alle freuen uns schon heute auf das Wiedersehen im nächsten Jahr im Badener Land zur nächsten Gemeinschaftswanderung.

Bericht: W. Wachter

 Zum Geleit!

Alt Besigheim, du feine Stadt voll Schönheit und voll Güte

an dir sieht nie das Auge satt wohl wird´s hier dem Gemüte.  

Vom schönen Neckar und der Enz so malerisch umflossen,

vom Blütenschmuck im jungen Lenz und Rebenhöh´n umschlossen!

Von Heinrich Furkel aus Walheim

Von Calw nach Bad Teinach am 14. September

Am Donnerstag, 14. September luden wir zu einer abwechslungsreichen Wanderung ein.
Die Wanderung führte, bei regnerischem Wetter,
von Calw aus an der Nagold entlang nach Kentheim. Von dort durch die Rötelbachschlucht, dem Bach entlang nach Zavelstein. Hier war im Wanderheim der OG. Calw eine Zwischeneinkehr. Danach ging es über die Burgruine
Zavelstein hinab nach Bad Teinach und an der Teinach entlang zum Bahnhof Bad Teinach.

Von Büchenbronn nach Neuenbürg am 10. September

Bei überraschend gutem Wanderwetter traten 27 Teilnehmer die erste Sonntagswanderung im September an. Beim Zwischenstopp in Pforzheim war genügend Zeit, um hinüber zur Poststraße zu gehen und das Denkmal der Rassler anzusehen, von denen die Wanderführerin bei ihrer letzten Wanderung am Monbachtalbahnhof schon berichtet hatte.
Danach ging es weiter mit dem Bus zum südlichen Ortsrand von Büchenbronn zum Ausgangspunkt der Wanderstrecke. Schon nach wenigen hundert Metern erreichte die Gruppe mit dem Areal um den Herrmannsee ein beliebtes Nahausflugsziel der Pforzheimer Bevölkerung, das aber längst nicht allen Bietigheimer Teilnehmern bekannt war. Zunächst führte der Weg durch das dazu gehörige Wildgehege, in dem vor allem zahlreiche Wildschweine und Damwild beobachtet werden konnten. Der idyllische kleine Herrmannsee selbst, etwas versteckt hinter einer hohen Hecke neben dem Hotelgebäude, konnte dann aber an einer Stelle doch eingesehen werden. Der Name, so erfuhren die Wanderer, stammt von den Büchenbronner Brüdern Herrmann, die bereits 1930 hier in den Feuchtwiesen die Pfatschbachquellen zu einem Teich gefasst hatten. Ursprünglich zur Fischzucht gedacht, dann aber durch ständige Vergrößerung auch zunehmend als Badesee genützt. Bis heute gibt es einen Ruderbootsverleih in den Sommermonaten.
Nun war es aber vorbei mit dem gemütlichen Stehen und Schauen. Nun musste der Anstieg zur Büchenbronner Höhe (608m) mit dem stählernen roten Aussichtsturm erklommen werden. Obwohl das letzte Wegstück sehr steil ist, schafften es auch alle und genossen die Vesperpause bei Sonnenschein auf der umgebenden Wiese. Einige Schwindelfreie stiegen auch noch die enge Wendeltreppe hinauf auf die Turmplattform, um sich die herrliche Aussicht rundum nicht entgehen zu lassen. Nach einer guten halben Stunde brach man wieder auf Richtung Engelsbrand, einem der ursprünglich für die Gegend typischen Waldhufendörfer. Am Ortrand gab es wieder einige interessante Informationen zu dieser Siedlungsform und dem heutigen Ort, bevor man sich an den Abstieg in Grösseltal hinunter machte. Dort lud auf Talebene des Grösselbaches das gleichnamige Gasthaus zu einer kleinen Zwischenrast ein. Dahinter hieß es noch einmal kurz steigen, bis die Ebene Hauptweges um die Untere Reute erreicht war. Auf diesem breiten Forstweg ließ es sich nun bequem bis Neuenbürg wandern, wo direkt am Weg das Wanderheim des Schwarzwaldvereins zur Schlusseinkehr lockte. Noch einmal nahm davor die Wanderführerin die Gelegenheit wahr, die Teilnehmer sowohl über die heutige Stadt als auch über die große historische Bedeutung zur Keltenzeit zu informieren, als die Neuenbürger Gegend geradezu eine „Hightechregion“ der Eisengewinnung und Verhüttung mit zahlreichen sogenannten Rennfeueröfen war. Über diese bei den Teilnehmern weitgehend unbekannten Tatsachen staunten die Wanderer nicht wenig. So konnte die zur Schlusseinkehr vereinbarte Zeit genau eingehalten werden und alle sich zufrieden bei gutem Essen erholen. Im Anschluss bedankte sich Elke Barth im Namen der Gruppe für die abwechslungsreiche und informative Wanderung, die alle gut bewältigen konnten.
Am Bahnhof stand die Gruppe dann auch wieder pünktlich auf dem Bahnsteig, um einen nach Bietigheim durchfahrenden Zug zu erreichen. Doch ähnlich wie am Monbachtalbahnhof erlebte sie wieder eines der Bahnrätsel: der Zug kam einfach nicht – sodass man die nächste Verbindung abwarten musste. Wenigstens entschädigte dann der wärmende Sonnenschein für die extra Wartezeit.

Bericht:E. Jenkins