Im Oberen Donautal am 27. August

Gemeinschaftswanderung des Bietigheimer Albvereins und des Schwarzwaldvereins Bietigheim-Bissingen

Die Durchführung eines gemeinsamen Wandertages der befreundeten Vereine Albverein und Schwarzwaldverein im Herbst ist schon Tradition geworden. In diesem Jahr verbrachten die Wanderer einen erlebnisreichen Wandertag im Oberen Donautal bei Sigmaringen.

Eingestimmt mit dem Lied „Im Frühtau zu Berge wir geh´n“, führte die Fahrt bei strahlend blauem Himmel über den Heuberg nach Balingen mit dem Ausblick auf „die blaue Kette“ der Schwäbischen Alb. Über die Hohenzollernstadt Sigmaringen erreichte man rasch Inzigkofen, den Ausgangspunkt der Wanderung. Auf dem Rundgang durch das ehemalige Augustiner-Chorfrauenstift waren die Teilnehmer erstaunt über die Größe der Klosteranlage, die von einer schier endlos erscheinenden Mauer von der Außenwelt getrennt war. Von zwei Sigmaringer Bürgerstöchtern gegründet, wuchs das Kloster rasch heran. Die Chorfrauen gehörten erst dem Franziskaner- dann dem Augustinerorden an. 1803 wurde das Kloster aufgelöst .Die Anlage fiel dem Fürstenhaus Hohenzollern-Sigmaringen zu.
In der prächtigen, des Öfteren vergrößerten Kirche erfuhren die Bietigheimer interessante Besonderheiten der Ordensregeln. So wurde die „strenge Klausur“ eingeführt, die den Chorfrauen jeden Kontakt zu der Außenwelt untersagte. Prachtstück der Kirche ist die Nonnenempore, mit viel Gold reich geschmückt und einem einmaligen Chorgitter, das mit Rosenstöcken und Bäumen aus Pappmache´ und Haselstöcken gefertigt wurde.
Fasziniert waren die Wanderer anschließend von dem großen, liebevoll gepflegten Pflanzen- und Kräutergarten.
Nach dem Rundgang durch die Klosteranlage betraten die Bietigheimer den fürstlichen Park. Die äußerst lebenslustige Fürstin Amalie Zepherine machte die Klostergebäude zu ihrem Sommersitz und ließ an dem Steilhang zur Donau einen einzigartigen Wald- und Felsenpark errichten. Mit Staunen wanderte man auf steilen Pfaden, über Brücken und Treppen unter gewaltigen Felsüberhängen durch Felstunnel und Grotten, immer wieder mit wunderschönen Ausblicken ins Donautal. Besonders eindrucksvoll war die geschwungene Teufelsbrücke, die über einen 30 Meter tiefen Abgrund führte.
Drunten im Tal wurden nun die Donau, die Bahnlinie und die Straße überquert und es begann ein recht steiler Aufstieg auf die gegenüber liegende Höhe. Erstes Ziel war die Burgruine Gebrochen Gutenstein. Hoch über der Donau und der Schmeiemündung  stehen die Reste eines unzugänglichen kleinen Felsennestes, errichtet auf einer Felsennadel. Weiter führte der Weg durch schattigen Wald, gekrönt mit großartigen Tiefblicken hinab ins Tal. Vom Schmeirer Berg aus konnte ein Teil der Gruppe die Strecke abkürzen. Sie wanderten hinab nach Dietfurth.
Für den Rest der Gruppe ging es weiter auf und ab durch den schattigen Wald, vorbei an der Teufelslochhütte und dem Teufelslochfelsen ins Donautal hinab nach Gutenstein, wo der Bus auf die Wanderer wartete um sie zur Schlusseinkehr nach Dietfurth zu bringen.
Eine kleine Gruppe Unentwegter ließ es sich nicht nehmen, auch den letzten Teil noch zu Fuß zu unternehmen. Etwas müde und mit vielen neuen Eindrücken machten sich die Wanderer auf den Heimweg.

Bericht: D. Münzenmaier SAV

Frühschoppentour zum Posten 35 am 18. August

Nach alter Väter Sitte trafen sich zahlreiche Wanderfreunde des  Bietigheimer Schwarzwaldvereins frühmorgens um halb ,,Neune“  am Unteren Tor zu dieser erstmals im Jahresprogramm angebotenen Tour.
Über den Bergweg führte die Wanderstrecke mit herrlichen Aussichten über das Enztal mit dem großen Streichwehr und der ehemaligen Floßgasse hinab ins Hirschberger Tal, um von dort aus hoch zu wandern zum idyllisch gelegenen Brachberghaus um dort einige Zeit zu verweilen.
Ruhe und Stille hier oben an diesem Ort, Zeit zum schwätzen miteinander oder nur sich an der schönen Aussicht zu erfreuen.
Und weiter ziehen wir dahin über die Brachberghöhe um dann gemächlich durch herrliche Streuobstwiesen hinabzuwandern ins Enztal.
Durch die Wiesenaue und vorbei am restaurierten Wasserrad welches heute zur Stromerzeugung genutzt wird kommen wir zur Enzbrücke, welche in ihrer Entstehung auf das Jahr 1581 zurück geht, 1945 zerstört und wieder neu errichtet wurde. Auf ihr überqueren wir die Enz mit dem imposanten Blick auf das oberer Streichwehr und das ehemalige Mühlengebäude der oberen Enzmühle. Ihr Ursprung reicht bis Jahr 1153 zurück. Im Jahr 1773 vom Besigheimer Ratsherr und Müller Georg Conrad Fackler von der Stadt erworben war die Mühle bis zum Ende des Mühlenbetriebs im 20. Jahrhundert im Besitz dieser Familie.
Durch die Mühlgasse führt der Weiterweg eng an den Häusern vorbei und später auf schmalem Pfad entlang der Enz Flussaufwärts vorbei an kleinen Gartenparzellen bis zum Denkmal für die 1874 erbaute eiserne Bahnbrücke über die Enz. Auf dem hier verlaufenden Flößer und Enztalradweg wird bald darauf das heutige Wanderziel der Posten 35 erreicht.
Hier im dem ehemaligen Bahnwärterhäuschen erwartete uns im wunderschönen Biergarten eine Bayrische Brotzeit mit Weißwurst, Hefeweizen und Brezeln.
Der Rückweg führte eine gutgelaunte Wandergruppe entlang der Enz wieder zurück zum Ausgangspunkt mit dem Wunsch, dieses im kommenden Jahr zu wiederholen.

Bericht: W. Wachter