Zum alten Steinbruch bei Schmie am 31. Juli

Die Wanderführer Wolfgang und Karin Meier luden für Sonntag, den 31. Juli zu einer heimatkundlichen Wanderung ein.

Von Mühlacker ging es auf dem Eppinger-Linien-Weg, über den Sauberg, zum Steinhauerdorf Schmie. Danach ging es weiter zu einem alten, fast unzugänglichen Steinbruch. Hier wurden wir von Skulpturen, welche von Steinmetzen in die Felswand gemeißelt wurden, überrascht.

Der Weiterweg brachte uns dann  nach Lienzingen. Bevor wir uns zur Schlusseinkehr niederließen, wurde bei einem Rundgangmit Führung  noch das schöne Fachwerkdorf besichtigt.

Im Hagenschieß unterwegs am 27. Juli

Auf der Römerstraße

Ausgangspunkt dieser Wanderung war der Pforzheimer Stadtteil Haidach.  Nach wenigen hundert Metern war auch schon der erste interessante Punkt erreicht, nämlich ein Teil der ehemaligen Römerstraße, die einst von Straßburg nach Cannstatt führte.
Dieser folgte die Wandergruppe des Schwarzwaldvereins auch auf einem kurzen Stück Wegs nachdem das Landesleistungszentrum der Schützen auf der schattigen nördlichen Seite umrundet war. So gelangte man wenig später zur großen Füllenstallwiese, einem beliebten Grillplatz mit schönem Birkenbestand. Ein Fußpfad entlang des Eutinger Sträßchens führte die Gruppe weiter Richtung Seehaus. Auf diesem Wegstück gab es nun die ersten künstlerischen Werke des 2005 angelegten Skulpturenwegs in diesem Waldgebiet zu entdecken. Die meisten der sehr unterschiedlichen Objekte – sogar eine Gruppe geschnitzter römischer Soldaten war darunter – sind jedoch um den See beim Seehaus gruppiert. Zum Seehaus und seiner Geschichte vom ursprünglichen markgräflichen Jagdpavillon „beim Wüsten See“ zum Forststützpunkt und heutigen Ausflugsziel gab die Wanderführerin dann vor Ort einige Erläuterungen. Auch auf die Besonderheiten der umliegenden Naturschutzgebiete, z.B. große Erdkrötenwanderung im Frühjahr und die dafür getroffenen Schutzmaßnahmen wurden die Wanderer aufmerksam gemacht.
Danach konnte es weitergehen zum nächsten Etappenziel, dem Britschstein, der an die Ermordung des Forstaufsehers Britsch im Winter 1872 erinnert. Am daneben liegenden Wasserreservoir konnte man dann auch die Mittagsrast halten und sich für den Rest des Weges stärken. Von nun an führte die Strecke stetig bergab, zunächst ein kürzeres steiles Stück auf breitem Hauptweg bis schließlich wieder ein schöner Fußpfad den Abhang zum Würmtal entlang durch uriges Waldgebiet und das sogenannte Felsenmeer die Wanderer zur Bismarckkanzel leitete. Dort beeindruckte der mächtige Gedenkstein, auf dem sich u.a. schon vor über hundert Jahren jemand Gedanken zur Einheit Europas gemacht hatte.
Kurze Zeit später traf man auf den Goldschmiedsweg, dessen Name verrät, dass diese Wegstrecke früher von vielen der in Pforzheims Goldschmiedeindustrie arbeitenden Menschen benutzt wurde, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen.  Ein Denkmal in der Stadt erinnert ebenfalls an diese „Rassler“.
Kaum merklich ging es immer weiter bergab bis zur Mündung der Würm in die Nagold, wo auch das Wanderziel – der Kupferhammer – erreicht war.  Auch dazu gab es einen kurzen historischen Abriss. Danach war noch Zeit,  einen kurzen Blick auf den Torbogen zu werfen, der seit einigen Jahren den Beginn der 3 Höhenwege durch den Schwarzwald markiert und auch  auf das Auerbachdenkmal, bevor man sich zur Schlusseinkehr im beliebten Gasthaus einfand.
Nach dem nicht sehr langen aber doch abwechslungsreichen Wandertag und dem guten Essen konnte dann pünktlich mit Bus und Bahn wieder die Heimreise nach Bietigheim angetreten werden.    Bericht: Elsbeth Jenkins     Wanderführung: Elsbeth Jenkins und Norbert Pietsch)

Grillabend im alten Steinbruch im Altenbachtal am 21. Juli

Vom Lagerfeuer umlodert

Und  wieder einmal stand eine etwas andere Monatsrunde auf dem Jahresprogramm, welche wie immer in altbewährter Weise vorbereitet vom eingespielten Grillteam.
Zeigte sich der Wettergott am diesem Donnerstag von seiner wechselvollen Seite, doch er hatte ein Einsehen mit den eintreffenden Wanderfreunden, so dass alle ein paar schöne Stunden im Kreise gleichgesinnter verbringen konnten.
Das Grillen an der offenen Feuerstelle gehört beim Schwarzwaldverein schon seit einigen Jahren zur Tradition und ist ein wunderbarer Zeitvertreib, und manches Mannes ganze Gunst, gilt sorgsam dieser edlen Kunst!
Schon streicht der Duft von Fleisch und Wurst uns wohlriechend durch die Luft und Nase, doch zuerst gegen den Durst, ein Hefeweizen, Wein oder Saft, welches uns die Wartezeit verkürzt!
Was uns wie immer mundet, sei hiermit euch bekundet:
Wurst und Fleisch in allen Varianten, Salate von Tomaten, Rettich, Gurke, fein gewürzt mit leckren Dressings, mal scharf mal milde, so wie es jeder verträglich findet. Auch der hochgelobte hausgemacht Kartoffelsalat hier dabei nicht fehlen darf. Auch manche Wurst, sie rutschte beim Grillen vom Stecken, aber was soll´s , sie schmeckte trotzdem lecker.
Gestärkt an Leib und Seele, wird nun geschwätzt wa´s  Neues gibt, und Altes nochmals aufgefrischt.
Inzwischen geht die Sonne unter, heimelig wird’s nun im stillen Tal, doch wir alle satt und noch putzmunter, gemütlich sitzen wir in großer Runde um des Feuers hellem Schein, wie einst in lang vergangnen Jugendzeiten.
Damit endete der heutige Grillabend, verbunden mit dem Dank an das Grillteam, und die zahlreichen Wanderfreunde für ihr kommen trotz der ungünstigen Wetterprognose für den heutigen Tag.                                                                                               W.Wachter 

Auf den Spuren des weißen Goldes am 10. Juli

Mit einem Haller Sieder unterwegs

Zu dieser geschichtlichen Exkursion verbunden mit einer kleinen Wanderung war eine Gruppe des Bietigheimer Schwarzwaldvereins unterwegs in der alten Salzsiederstadt Schwäbisch-Hall.
Mit der Bahn wurde zügig der Bahnhof Hessental erreicht, um von dort aus zur Comburg zu wandern. Auf einem Umlaufberg hoch über dem Kochertal erhobt sich vor uns majestätisch das ehemalige Benedektinerkloster, welchem unser Besuch galt.
Um 970 als Burg errichtet,  ging die Burg schon als Stiftung 1078 an den Benediktinerorden über und wurde später in ein adliges Chorherrenstift umgewandelt. Die gesamte Anlage wird von einer Ringmauer mit Wehrtürmen umschlossen, überragt von der Stiftskirche St.-Nikolaus, deren äußerliches Erscheinungsbild geprägt ist durch ihre drei romanischen Türme. In ihrem Innern  erwartete uns eine herrliche, aber nicht überladende Innenausstattung deren Mittelpunkt der große romanische Radleuchter welcher das  himmlische Jerusalem darstellt, sowie der  vergoldete Altarvorsatz.
Der anschließende Weiterweg führte auf dem Bildstockweg hinab nach Steinbach und weiter entlang des Kochers durch die Parkanlagen entlang der Altstadtsilhouette zum Grasbödele beim Sulfersteg.
Im Anschluss an die Mittagseinkehr erwartete uns zu einer Stadtführung ein in historischer Tracht gekleideter Sieder zur Begrüßung mit den Worten: ,,Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat“
In lockerer Weise vorgetragen, erfuhren wir auf dem Gang durch die Altstadtgassen ernstes und heiteres über die Haller Geschichte. Auch der Heller und Batzen machten die Runde, ersterer war die weithin bekannte Haller Münze, welche hier geprägt wurde.
Hauptthema aber war wie erwartet der Rückblick auf die Jahrhunderte Jahre andauernde Salzgewinnung durch die Haller Sieder. Schon in der Latenezeit wurde bei Ausgrabungen eine Saline nachgewiesen. Im Laufe der späten Stauferzeit wurden die Königsrechte an der Saline, Brunnen und Siedepfannen vermehrt als Lehen vergeben. Der königliche Besitz zersplitterte so immer mehr. Das Eigentum am Haalbrunnen  und Sieden war in Sieden eingeteilt. Die Bürger besaßen um 1300 bereits 70% der Siederechte. Diesen Besitz mussten die Bürger gegen die Schenken von Limpurg verteidigen, die Hall zum Zentrum ihres Territoriums machen wollten. Dabei kam es auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Umgeben war das Gebiet der Stadt , die bereits 1276 als Reichsstadt anerkannt wurde, von einer Grenze mit Wall und Graben, dem Haller Landheeg. An die traditionsreiche Geschichte der Haller Sieder erinnert das Haalamt unten am Kocher bei der Haalquelle. Hier in diesem geschichtsträchtigen Fachwerkhaus erführen wir nochmals ausführlich die damaligen zusammenhänge der Haller Siederzunft.
Das Haalamt, ( auch Haalgericht )  bestand als Institution seit dem 14. Jahrhundert, deren Aufgabe bestand in der Überwachung der Salzproduktion und des Betriebes. Es besitzt eine wichtige ortsgeschichtliche Bedeutung, da die Salzgewinnung ein Haupterwerbszweig der Einwohner der Stadt war. Das Recht, aus der Sole der Haalquelle Salz zu sieden, stand den Siedeberechtigen zu und nicht der Stadt und ihrem obersten Herren, dem Kaiser. Die Sieder organisierten sich selber und lösten, allerdings überwacht vom Magistrat ihre Streitigkeiten. Dafür und als Verwaltungssitz unterhielten sie das Haalamt. Noch heute werden hier die Erbrechte der alten Sieder bewahrt, und peinlich genau bis in die Zukunft dokumentiert.
An der Wand erinnert ein im Jahre 1643 angefertigtes Gemälde von Hans Schreyer an jene Zeit mit dem Spruch:
,, Am Kocher Hall die löblich Stadt, vom Salzbrunn ihren Ursprung hat, das Salzwerk Gott allzeit erhalt und ob der Stadt mit Gnaden walt“!
Mit dem Besuch des Haalamtes und dem Dank an den Stadtführer endete die für uns alle hochinteressante und lehrreiche  Führung auf den Spuren des weißen Goldes, wie das Salz einst genannt wurde.                                                                                                       W.Wachter