Treue Weiber, Wein und Romantik am 29. Mai

Justinus Kerner, Wein und treue Weiber!

Wanderung am 29 Mai 2016 (208a)Unter diesem Motto waren Mitglieder und Gäste unserer Ortsgruppe rund um die Weibertreu unterwegs, um auf den Spuren von Justinus Kerner zu wandern.
Wer kennt ihn nicht, den schwäbischen Arzt, Dichter, Denker und Weinfreund Justinus Kerner, der hier in Weinsberg über vierzig  Jahre bis zu seinem Tode wirkte.
Die ersten Schritte führte die Bietigheimer Wanderfreunde zu den Kernergräbern auf den Weinsberger Friedhof wo er zusammen mit seiner Frau Friederike und seinem Sohn Theobald und dessen Frau Else seine letzte Ruhe fand.
Der anschließende kleine historische Stadtrundgang führte uns zu seinem damaligen Wohnsitz dem Kernerhaus mit dem Kernerdenkmal, um von diesem Ort aus hoch zu wandern zum Wein- und Rosenwanderweg, welcher sich in Halbhöhenlage auf der Südseite der Weibertreu dahinzieht.
Dieser Rundweg bescherte der Wandergruppe immer wieder neue Ausblicke auf das Weinsberger Tal. Zahlreiche Infotafeln erklären wichtige Themen des Weinbaues, sowie ökologische Besonderheiten entlang des Weges. Auch die zahlreichen in den Weinbergmauersteinen verewigten Weinsprüche sorgten für manchen Halt entlang des Weges.
Faszinierend ist die Vielfalt der Rosenanpflanzungen, neben Wildrosen sind hier rund 100 weitere Sorten zu bewundern. Auf dem anschließenden Schemelsberg-Rundweg wurden weitere Rebsorten präsentiert, darunter viele Weinsberger „Originale“ der Staatlichen Lehr und Versuchsanstalt für Wein und Obstbau. Der Rundweg führte uns wieder zurück zum Fuße der Weibertreu, um auf dem Treu-Weiber-Weg hoch zu wandern zur Burgruine.
Die ehemalige im 11. Jahrhundert erbaute Burg, bekannt durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg  die Frauen ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie diese auf ihrem Rücken von der Burg herabtrugen. Hier oben verbrachten nun die Wanderer einige Zeit, genossen die weitreichenden Ausblicke und ließen sich anhand der Geschichte und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten in die Vergangenheit entführen. War es das „Steinerne Album“ im Dicken Turm in dem Sprüche bekannter Dichter der damaligen Zeit verewigt sind, die Inschriften an der „Königsmauer“ und dem achteckigen Turm und am Bergfried. Oder waren es die Äolsharfen im Dicken Turm, welche Justinus Kerner  in die ehemaligen Schießscharten einmauern ließ, welche bei entsprechend starkem Wind herrliche Töne hervorrufen. Hier oben erfuhren die Wanderfreunde bei ihrem Rundgang auch die geschichtliche Vergangenheit der Burg und der Stadt Weinsberg, welche einst mit Schenkelmauern mit der Burg verbunden war.
Nach diesem geschichtlichen Aufenthalt erfolgte der Abstieg von der Burgruine, und vorbei an einer vor einigen Jahren aufgestellten Stauferstele zur Weinsberger Johanneskirche, welcher ein kurzer Besuch galt. Diese im frühen 13. Jahrhundert erbaute romanische Basilika mit einem 1350 angebauten gotischen Ostchor besticht in ihrem Innern mit ihrer schlichten Ausstattung.
Über steile Gassen der abschließende Weiterweg zum Rathaus mit seinem bekannten Spruch vom schwäbischen Dichter August Lämmle „Dennoch-trotzdem-eineweg“ welcher von dem ungebrochenen Willen der Weinsberger Bürger zeugt, die ihre Stadt und das Rathaus nach wiederholten Zerstörungen immer wieder aufgebaut haben.
Mit der Schlusseinkehr endete dieser geschichtliche Wandertag rund um Weinsberg.

Auf dem Neckarsteig unterwegs am 19. Mai

Wanderung am 19 Mai 2016 (113)Diese abwechslungsreiche Wanderung von G. und R. Eichele führte uns am 19. Mai durch die Naturschutzgebiete Margaretenschlucht und Schreckhof.

Ausgehend von der Schiffergemeinde Neckargerach gelangten wir zur 600 m langen Margaretenschlucht. Der mit Seilen gesicherte Aufstieg mit ca. 80 Höhenmeter erforderte Trittsicherheit Ein Wasserlauf musste mehrfach durchquert werden.
Alternativ wird eine leicht zu begehende Umgehung der Schlucht angeboten, von der niemand Gebrauch machte.

Nach der Mittagsrast bei der „Grünen Hütte“ erreichten wir auf relativ ebenen Waldwegen und schattigen Pfaden dann wieder den Neckarhang mit dem Naturschutzgebiet Schreckhof. Mit herrlichen Ausblicken wurden wir für den kurzen, heftigen Aufstieg belohnt.
Die Wanderstrecke betrug 9,5 km, wofür eine reine Gehzeit von ca. 3 Stunden eingeplant war. Reichliche Pausen waren vorgesehen.

Die Schlusseinkehr war gegen 15:00 Uhr in Diedesheim.

Unterwegs auf dem Sachsenheimer Büffelhornweg am 14. Mai 2016

Am bundesweiten Tag des Wanderns im Strombergunterwegs

Ausgangspunkt dieser herrlichen Strombergwanderung war der Sachsenheimer Ortsteil Häfnerhaslach, dessen  Ortsname auf das ehemalige Töpfer / Hafnerhandwerk zurückgeht.
Durch den alten Ortskern mit seinen stattlichen Fachwerkhäusern vorbei an dem restaurierten Uhrwerk der Remigiuskirche,  erfolgte der Aufstieg durch die Weinberge hinauf zum Heiligenbergsee, um von hier aus die ersten Ausblicke über das Kirbachtal zu genießen.
Durch stattlichen Hochwald führte der Weiterweg im Zeichen des roten Büffelhorns vorbei am Schlierkopf, der zweithöchsten Erhebung des Stromberges. Kurz darauf wanderten wir auf dem Rennweg vorbei an zahlreichen alten Grenzsteinen. So manche alte Sage rankt sich um diese Rennwege, welche auf den drei Stromberghöhenzügen von Ost nach West verlaufen.
Ein schmaler, einsamer Pfad führte die Gruppe zum ehemaligen Weißen Steinbruch der von 1902 bis 1914 in Betrieb war. Er diente dem Abbau von Stubensandstein als Baumaterial. Der „Weiße Steinbruch“ ist besonders durch die Reptilien- und Amphibienfunde berühmt geworden. Es gibt keinen anderen Keuper-Steinbruch mit einer vergleichbaren Vielfalt an Fossilien. Von der dortigen Aussichtsplattform hatte man einen schönen, wenn auch an diesem Tage getrübten, Blick auf das Zabergäu.
Ein kurzer Abstecher brachte die Wanderer dann zur staufischen Burgruine Blankenhorn, um hier zu rasten. Die nachgewiesenen einstigen Besitzer waren die Herren von Neffen. Die 18 m hohe und 3 m. dicke Schildmauer ist noch heute das Wahrzeichen der Ruine; ihre Buckelquadersteine weisen noch viele Steinmetzzeichen auf. Die Legende vom Raubritter Wolf von Burg Blankenhorn geisterte Jahrhunderte lang durch das Zabergäu.
Anschließend führte der Weiterweg Richtung Ochsenbach, um oberhalb der historischen Weinlage des Geigerberges verbunden mit wiederum herrlichen Ausblicken durch alte Streuobstbestände dahin zu wandern. Später auf dem schmalen Saumpfad oberhalb der Spielberger Weinlagen, erreichten wir den zweifellos schönsten Wegabschnitt der heutigen Tour. Von hier konnte die Wandergruppe weitreichende  Ausblicke auf und über das Kirbachtal, zur Bromberger Mühle und zum noch sichtbaren Bergkegel der ehemaligen Burg Bromberg genießen.
Der nun folgende Abstieg brachte uns hinab ins Schippentäle, dem wir ein kurzes Stück aufwärts folgten, um dann hinüber zu wechseln auf die Hohenhaslacher Markung. Hier unten im Tal stand einst an der Mündung des kleinen Schippenbaches in den Kirbach die Schippenmühle, in welcher Herzog Ulrich der Sage nach, bei der Schönen Müllerin auf seiner Flucht hinüber ins Badische für eine Nacht Unterschlupf gefunden haben sollte.
Nun war es nicht mehr weit ins Bergstädtchen Hohenhaslach, wo man in einer Weinstube den Wandertag mit  dem Dank an die Wanderführer ausklingen ließ.                     Rolf Kaufmann

Die Wanderführer haben gezeigt, dass man auch in der näheren Umgebung schöne Wanderungen in herrlicher Landschaft durchführen kann.

Wo Main und Tauber zusammenfließen am 05. Mai 2016

Wanderung auf dem Taubertal Panoramaweg

Unter diesem Motto führte eine Buswanderfahrt Mitglieder und Gäste des Bietigheimer Schwarzwaldvereins, in die nördlichste Stadt des Landes Baden-Württemberg, nach Wertheim am Main.
Hier wurde die Gruppe von zwei Stadtführerinnen empfangen um sich in die geschichtliche Vergangenheit der Stadt entführen zu lassen. Wertheim, die romantische Stadt an Main und Tauber empfing die Wanderfreunde bei herrlichem Frühlingswetter und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Stadt selbst hat sich den Charakter einer altfränkischen Kleinstadt bewahrt. Überragt von einer der größten Steinburgruinen Deutschlands, prägen reich verzierte Fachwerkhäuser, kleine Plätze und schmale enge Gassen das Stadtbild. Interessant und aufschlussreich die Ausführungen der Stadtführerinnen während des Rundganges. Anhand der zahlreichen Hochwassermarken an den Häusern konnte nachvollzogen werden, welche Naturgewalten hier in den vergangenen Jahrhunderten die Stadt heimsuchten. Den Abschluss bildete der Besuch der Evangelischen Stiftskirche, in der sich die Grabgelege des Wertheimer Grafengeschlechts befinden.
Der Burgruine Wertheim, hoch auf einem Bergsporn am Zusammenfluss von Main und Tauber gelegen wurde anschließend ein Besuch abgestattet. Atemberaubend die Ausblicke von der Burg auf die Ausläufer von Spessart und Odenwald und das Maintal mit Wertheim. Hier nun trennte sich nach der Mittagsrast die Wandergruppe, um per Bus oder zu Fuß zum heutigen Wanderendpunkt zu gelangen.
Steil und schweißtreibend der Anstieg hoch zum Haidhof einem ehemals herrschaftlichen Schafhof und weiter vorbei an goldgelb  blühenden Rapsfeldern, welche die Hochebene in ein farbenfrohes Mosaik verwandelten.
Ein herrlicher Ausblick auf die Mainschleife bei Urphar erwartete kurz darauf die Wandergruppe. Von hier aus führte der Weiterweg an einer Sternwarte vorbei nach Reicholzheim an der Tauber. Oberhalb des Ortes genoss man nochmals bei einer Rast an der Dreifaltigkeitskapelle einen herrlichen Blick auf das Taubertal und die alte Tauber-Steinbogenbrücke. Alte Streuobstbestände säumten den naturbelassenen Weg oberhalb des Ortes, um zu einem kulturhistorischen Denkmal zu gelangen. Die größte Steinkreuznestansammlung Deutschlands. Neben einem Bildstock sind hier 14 Steinkreuze mit verschiedenen Motiven in einer Steinmauer eingelassen. Um diese Steinkreuze spinnen sich zahlreiche Sagen, welche bis in die heutige Zeit überliefert sind. Abwärtswandernd wird das Wanderziel, das Kloster Bronnbach, eine 1151 gegründete ehemalige Zisterzienser-Abtei erreicht. Die lange Geschichte dieses Klosters hat ein reiches Erbe hinterlassen, die romanische Kirche mit ihren barocken Altären und dem Chorgestühl und dem gotischen Kreuzgang. Die Kurzwandergruppe nutzte die Zeit bis zum Eintreffen der Langwanderer zu einem informativen Klosterrundgang. Gemeinsam fuhr man  nach Gamburg, einem kleinen Ort am Fuße der Burg Gamburg zur Schlusseinkehr, verbunden mit dem Dank an die Wanderführer Edith, Joachim und Günter für den heutigen Wandertag im Frankenland.

Bericht: W. Wachter