Ins Hohenloher Freilandmuseum am 07. April 2016

Eine Zeitreise ins Freilandmuseum Wackershofen

Das Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch-Hall Wackershofen war das Ziel der Wandergruppe des  Bietigheimer Schwarzwaldvereins, verbunden mit einer Kurzvisite der alten Salzsiederstadt Schwäbisch Hall.
Schon beim Verlassen der Frankenbahn bot sich der Wandergruppe vom Haller Bahnhof aus ein imposanter Blick auf die Haller Altstadtsilhouette. Ein kurzer steiler Abstieg brachte die Wanderer in die Stadtparkanlagen am Kocherufer, um von hier aus durch die engen Altstadtgassen hinauf zum Marktplatz zu gelangen. Am Fuße der großen Freitreppe der Michaelskirche war  der geeignete Ort für ein Gruppenfoto und einer kurzen Rast.
Die Stadt erlangte durch die Salzquellen im Kochertal und Münzprägungen des Haller Pfennigs (Heller) eine wirtschaftliche Blüte. Im Jahre 1728 zerstörte  eine Feuersbrunst 2/3 der Altstadt. Der Wiederaufbau erfolgte im Barockstil und  prägt noch heute das Stadtbild.
Die Wanderung führte von Schwäbisch Hall kocherabwärts bis zur Schleifbachklinge. In dieser tief in den Hang eingekerbten Rille ging es an einem Wasserfall vorbei hoch um dann über die freie Feldflur zum Museumsdorf zu gelangen. Hier wurde die Wandergruppe von zwei Museumsführern zu einem 1,5 stündigem informativen Rundgang erwartet. Vieles gibt es hier zu sehen: Vom stattlichen Bauernhof über Handwerkshäuser bis zum Taglöhnerhäuschen, von der Mühle über Weinbauernhäuser bis zum Bahnhofsgebäude, vom Schulhaus über die Kapelle einem Gefängnis und vieles mehr. Rund 70 historische Gebäude aus der Region Württembergisch Franken, mit allen Dingen des früheren Lebens ausgestattet, sind hier originalgetreu wieder aufgebaut und haben einen neuen Standort bekommen. Wir erlebten knarrende Holzböden, sahen rustikal bemalte, prächtige oder schlichte Möbelstücke, Spielzeug, Handwerksgeräte, hauswirtschaftliche Utensilien, Kleidungsstücke und Dinge von denen wir noch nie etwas gesehen oder gehört haben. Ebenso erfuhren wir Interessantes über die einstigen Bewohner, welche in diesen Häusern gelebt haben. Wenn heute auch viel über die sogenannte “Gute alte Zeit“ geredet wird, war sie im Grunde genommen gar nicht so gut. Entbehrungsreich, wohnen auf engstem Raum zusammen mit drei Generationen und bis zu sechs Kindern, das war damals gang und gäbe und ein ewiger Kampf ums tägliche Brot.
Nicht nur die alten Gebäude, sondern auch die bäuerliche Tier- und Pflanzenwelt mit den Schwäbisch Hällischen Landschweinen, liebevoll auch Mohrenköpfle genannt, Hohenloher Rinderrassen, Gänse, Ziegen, Hühnern und Kaninchen historischer Rassen erfüllen das Freilandmuseum mit Leben. Es gab alte Getreidesorten, und in den Hausgärten waren traditionelle Zier- und Nutzpflanzen zu sehen.
Nach dieser Zeitreise durch die noch nicht allzu lange zurückliegende Vergangenheit erfolgte die Schlusseinkehr im Museumsgasthof zum Roten Ochsen mit bäuerlichen Hohenloher Spezialitäten, welche passend den Wandertag abrundeten.Vom Museumsbahnhof aus erfolgte nach dem Dank an die Wanderführer die Heimfahrt.                     Wolfgang Wachter

Führung: E. u. G. Schwarz / J. Martin