Durch die Wälder im Stuttgarter Westen am 16. Februar

Wanderung von Stgt.-Vaihingen zur Solitude.

Eine stattliche Gruppe von Mitgliedern und Gästen begleitete die Wanderführerin auf dem Weg von Stgt.-Vaihingen zur Solitude. Vorbei an den teils imposanten und futuristischen Gebäuden der Universität und des Fraunhofer Instituts, wurde bald der Pfaffenwald erreicht. Der Name führt auf Graf Eberhard den Erlauchten zurück, der 1321 dieses große Waldgebiet dem von Beutelsbach nach Stuttgart verlegten „Stift zum Heiligen Kreuz“ schenkte.
Auf breitem Forstweg war schon bald der Katzenbachsee erreicht, dieser zeigte noch eine dünne Eisdecke. Er wurde 1812 angelegt und diente der Trinkwasserversorgung. Über Kanäle und Rohrleitungen ist er mit Bärensee, Neuem See und Pfaffensee verbunden.
Weiter ging es auf schönen Waldwegen und schmalen Trampelpfaden am Rande von Büsnau vorbei leicht bergab zum Schattengrund. Hier wurden Erinnerungen wach an die internationalen Rennen auf der „Solitude Rennstrecke“, auf der sich der Bietigheimer Rennfahrer Otto Kohfink heimisch fühlte.
Bärensee mit Bärenschlößle waren bald erreicht. Bei schönem Sonnenschein konnte die längere Rast im Freien stattfinden. Der Bärensee wurde schon 1619 durch den aufgestauten Bernhardsbach angelegt. Vermutlich ist dieser Bach im Laufe der Jahre abgewandelt Namensgeber für See und Schlössle. Herzog Carl Eugen ließ 1767 einen Jagd Pavillon erbauen. Große Jagdveranstaltungen mit bis zu 7000 von Bauern im Frondienst zusammengetriebenen Tieren fanden hier statt. Für prunkvolle Feste ließ er u.a. vier venezianische Gondeln bauen, sodass sich der Bärensee zum „Canale Grande“ von Stuttgart entwickelte.1943 wurde das Gebäude durch Bomben zerstört und 1962 wieder aufgebaut.
Auf dem Weg zur Solitude waren inmitten des prächtigen Baumbestandes immer wieder 300 – 500 jährige Eichen zu bestaunen. Als die Wanderer dann von Süden her das Schlossareal erreichten, sah man durch die Arkaden das 15 km entfernte Ludwigsburger Schloss in der Sonne leuchten. Mit der Geschichte des Schlosses und Geschichten aus der Gründerzeit der Hohen Karlsschule, den Baumplantagen des Vaters von Friedrich v. Schiller, Kunsthochschule, Museum des Bildhauers Fritz von Graevenitz, Soldatenfriedhof und Villa der ehemaligen Ministerpräsidenten verging die Wartezeit bis der Bus die Gruppe in die Innenstadt zur verdienten Schlusseinkehr brachte.

Bericht: E.Barth